China zeigt sich schwach, und Europa scheint gerade in die Rezession zu rauschen. Ob die USA nach ihrer aktuellen Stärke später auch noch abstürzen? Man wird sehen. Ein Blick auf die Preise Rohstoffe verrät aber, dass eine Rezession in vielen Industrie-Volkswirtschaften anstehen könnte. Je mehr Industrienationen produzieren, desto mehr Rohstoffe benötigen sie für die Fertigung von Produkten. Je höher die Nachfrage, desto mehr steigen die Preise. Dies sah man nach der Coronakrise, also viel Nachfrage nach Endprodukten angestaut wurde. Die Nachfrage staute sich auf, und als weltweit die Produktion wieder laufen konnte, wurden riesige Mengen an Rohstoffen nachgefragt, die Preise stiegen.
Preise für Rohstoffe erst mit großer Rally – zuletzt der klare Absturz
Der TradingView Chart zeigt seit 2017 den Verlauf im Bloomberg Commodity Index, einer Art Korb, der die globale Preisentwicklung bei Rohstoffen zeigt. Man sieht eine lange Aufwärtsphase, beginnend nach dem Corona-Absturz, und danach kamen die Verknappungsängste für Rohstoffe wegen dem russischen Angriff gegen die Ukraine. Diese lange Strecke brachte diesem Rohstoffindex von Sommer 2020 bis Sommer 2022 einen Anstieg von 60 auf 135 Dollar oder +125 %. Aber wie man sieht: Seit Juni 2022, als die Zentralbanken weltweit begannen die Zinsen anzuheben, sinken die Preise für Rohstoffe deutlich. In den letzten 18 Monaten sank der Index von 135 auf jetzt 97,22 Dollar, ein Verlust von 37,78 Dollar oder 28 %.
Seit der Zinswende fallen die Rohstoffpreise
In den letzten Quartalen, wo die Zentralbanken immer höhere Zinsen aufrufen und die Kreditnachfrage weltweit zurückgeht, kann man weniger Investitionen erwarten, siehe die Bauwirtschaft. Rohstoffe werden folglich weniger stark nachgefragt. Das kann ein wirklich guter Indikator für eine heraufziehende Rezession in den Industrieländern sein! Blicken wir auf den Index: Bloomberg hat als Hauptposten Gold eingebaut mit 17,36 % Anteil. Man bedenke hierzu: Der Goldpreis notierte jüngst auf einem Allzeithoch. Wäre Gold weniger stark gewichtet in dem Index, würde er noch weitaus schwächer laufen!
Gold gegen den Trend – vor allem Energierohstoffe sorgen für Abrutsch
Öl nimmt mit 14 % Platz 2 ein bei der Gewichtung im Bloomberg Commodity Index, auf Platz 3 kommt Kupfer mit 5,55 %, danach US-Erdgas mit 5,24 %, Silber mit 4,83 %, Mais mit 4,44 %, Sojabohnen mit 4,38 %, Rinder mit 3,80 %, Kaffee mit 3,47 %, Zucker mit 3,42 %, Aluminium mit 3,27 % usw. Auch enthalten sind Zink und Nickel mit 1,99 % und 1,44 %. Wir sehen also Industrie-Rohstoffe, aber auch Energie-Rohstoffe und Grundprodukte für Lebensmittel. Deutlich negativ für den Index ist sicherlich der Absturz der Energie-Rohstoffe in den letzten Monaten zu werten, am ehesten ersichtlich bei Öl. Auch auch beispielsweise Aluminium kracht seit 1 1/2 Jahren massiv runter.
Einkaufsmanager fallen parallel
Nachfolgend sehen wir den selben Index wie oben, nur diesmal im Vergleich zum Einkaufsmanager-Index für die USA. Man erkennt die nicht exakt, aber doch in groben Zügen parallel verlaufende Entwicklung bei den Einkaufsmanagern und Rohstoffen. Einkaufsmanager-Indizes werden von Börsianern sehr genau beobachtet als Indikator für Konjunktur und Preisentwicklungen! Zusammen mit den fallenden Preisen für Rohstoffe ergibt sich ein Szenario der heraufziehenden Rezession. Aber vor allem die Aktienmärkte blicken jetzt bereits hinter den Horizont der hohen Zinsen, wo man in einigen Monaten fallende Zentralbank-Zinsen erkennen möchte. Wenn die Rezession in den Industrieländern wirklich aufzieht und die Zentralbanken überrascht, werden die Märkte dann recht behalten, was Zinssenkungen bereits im Frühjahr 2024 bedeutet? Gut möglich.
