Trotz starker US-Jobdaten schlossen die US-Aktienmärkte am Freitag im Plus. Das Stellenwachstum fiel im September mit 336.000 Stellen fast doppelt so hoch aus wie von Analysten erwartet (170.000). Der überraschend starke Arbeitsmarktbericht hat die US-Börsen aber nur kurzfristig belastet, es folgte ein dynamischer Turnoraund und eine Erholung. Der breit gefasste S&P 500 legte um 1,18 Prozent auf 4308 Punkte zu, während der Technologie-Index Nasdaq 100 sogar um 1,7% stieg.
Wie es scheint, konzentrieren sich die Marktteilnehmer auf die Verlangsamung des Lohnwachstums sowie die Hoffnung auf eine anhaltend robuste Wirtschaft. Die Zinssorgen sind damit aber nicht aus der Welt, ganz im Gegenteil. Solange der Arbeitsmarkt in den USA angespannt bleibt, haben die Notenbanker der Fed keinen Grund von ihrem Mantra „höhere Zinsen für längere Zeit“ abzurücken. Etwas Entlastung für die Aktienmärkte kommt dennoch vom Anleihemarkt. Nachdem die Benchmark-Rendite 10-jähriger Staatsanleihen am vergangenen Mittwoch bis auf 4,89% angestiegen war, kommt es aktuell zu einer Konsolidierung, was den Aktienmärkten hilft.
Neue Impulse für die Aktienmärkte
Neue Hinweise auf den geldpolitischen Kurs der Fed könnten das FOMC-Protokoll am Mittwoch sowie die US-Inflationszahlen am Donnerstag liefern. Analysten rechnen damit, dass sowohl die Gesamtinflation als auch die Kernrate leicht zurückgehen. Dies könnte zu einem Rückgang der Renditen führen und somit zu einer Erholung an den Aktienmärkten führen. Zunächst einmal droht jedoch ein schwacher Wochenstart, da die US-Futures nach den Angriffen auf Israel tiefer notieren. Die Kursverluste halten sich aber bislang in Grenzen. Am Freitag beginnt mit den Quartalszahlen der US-Banken die Berichtssaison für das dritte Quartal. Diese dürfte dann Einfluss darauf haben, wohin sich die Aktienmärkte entwickeln.
S&P 500 wahrt seine Chance
Nach der kräftigen Korrektur an den Aktienmärkten der letzten Wochen besteht weiterhin die Chance auf eine temporäre Erholung. Der S&P 500 Futures Index hat zuletzt eine wichtige Unterstützungszone gehalten und ist davon nach oben abgeprallt. Im beigefügten Tageschart sehen wir, dass der Index zum Ende der Vorwoche zweimal die steigende Trendlinie verteidigen konnte. Zudem hat er die 200-Tage-Linie (EMA) bei 4.292 Punkten zurückerobert. Solange er darüber handelt, hat er zunächst die Chance bis an den Widerstand bei 4.365/85 Zählern anzusteigen. Aber erst ein Ausbruch über die Hürde, könnte den S&P 500 in Richtung 4.440 bringen. Sollte er auch diesen Widerstand überwinden, sind Anstiege bis 4.494 wahrscheinlich.
Noch ist aber nicht klar, ob die Aktienmärkte die Kurve kriegen. Sobald der Index wieder unter die EMA200 fällt, dürfte es zum nächsten Test der Trendlinie kommen. Ein Rutsch unter 4.243 könnte den S&P 500 schließlich an die wichtige Marke von 4.200 Punkte führen. Im schlimmsten Fall kann es auch noch bis 4.124 Punkte – 61,8% Fibo-Retracement – abwärts gehen, bevor es zu einer Erholung kommt.
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