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Sind Sanktionen umgangen worden? USA prüft neuen China-Chip: Alarm über Huawei wächst

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China hat die Nutzung von Apples iPhones bei staatlichen Behörden und Firmen verboten – und gleichzeitig mit einem neuen Huawei-Smaortphone offenkundig starke Fortschritte bei der Chip-Produktion gemacht: die USA wollen nun diesen Chart untersuchen. Sind hier Sanktionen der USA gegen China umgangen worden?

USA untersucht neuen Chip in Huawei-Smartphones

Die Regierung der USA hat eine offizielle Untersuchung eines fortschrittlichen, in China hergestellten Chips im neuesten Smartphone von Huawei Technologies eingeleitet. In Washington hat dieser Chip aus China eine Debatte über die Wirksamkeit von Sanktionen ausgelöst hat, die einen geopolitischen Rivalen eindämmen sollen.

Das US-Handelsministerium, das in den vergangenen zwei Jahren eine Reihe von Beschränkungen gegen Huawei und die chinesische Chipindustrie erlassen hat, sagte, es arbeite daran, mehr Informationen über einen „angeblichen“ 7-Nanometer-Prozessor zu erhalten, der im Mate 60 Pro entdeckt wurde. Der Chip wurde von Chinas Semiconductor Manufacturing International (SMIC) hergestellt, das wie Huawei auf der schwarzen Liste der USA steht und keinen Zugang zu amerikanischer Technologie hat.

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Huawei: Chip-Durchbruch als Schlag gegen US-Sanktionen – das Huawei Mate 60 Pro Smartphone

Die stille „Enthüllung“ eines Mobiltelefons von Huawei, das mit einer Technologie arbeitet, die die USA von Peking eigentlich fernhalten wollte, droht die jüngsten Bemühungen der Regierung Biden um eine Annäherung zunichte zu machen. Das Telefon wurde online zum Verkauf angeboten, während US-Handelsministerin Gina Raimondo letzte Woche auf einer Reise nach China war – der letzte in einer Reihe von hochrangigen diplomatischen Besuchen von US-Politikern in Peking.

Die Debatte dreht sich nun um die Frage, ob die Bemühungen der USA, den Technologiesektor in China zu bremsen, der Washington einen militärischen Vorsprung verschaffen könnte, gescheitert sind. Es wurde auch die Frage aufgeworfen, ob die wichtigsten US-Mechanismen zur Erreichung dieses Ziels – Kontrollen der Exporte von Schlüsselmaterialien, Werkzeugen und Know-how – verschärft werden müssen.

China: Halbleiter-Aktien steigen

Chinesische Hersteller von Halbleiterausrüstungen stiegen um bis zu 20%, nachdem die Nachricht von der US-Untersuchung Wetten darauf anregte, dass der Sektor mehr staatliche Unterstützung erhalten wird. Diese Rally wurde vor allem von Unternehmen angeführt, die sich mit Lithographieausrüstung beschäftigen – ein schwaches Glied in Chinas Chip-Lieferkette, das Peking unbedingt ausbauen möchte. Die Shanghai Electric Group Co. deren Hauptaktionär eine große Beteiligung an dem Lithographie-Spezialisten Shanghai Micro Electronics Equipment Group Co. hält, stieg um die 10%-Marke.

„Wir arbeiten daran, mehr Informationen über den Charakter und die Zusammensetzung des angeblichen 7nm-Chips zu erhalten“, sagte ein Sprecher des Handelsministeriums in einer Erklärung. „Um es klar zu sagen: Exportkontrollen sind nur ein Instrument im Werkzeugkasten der US-Regierung, um die von der VR China ausgehenden nationalen Sicherheitsbedrohungen zu bekämpfen. Die seit 2019 geltenden Beschränkungen haben Huawei zu Fall gebracht und das Unternehmen gezwungen, sich neu zu erfinden – zu einem erheblichen Preis für die chinesische Regierung.“

Das Mate 60 Pro Smartphone verwendet neben seinem Hauptprozessor einen ungewöhnlich hohen Anteil an chinesischen Bauteilen, wie ein von TechInsights für Bloomberg News durchgeführte Untersuchung ergab – ein Zeichen für die Fortschritte des Landes bei der Entwicklung einheimischer technischer Fähigkeiten.

