Vonovia erhöht seine Jahresdividende um 6 % auf 0,90 Euro je Aktie! Und das bei einem Milliarden-Verlust, der heute Nacht für das letzte Jahr vermeldet wurde. Aber wirkt der Verlust nur auf den ersten Blick so schlimm? Die Aktie notiert heute früh vorbörslich auf Tradegate mit 0,5 % im Plus. Schauen wir in die Details.
Finanzdaten von Vonovia für 2023
Die „Segmenterlöse Total“ sinken im Jahresvergleich von 2022 auf 2023 von 5,56 auf 5,15 Milliarden Euro. Das Adjusted EBITDA Total (fortgeführte Geschäftsbereiche) sinkt von 2,60 auf 2,58 Milliarden Euro. Das Group FFO bei Vonovia (inkl. Pflege und Dev. to hold) sinkt von 2,04 auf 1,85 Milliarden Euro. Der Jahresverlust (Periodenergebnis inkl. Bewertungsergbnis) explodiert regelrecht von -670 Millionen Euro in 2022 auf -6,76 Milliarden Euro in 2023. Laut Vonovia CEO Buch handelt es sich hierbei vor allem um einen Verlust, der aus einem Rekordbewertungsverlust resultiert.
Vonovia äußerst sich positiv zur Geschäftsentwicklung und zu den Anstrengungen, aus der Immobilienkrise wieder herauszukommen. 2023 habe man Verkäufe mit einem Volumen von rund 4 Milliarden Euro umgesetzt und damit das Doppelte von dem erreicht, was man sich für das Jahr vorgenommen hatte. „In einem von weltweiten Krisen gekennzeichneten Jahr ist es uns gelungen, den Hebel umzulegen und von Wachstum auf Kapitaldisziplin umzustellen“, sagte Rolf Buch, Vorstandsvorsitzender von Vonovia. „Wir haben als einer der Ersten auf den dramatischen Zinsanstieg reagiert – und wir werden einer der Ersten sein, die zum gewohnten Kurs zurückkehren“.
Das Kerngeschäft Vermietung entwickelte sich laut Aussage von Vonivia weiter positiv. Es wurde durch Synergien aus dem Zusammenschluss mit Deutsche Wohnen gestützt. Das Wohnungsportfolio war zum Stichtag mit einer Leerstandsquote von 2,0 % faktisch vollvermietet. Die Steigerung der Mieten lag bei 3,8 %.
Ausblick
Hier der Ausblick von Vonovia: Ab 2024 will das Unternehmen in seinem Steuerungssystem klarer zwischen der Ergebnisorientierung und der Liquiditätsorientierung unterscheiden und löst den Group FFO ab. Damit trage man dem aktuellen Marktumfeld und der daraus resultierenden notwendigen Liquiditätssteuerung präziser Rechnung. Vonovia wird ausgehend vom Adjusted EBITDA auf das Ergebnis vor Steuern (Adjusted Earnings Before Taxes, Adjusted EBT) überleiten und dieses als zentrale Ergebniskennzahl etablieren. Das Dividendenwachstum auf Grundlage des stabilen operativen Geschäfts soll auch künftig ein Schlüsselelement für Vonovia sein. Die Ablösung des FFO erfordert allerdings eine neue Basis für die Dividende ab 2024. Ziel ist eine solide Dividende, die sich am Adj. EBT orientiert und jederzeit eine ausreichende Finanzierung für Investitionen sicherstellen soll.
Hier im Wortlaut weitere Aussagen von Vonovia: Für das Geschäftsjahr 2024 erwartet Vonovia das Adj. EBITDA in der Spanne von 2,55 bis 2,65 Mrd. €, das Adj. EBT wird voraussichtlich in der Spanne von 1,70 bis 1,80 Mrd. € liegen. Ab 2024 wird Vonovia das von der Deutsche Wohnen zum Verkauf stehende Pflegegeschäft nicht länger als Segment führen und den Neubau für den eigenen Bestand zwar in der Bewertung, jedoch nicht mehr im EBITDA, zeigen. Für den SPI wird erneut eine Zielerreichung von 100 % erwartet. Darüber hinaus beabsichtigt Vonovia, die Investitionen auf rund 1 Mrd. € deutlich zu erhöhen und damit unter anderem umfassend in den Ausbau der Photovoltaik zu investieren. Für 2024 hat sich Vonovia vorgenommen, Verkäufe im Wert von 3 Mrd. € zu realisieren.
Kommentare lesen und schreiben, hier klicken
Moin, moin,
hier droht doch die Verstaatlichung. Solange Rot-Grün in Berlin regiert, solange ist das Risiko einer (Teil-)Verstaatlichung nicht vom Tisch. Da hilft dann auch eine Dividende nicht weiter.