Die Exporte von Gold aus der Schweiz in die Türkei sind im Januar auf den höchsten Stand seit mindestens 2012 gestiegen, da die steigende Inflation die Nachfrage nach dem Edelmetall beflügelt hat, so Bloomberg aktuell. Mehr als 58 Tonnen Gold wurden nach Angaben des Schweizer Zolls in die Türkei geliefert, die höchste monatliche Menge, die seit Januar 2012 gemessen wurde. Diese atemberaubende Zahl – die 42 % der gesamten Schweizer Goldexporte ausmacht – kommt zustande, nachdem der Kauf von Edelmetallen durch die Beschleunigung der türkischen Inflation (bis zu 85 % im vergangenen Jahr) in die Höhe geschnellt ist.
Die türkische Regierung ergreift nun Maßnahmen, um einige Importe von Gold zu begrenzen, nachdem verheerende Erdbeben über 41.000 Tote gefordert haben. Die Banken werden außerdem aufgefordert, Mindestspannen für Goldverkäufe an inländische Käufer festzulegen, um die Nachfrage zu dämpfen. Die ausländischen Goldkäufe waren in den letzten Monaten eine der größten Belastungen für die Außenfinanzen der Türkei, und setzten die bereits angeschlagene türkische Lira unter Druck. Die türkische Zentralbank war im vergangenen Jahr der größte Käufer unter den öffentlich genannten Institutionen, und fügte ihren Reserven 148 Tonnen Metall hinzu.
FMW: Im folgenden TradingView Chart sehen wir seit April 2020 die prozentuale Entwicklung der türkischen Lira gegenüber dem US-Dollar als blaue Linie. Sie hat seitdem gegenüber dem US-Dollar 65 % an Wert verloren. Im Vergleich dazu sehen wir in orange die Entwicklung der Inflation in der Türkei. Im Verlauf des letzten Jahres von 21 % auf 85 % in der Spitze gestiegen, konnte sie zuletzt auf 57 % zurückkommen.
FMW/Bloomberg
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