Der nationale Sicherheitsberater der USA, Jake Sullivan, erklärte, er werde sich mit einer Stellungnahme zurückhalten, bis die USA mehr Informationen erhalten.

„Es gibt eine Reihe verschiedener Methoden, um herauszufinden, womit wir es hier zu tun haben“, sagte Sullivan am Donnerstag an Bord der Air Force One. „Ich kann Ihnen keine genaue Anzahl von Tagen nennen, aber das wird nicht Monate dauern. Wir werden uns die Sache genau ansehen, unsere Partner konsultieren, uns ein genaueres Bild von der Lage machen und dann entsprechende Entscheidungen treffen. “

Die neuen Geräte von Huawei haben in den chinesischen sozialen Medien eine Welle nationalistischer Gefühle ausgelöst, die sie als Triumph über die US-Sanktionen darstellen.

Am Freitag stellte Huawei in einem Online-Video-Teaser ein noch leistungsstärkeres Smartphone vor – das Mate 60 Pro+. Das Pro+ bietet eine 1-Terabyte-Maximalspeicheroption und 4 GB mehr Arbeitsspeicher als das Pro-Modell, das für 6.999 Yuan im Handel erhältlich ist. Die Aktien der Huawei-Lieferanten stiegen an den chinesischen Börsen bis auf 10% des Tageswertes, nachdem das neueste Angebot in den Online-Shops auftauchte.

FMW/Bloomberg

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9 Kommentare

  1. Wie immer.
    Der Sanktionierte hat erst „einen Durchhänger“ dann baut er sich die Produkte selber, und der Sanktionierer hat auf immer einen Markt verloren.
    Ich habe so den Eindruck, dass der Westen immer noch in der Zeit der Kanonenbootpolitik lebt, wo man die wirtschaftlich unterentwickelten Staaten mit Sanktionen soweit ins Elend stürzen konnte, dass, wie im Irak, mind. 500.000 Kinder unter 5 Jahren verhungert sind.
    Das funktioniert aber heute nicht mehr.
    Siehe auch Russland, Iran usw.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

  2. Dr. Sebastian Schaarschmidt

    Die USA haben chinesische Handys schon vor Jahren verboten, nun schlägt der Reich der Mitte zurück.

  3. Naja, erst mal langsam.Die Formulierung „angeblich in China hergestellt“ waere wohl angebrachter gewesen. Da gibt es doch ne ganze Menge an Fragezeigen.

  4. Ami plus Knecht gehts bald schlecht

    Ganz interessant für China Basher und Amifans.Video bei Mario Lochner mit China Kenner Frank Sieren – Was hat China vor-
    Was wir über China denken konnte nur mit Desinformation passieren.
    – China hat die Aktien und Immoblase bewusst platzen lassen.Der Westen hat es noch vor sich.
    – China hat keine Inflation
    – China macht bewusst nicht wieder künstliches Wachstum.
    -China hat gleichviel Handelsbilanzüberschuss wie die Amis Defizit.
    – China hat wenig Auslandschulden und ist zusammen mit Japan der grösste US- Gläubiger.
    – Die Arbeitslosigkeit ist etwa gleich hoch wie in der EU, aber konjunkturell bedingt und nicht strukturell wie in der EU.
    – Das Demographieproblem ist ein Joker, bei Bedarf könnte man ausgewählte Leute hereinholen.
    – Die Bricser haben Energie, Rohstoffe und Agrarprodukte.
    Genau wie Helmut schrieb, Russland wurde wegen Sanktionen zum grössten Weizenproduzenten.
    Und wer an die immerwährende Vormacht der US-Techgiganten glaubt, sieht gerade was mit Apple passiert.
    Fazit: Mittel- und langfristig sind die Bricser und Asiaten im Vorteil.

    1. In China denkt die Politik langfristig.

  5. Da hat aber jemand von China schon so gar keine Ahnung.

    Ganz interessant für China Basher und Amifans.Video bei Mario Lochner mit China Kenner Frank Sieren – Was hat China vor-
    Was wir über China denken konnte nur mit Desinformation passieren.
    – China hat die Aktien und Immoblase bewusst platzen lassen.Der Westen hat es noch vor sich.

