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Informierte Kreise TSMC erwägt Bau erster europäischer Chipfabrik in Sachsen

Der taiwanesische Gigant TSMC erwägt in Sachsen seine erste europäische Chipfabrik zu errichten. Hier dazu aktuelle Aussagen.

Erst gestern gab es den Baustart einer Chipfabrik von Infineon in Sachsen, unter Anwesenheit von Olaf Scholz und Ursula von der Leyen. Wird Sachsen immer mehr – dank gigantischer staatlicher Subventionen – zu dem europäischen Top-Standort für die Chipproduktion? Nun könnte auch der taiwanesische Riese TSMC dort bauen – dies wäre die erste Chipfabrik von TSMC in Europa. Die Taiwan Semiconductor Manufacturing Co (TSMC) verhandelt nämlich laut Bloomberg „informierten Kreisen zufolge“ mit Partnern über den Bau einer Chipfabrik in Sachsen, die bis zu 10 Milliarden Euro kosten könnte.

Ziel der Gespräche sei dem Vernehmen ein Gemeinschaftsunternehmen von TSMC mit der niederländischen NXP Semiconductors NV sowie den deutschen Partnern Robert Bosch GmbH und Infineon Technologies AG. Das Projekt soll staatliche Subventionen erhalten und über ein Budget von mindestens 7 Milliarden Euro haben, wobei die Gesamtinvestition eher bei 10 Milliarden Euro liegen wird, berichten Personen, die mit der Sache vertraut sind aber nicht namentlich genannt werden wollten. Eine Entscheidung sei noch nicht gefallen, und die Pläne könnten sich noch ändern, hieß es.

TSMC prüfe noch die Möglichkeit, ein Werk in Europa zu bauen, sagte Sprecherin Nina Kao, ohne weitere Details zu nennen. Sprecher von NXP, Bosch, Infineon und des deutschen Wirtschaftsministeriums lehnten eine Stellungnahme zu dem Projekt ab. TSMC hat in der Vergangenheit schon öfter angekündigt, den Bau eines deutschen Werks zu prüfen, etwa mit Fokus auf Chips für die Autoindustrie.

Ähnliche Projekte in Deutschland wurden in der Vergangenheit zu 40% durch Subventionen finanziert. Die Europäische Union will den Anteil an der globalen Halbleiterproduktion bis 2030 verdoppeln, nachdem die EU schlechte Erfahrungen gemacht hat, als in der Corona-Pandemie die globalen Lieferketten abbrachen, und nun mit Sorge beobachtet, wie die Spannungen zwischen den USA und China eskalieren.

Um die heimische Chiproduktion anzukurbeln, verabschiedete die EU im April ihr Chipgesetz. Es soll mehr als 43 Milliarden Euro an privaten und staatlichen Investitionen mobilisieren. Staatliche Beihilfen müssen in der EU von der Europäischen Kommission genehmigt werden. Dem Vernehmen nach laufen dazu bereits Gespräche des Konsortiums mit Offiziellen. In Japan, wo TSMC zusammen mit Partnern 8,6 Milliarden Dollar für den Bau eines Werks ausgibt, wird das Unternehmen etwa die Hälfte der Mittel von der Regierung erhalten.

Die Anlage, für die TSMC bereits im August grünes Licht geben könnte, würde sich auf die Herstellung von 28-Nanometer-Chips konzentrieren, so einige der Personen. Sollte sie gebaut werden, wäre es die erste Produktionsstätte des Unternehmens in der EU. TSMC ist das größte taiwanesische Unternehmen und der wichtigste Chiphersteller des IPhone-Herstellers Apple. Es stellt den Großteil seiner Halbleiter in Taiwan her, hat aber damit begonnen, mehr Kapazitäten in den USA und Japan aufzubauen.

FMW/Bloomberg

TSMC Halbleiter Waver
Photographer: I-Hwa Cheng/Bloomberg


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1 Kommentar

  1. Komisch dass die Meister der Marktwirtschaft sich plötzlich alle wie Kommunisten sich verhalten? Die Chippreise purzeln schon seit Monaten und die wollen noch mehr bauen? Wer gegen die Naturgewalten stellt, erntet nur Krisen und Plagen! Haben wir nichts von der Vergangenheit gelernt? Echt schon zum Totlachen!

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