Schwache Konjunkturdaten und erneuter Stress im Bankensystem
Wieder schlechte Nachrichten aus dem Reich der Mitte: der von der Privatbank HSBC ermittelte Einkaufsmanagerindex Dienstleistung ist mit 50,7 auf den schlechtesten Wert seit August 2011 gefallen – und liegt damit nur noch knapp über der Wachstumsschwelle.
Damit setzt sich der Reigen schwacher Konjunkturdaten aus China fort – am 23.01. hatte der HSBC-Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes mit 49,6 sogar die kritische Marke von 50 unterschritten. Folge war eine Panik, die insbesondere die von China abhängigen Schwellenländer erfasst hatte.
Gleichzeitig steigen die Geldmarktsätze in China nach den Feiertagen wieder deutlich. So liegt der Satz bei Übernachtausleihungen bei stattlichen 4,27% – für liquiditätsverwöhnte Banken der Eurozone wären solche Zinssätze untragbar.
Der Anstieg der Geldmarktsätze in der letzten Woche war begründet worden mit dem Geldbedarf vieler Chinesen, die millionenfach zum anstehenden Neujahresfest Geschenke besorgen und aus der Großstadt zu ihren Familien auf dem Lande reisen.
Dass nun mit dem Ende des Neujahrsfestes die Nachfrage nach Liquidität wieder so extrem ansteigt, kann nur mit der Mentalität der Chinesen begründet werden: statt wie anständige Schwaben auch im Urlaub zu sparen, investieren sie bei den Familientreffen großflächig in Reisschnaps und stellen bei ihrer Rückkehr ernüchtert fest, dass der Geldbeutel leer ist.
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