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"Es sieht nach einer Lose-Lose-Situation für die Fed und den Markt aus" Warum Aktien von US-Regional-Banken crashen

Aktionäre von Banken sind nicht geschützt

Banken crashen

Aktien von amerikanischen Regional-Banken crashen vorbörslich – so verliert die Aktie der First Republic Bank vorbörslich sage und schreibe ca. 70%.

Warum Aktien von US-Regional-Banken crashen

In einer konzertierten Rettungsaktion hatten das US-Finanzministerium, die US-Notenbank Fed und der Einlagensicherungsfonds FDIC die Kundeneinlaggen bei amerikanischen Finanzinstututen faktisch garantiert. Aber wiesen sie eben auch explizit darauf hin, dass die Banken selbst sowie ihre Aktionäre und Gläubiger (meist Anleihebesitzer) eben nicht geschützt sind: „Shareholders and certain unsecured debtholders will not be protected“ („Die Aktionäre und bestimmte unbesicherte Schuldner werden nicht geschützt“).

Nach der Schließung der Silicon Valley Bank und dann am späten Sonntag Abend auch der Signature Bank fliehen Investoren nun vor allem aus Aktien solcher regionaler Banken, die deutlich weniger Kapitalpuffer haben als etwa Großbanken wie JP Morgan und daher viel anfälliger für Ansteckungseffekte sind.

Die über Nacht von den amerikanischen Aufsichtsbehörden ergriffenen Maßnahmen zur Beruhigung des Finanzsystems sollten den US-Aktien am Montag Auftrieb geben, aber einige Marktsegmente signalisierten, dass die Auswirkungen des Vorfalls noch lange nicht überwunden sind. as berichtet nun Bloomberg.

Während die S&P 500- und Nasdaq-Futures zulegten, setzten sich die Turbulenzen bei der First Republic Bank fort, deren Aktien im frühen Handel am Montag um mehr als 70% einbrachen. PacWest Bancorp verlor mehr als 20%, während Columbia Banking System Inc. 5% einbüßte.

Die einbrechenden Aktien von regionalen US-Banken verdeutlichten, dass selbst nach den Notfallmaßnahmen der US-Regulierungsbehörden einige Bereiche des Sektors weiterhin unsicher sind. Anleger befürchten, dass weitere Schließungen von Finanzinstituten möglich sind. Im Großen und Ganzen stützten die Maßnahmen der Regierung die Märkte, obwohl die Gewinne der Nacht am Morgen in London zu schwinden begannen.

Europäischen Aktien gaben nach, nachdem die HSBC Holdings Plc dem Kauf des britischen Zweigs der Silicon Valley Bank zugestimmt hatte. Zu den größten Verlierern gehörten Virgin Money UK Plc, Banco de Sabadell SA und Commerzbank AG. Die Credit Suisse Group AG brach um mehr als 8% ein.

„Nach der haftungsbedingten Investmentfondskrise im Herbst 2022 sehen wir hier eine weitere Episode, in der Teile des Finanzsystems von der Rücknahme der ultralaxen Zentralbankpolitik betroffen sind“, sagte Benjamin Goy, Analyst der Deutschen Bank.

Offizieller aus US-Finanzministerium: Andere Banken haben ähnliche Probleme wie dieSilicon Valley Bank

Während die US-Aufsichtsbehörden einen neuen Auffangschirm für Banken einführten, der nach Aussage von Vertretern der Federal Reserve groß genug ist, um die Einlagen der Nation zu schützen, erinnerte die überraschende Ankündigung der Schließung der New Yorker Signature Bank die Anleger daran, dass weitere Turbulenzen, zumindest bei den regionalen Banken, immer noch möglich sind. Ein hochrangiger Beamter des US-Finanzministeriums sagte, einige Institute hätten ähnliche Probleme wie die gescheiterte Silicon Valley Bank.

Die meisten großen US-Banken wie JPMorgan Chase & Co, Bank of America Corp. und Wells Fargo & Co. erholten sich. Gleichzeitig brach die First Republic Bank um 60% ein – obwohl die Bank mitteilte, dass sie über 70 Milliarden Dollar an ungenutzter Liquidität zur Finanzierung von Geschäften aus Vereinbarungen mit der Federal Reserve und JPMorgan verfüge.

Ende letzter Woche stürzten US-Aktien ab, als die Silicon Valley Bank plötzlich zusammenbrach – der größte Vorfall dieser Art seit der globalen Finanzkrise. Die aggressiven Straffungsmaßnahmen der Fed haben die Zinssätze in die Höhe schnellen lassen, so dass einige Banken langlaufende Anleihen halten, die im Wert gesunken sind, während gleichzeitig ihre Finanzierungskosten in die Höhe schossen.

„Der Markt wird wahrscheinlich trotz des Eingreifens der Regulierungsbehörden sehr vorsichtig bleiben“, sagte Marija Veitmane, Senior Multi-Asset-Strategin bei State Street Global Markets. „Die Fed befindet sich in einer schwierigen Lage: Einerseits muss sie die Zinsen weiter erhöhen, um die Inflation zu stoppen. Andererseits muss sie das Finanzsystem schützen. Es sieht nach einer Lose-Lose-Situation für die Fed und den Markt aus.“

FMW/Bloomberg

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7 Kommentare

  1. Der Goldpreis scheint die Gefahr noch nicht wahrzunehmen.
    Aber kann ja noch kommen.

    1. Ach ja, sorry, der wird ja gedrückt🙈💸

      1. Alles gut ?

        Fast 100 Dollar in 2 Tagen ist nichts???

        Aber was in Ihrer Wahrnehmung noch nicht ist, kann ja noch kommen 🤣

        Mal schauen in welche Richtung der Goldpreis noch so gedrückt wird 😉

        1. Goldbulle, ja ich seh‘s, Gold reagiert, langsam, aber doch…👍😊

      2. Ach ja, vielleicht sehen wir ja mal einen Short Squeeze bei Silber oder Gold 😉

  2. Servus Herr Fugmann,

    Eine Frage: Kann es vielleicht sein, dass die (verhaltende) FED-Bilanzreduzierung nur darauf zurückzuführen ist, dass die Kurse der Anleihen in der Bilanz vom Wert her (durch die eigenen Zinserhöhungen) gefallen sind? Kann es sogar sein, dass die FED noch als Netto-Käufer auftritt?

    Vielen Dank.

    Beste Grüße,
    Chrstian

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