    – China hat keine Inflation
    Viel schlimmer, es hat Deflation

    – China macht bewusst nicht wieder künstliches Wachstum.
    Den einzigen Wachstum, den China generiert, generiert im Moment aus Investitonsprojekten. D.h. China wird mit Bruecken und anderem Zeug zugepflastert, dass keiner braucht.

    -China hat gleichviel Handelsbilanzüberschuss wie die Amis Defizit.
    Was genaugenommen kein Argument ist. Die USA hat eine starke Binnenwirtschaft, China eine starke Aussenwirtschaft. China hat jetzt einen EInbruch der Exportwirtschaft von ca. 7% in 2023, was sie nicht mit dem ebenfalls sehr schwachen Binnenkonsum nicht kompensieren koennen.

    – China hat wenig Auslandschulden und ist zusammen mit Japan der grösste US- Gläubiger.
    Was keinerlei relevanz hat. Der Yuan schmert gerade ab. Und die Investoren verlassen China.

    – Die Arbeitslosigkeit ist etwa gleich hoch wie in der EU, aber konjunkturell bedingt und nicht strukturell wie in der EU.

    Kein Mensch weiss, wie hoch die Arbeitslosgkeit in China ist. Arbeitslos kann in China nur jemand registriert werden, der sein Hukou in der selben Stadt hat, in der er auch arbeitet. Das ist bei dem Grosstel der Bevoelkerung nicht der Fall. Die Jungendarbeitslosigkeit lag bei 22%. Dabei verweisen viele Experten, dass diese eher bei 30% liegt. Die

    – Das Demographieproblem ist ein Joker, bei Bedarf könnte man ausgewählte Leute hereinholen.
    China hat keinerlei Erfahrungen als Immigrationsland. Die Zahl der Auslaender in China ist im Promille-Bereich einzuschaetzen. Dass China das aendern kann, ist eine sehr, sehr gewagte These

    – Die Bricser haben Energie, Rohstoffe und Agrarprodukte.
    BRICS ist sich hoechstens einig gegen die USA zu sein, ansonsten ein ziemlich amorpher Haufen.

    Genau wie Helmut schrieb, Russland wurde wegen Sanktionen zum grössten Weizenproduzenten.
    Schlicht und ergreifend falsch.
    Die groessten Produzenten sind China, USA, Indien und dann Russland

    Und wer an die immerwährende Vormacht der US-Techgiganten glaubt, sieht gerade was mit Apple passiert.
    Fazit: Mittel- und langfristig sind die Bricser und Asiaten im Vorteil.

  6. Ich habe natürlich nicht gewusst ,dass das Obergenie Schlemmer Horst China besser kennt als der Frank,der schon 20Jahre in China lebt.Und wenn die Chinesen noch die US- Anleihen verkaufen ist Schluss im Amiland.

    1. @Amiknecht
      Ja, der Frank ist halt ein 5 Mao Troll. Zu Frank muss man wissen, dass er in BJ lebt. Wenn er schlecht ueber China redet, ist er draussen. Frank kann praktisch kein chinesisch.

      Aber Sie koennen ja gerne jeden meiner Punkte widerlegen.

      Es gibt aber einen Punkt, wo ich Ihnen zustimme: Wenn China die Waehungsbombe zuenden, dann ist schluss mit den USA. Was China aber nur kurzfristig hilft. Es ist wie bei der Atombombe: Wer zuerst zuendet, ist nur als zweiter Tod.

  7. Naja, Russland hat es aber durch die damaligen Sanktionen geschafft, sich nicht nur selbst mit Weizen zu versorgen, sondern auch einen Teil der Welt.
    2023
    Russland: 85,9 Mio. t. Weizen
    USA: 49,7 Mio. t.
    Das ist aber der ganz normale Weg, um Sanktionen möglichst zu kompensieren. Man stellt die Dinge selber her, es läuft gut, man schießt übers Ziel hinaus, und verkauft dann an die Kunden des Sanktionieres.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

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