Von Claudio Kummerfeld
Am Devisenmarkt, da ist was los. Wer zuletzt auf die klaren Trends setzte, liegt derzeit gut im Plus. Am Deutlichsten ist dieser Trend sichtbar für die Türkische Lira. Sie wertet immer dramatischer ab, und scheint kein Halten mehr zu kennen. Präsident Erdogan trägt mit seinen Äußerungen immer mal wieder seinen Teil dazu bei, dass die Märkte noch mehr verunsichert sind.
Türkische Lira-Abwertung befeuert durch frische Daten
Oben drauf kommt noch die Charttechnik, die der Abwertung keinen Riegel vorschiebt. Und als wäre das nicht genug, kommen heute aktuelle Daten der Türkischen Zentralbank auf den Tisch. Demnach ist das Leistungsbilanzdefizit der Türkei im Monat Februar gegenüber Februar 2017 um satte 1,59 Milliarden Dollar auf jetzt 4,15 Milliarden Dollar gestiegen.
Der für 12 Monate addierte Wert liegt bei 53,3 Milliarden Dollar Defizit nach 51,8 Milliarden im Januar und „nur“ 34,1 Milliarden im Februar 2017. Der Außenhandel sieht also nicht berauschend aus für die Türkei. Die Türkische Lira fällt immer weiter. Für einen US-Dollar muss man aktuell 4,18 Lira aufwenden, und für einen Euro inzwischen sogar 5,18 Lira. Wahnsinn! Der Chart (seit 2015), welcher die Euro-Aufwertung gegen die Lira zeigt, ist eindeutig.
Russischer Rubel
Beim russischen Rubel sieht es übel aus. Seit Verhängung der US-Sanktionen geht es immer weiter auf Talfahrt, und seit drei Tagen gibt es keine Pause. Von Freitag Abend bis jetzt ist der US-Dollar gegen den Rubel von 58,10 auf 64,58 gestiegen. Also muss man jetzt 64,58 Rubel ausgeben um einen Dollar kaufen zu können.
Die Währungsschwankung zeigt sich auch in den russischen Aktien. Während der russische Leitindex Moex (notiert in Rubel) bis jetzt die Hälfte seines Wochenverlustes aufgeholt hat, notiert der in US-Dollar laufende russische Leitindex RTX immer noch fast auf seinem Wochentief.
USD vs Russischer Rubel seit Oktober 2017.
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