Die hohen Anleiherenditen und der starke Dollar haben Gold weiterhin fest im Griff. Es setzt sich immer mehr die Annahme durch, dass die US-Notenbank Fed die Zinsen länger oben halten wird. Nach Ansicht des Marktes stehen Zinssenkungen in diesem Jahr nicht mehr zur Debatte. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Fed die Zinsen auf dem Niveau von 5,25-5,50 % belässt, liegt bei 60 %. Die restlichen 40 % rechnen mit einer weiteren Zinserhöhung um 25 Basispunkte, aber nicht auf der nächsten Fed-Sitzung am 20. September. Nach der Anhebung im Juli dürften die Währungshüter den Leitzins diesmal unverändert lassen und somit eine Zinspause einlegen. Das könnte dem Goldpreis zumindest etwas Auftrieb verleihen, vorausgesetzt die Rally der US-Renditen und des Dollars legt eine Pause ein.
Der Dollar-Index hat seinen höchsten Stand seit sechs Monaten erreicht. Ein starker Greenback verteuert das in Dollar gehandelte Gold und dämpft so die Nachfrage nach dem Edelmetall aus dem Nicht-Dollar-Raum. Die Renditen und der Dollar sind weiter gestiegen, nachdem die PMI-Daten für den Dienstleistungssektor stärker als erwartet ausgefallen waren und auf einen anhaltenden Inflationsdruck hingedeutet haben.
Die viel beachtete 10-jährige Anleiherendite (aktuell 4,24%) notiert weiterhin nahe seines jüngst erreichten 16-Jahreshochs von 4,35%, was das zinslose Gold unattraktiver für Investoren macht. Ungeachtet dessen hält sich der Goldpreis relativ stabil und konnte sich zuletzt über der Marke von 1.900 Dollar stabilisieren. Da der Dollar-Index auf eine massive Widerstandszone zu steuert, könnte es kurzfristig zu einer Erholung kommen. Blicken wir dafür auf den Gold-Chart.
Goldpreis über der 200-Tage-Linie
Der Goldpreis hat vor rund zwei Wochen, die für den übergeordneten Trend wichtige 200-Tage-Linie zurückerobert und hält sich seitdem darüber. Allerdings gelang es den Gold-Bullen bisher nicht, den Widerstandsbereich von 1.952 US-Dollar zu überwinden. Diese Hürde gilt es zu überwinden, um die markante Widerstandszone bei 1.983 anzupeilen. Dafür müsste der Golpreis aber zunächst über die Hürde von 1.927 USD ansteigen.
Auf der Unterseite sollten Händler hingegen die Marke von 1.904 US-Dollar im Auge behalten. Ein Rutsch darunter dürfte den Goldpreis zum August-Tief bei 1.885 USD führen, und wahrscheinlich sogar tiefer. Die nächsten Anlaufpunkte liegen dann bei 1.872 und 1.843 Dollar.
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