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Krise am Immobilienmarkt Vonovia mit Milliarden-Abwertung auf Immobilienbestand

Je nach Sichtweise hat Vonovia Gewinn oder Verlust gemacht. Das zweite Quartal in Folge nimmt man eine Milliarden-Abwertung vor.

Die Aktie von Deutschlands großem Immobilienkonzern Vonovia fällt heute um 3,6 %. Dies ist wohl zurückzuführen auf die heute veröffentlichten Halbjahreszahlen, bei denen auch eine weitere Abwertung der Immobilienbestände in Milliardenhöhe enthalten ist.

Vonovia mit Finanzkennzahlen im Quartal und Halbjahr

Der Group FFO – die für die operative Ertragskraft maßgebliche Kennzahl – betrug 502,2 Millionen Euro im letzten Quartal nach 503,5 Millionen im Vorjahresquartal. Der Verlust nach Steuern betrug aber 1,956 Milliarden Euro im letzten Quartal, nach einem Gewinn von 1,693 Milliarden Euro im Vorjahresquartal.

Blicken wir auf das erste Halbjahr: Da lag das FFO bei Vonovia bei +965 Millionen Euro nach +1,07 Milliarden Euro im Vorjahr. Aber das Periodenergebnis (inklusive der Ergebnisse aus der Bewertung von Investment Properties) lag im ersten Halbjahr 2022 noch bei +3,12 Milliarden Euro, jetzt im ersten Halbjahr 2023 bei -6,38 Milliarden Euro.

Wertminderung des Immobilienbestands um 2,7 Milliarden Euro

Die Entwicklung der Immobilienwerte war auch im 2. Quartal 2023 rückläufig. Vonovia hatte bereits im ersten Quartal 2023 eine außerplanmäßige Neubewertung des Portfolios vorgenommen von -3,4 Milliarden Euro. Jetzt wurde für das zweite Quartal eine Abwertung von weiteren 2,7 Milliarden Euro vorgenommen. Der aktuelle Verkehrswert des Immobilienbestands beträgt laut Vonovia aktuell rund 88,2 Milliarden Euro.

Rückkauf von Anleihen mit 11 % Preisabschlag

Interessant: Dank der gestiegenen Zinsen sind Anleihekurse gefallen. Viele Schludner nutzten daher die Möglichkeit, ihre Anleihen unter Nominalwert zurückzukaufen. So auch hier: Im Juli 2023 hat Vonovia 17 Anleihen mit Fälligkeit ab dem Jahr 2024 im Nominalwert von 1,0 Milliarde Euro mit einem Abschlag von 11 % teilweise zurückgekauft. Dies ist laut Vonovia ein weiterer wichtiger Schritt, um die Verschuldung im Umfeld hoher Zinsen positiv zu beeinflussen und damit die Finanzierungskosten zu senken.

Prognose für Gesamtjahr 2023 bestätigt

Die Prognose für das Gesamtjahr 2023 die Segmenterlöse liegt zwischen 6,4 und 7,2 Milliarden Euro. Für das EBITDA rechnet Vonovia mit einer Bandbreite von 2,6 bis 2,85 Milliarden Euro. Der Group FFO wird in einer Bandbreite von rund 1,75 bis 1,95 Milliarden Euro erwartet.

Investitionen stark rückläufig

Hohe Zinsen und die politische Regulierungswut dämpfen derzeit massiv die Investitionen in Immobilien. So offenbar auch bei Vonovia. Wie das Unternehmen heute auch mitteilte, ging das Investitionsvolumen im letzten Quartal um 46,0 % auf 329,4 Millionen zurück (Q2 2022: 609,7 Millionen Euro). Die Diskussion über den geplanten Umstieg von Gasheizungen auf Wärmepumpen habe ebenfalls zu einem geringeren Modernisierungsvolumen geführt.

Vonovia-Firmenzentrale Foto: Vonovia



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