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Auf einem Rohstoffkongress des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) im Jahre 2005, im Haus der Deutschen Wirtschaft in Berlin in der Ära von Industriepräsident Jürgen R. Thumann und Bundeskanzler Gerhard Schröder wurde anschaulich dargelegt, daß ein Mix aus möglichen politischen Risiken, eventuell vorhandene Ölpreiswetten in beide Richtungen und wirtschaftliche Entwicklungen den Ölpreis bestimmen. Die Öl-Allianz OPEC+ fällt nach dem jüngst zurückliegenden suboptimal verlaufenden Meeting aktuell wieder durch Professionalität im Ölgeschäft(,)im Rahmen der COP 28, wo sie sich gegen „100%“ Weg vom Öl ausspricht, auf. Bezüglich der aktuellen und künftigen Ölfördermenge wird die Öl-Allianz OPEC+ die genannten Kriterien „mögliche politische Risiken, Ölpreiswetten und die wirtschaftliche Situation/Entwicklung“ als Grundlage(n)für die Beschlüsse/Entscheidung über die Ölfördermenge im Rahmen ihrer diesbezüglichen Meetings ansehen.
Mittlerweile ist es auch amtlich: Die Öl-Allianz OPEC+ konnte im Rahmen der COP 28 ein „100%ig“ Weg vom Öl dankenswerterweise erfolgreich/definitiv verhindern. Ein COP-Entwurf beinhaltet einen Appell, die Produktion und den Konsum von fossilem Erdöl zu „reduzieren“. Letzteres erinnert mich an die bereits bestehende energiepolitische Agenda der Öl-Allianz OPEC+/Energiemix bestehend aus ca. 28% fossilem Erdöl, fossilem Erdgas, Wasserstoff, Wasserkraft, Sonnenenergie, Atomenergie, Kohleindustrie, Windenergie und Biomasse. Eine energie- und rohstoffpolitische Niederlage für die energie- und rohstoffpolitische Dachpappe Bundesministerin des Auswärtigen Annalena Baerbock, über die ich energie- und rohstoffpolitisch gesehen Genugtuung empfinde.
Es ist ja bekanntlich nichts neues, daß eine UN-Klimakonferenz verlängert wird, wie im aktuellen Fall die COP 28, weil Deutschland, die EU und die USA die Ölindustrie zerdeppern wollen. Die EU, für die Bundesministerin des Auswärtigen Annalena Baerbock auf der COP 28 verhandelt, und die Biden-Harris-Administration sind aufgerufen, die energiepolitische Agenda der Öl-Allianz OPEC+/Energiemix bestehend aus ca. 28% fossilem Erdöl, fossilem Erdgas, Wasserstoff, Wasserkraft, Sonnenenergie, Atomenergie, Kohleindustrie, Windenergie und Biomasse im Zusammenhang mit dem aktuellen COP-Positionspapier, welches sich für eine Reduzierung der Förderung/Produktion und eine Reduzierung des Konsums von fossilem Erdöl ausspricht, als „fairen und gerechten Beitrag aller Energie- und Rohstoffformen zum Klimaschutz“ anzusehen.
Mittlerweile liegt ein sogenannter COP 28-Kompromiss vor. In diesem Zusammenhang hat sich Bundesministerin des Auswärtigen Annalena Baerbock scheinbar mit ihrer Forderung nach einem „100%“ Weg vom Öl nicht durchsetzen können, weil in dem neuen COP-Positionspapier von einem „Übergang“ Weg vom Öl die Rede ist. Das Jahr 2030 besitzt dabei einen entsprechenden Stellenwert. Ich jedenfalls kann mit dem neuen Positionspapier nicht so richtig etwas anfangen. Der Ursprungsentwurf hingegen war lobenswert: Erinnerte an die energiepolitische Agenda der Öl-Allianz OPEC+/Energiemix bestehend aus ca. 28% fossilem Erdöl, fossilem Erdgas, Wasserstoff, Wasserkraft, Sonnenenergie, Atomenergie, Kohleindustrie, Windenergie und Biomasse im Zusammenhang mit der Forderung, sowohl die Förderung/Produktion, als auch den Konsum von fossilem Erdöl zu reduzieren. Ein fairer und gerechter Beitrag aller Energie- und Rohstoffformen zugunsten des Klimaschutzes. Im Rahmen des neuen COP-Positionspapier hat sich die Öl-Allianz OPEC+ von Bundesminister des Auswärtigen Annalena Baerbock über den Tisch ziehen lassen. Somit sehe ich die Öl-Allianz OPEC+ nunmehr als energie- und rohstoffpolitische Stümper an. Assads Syrien hingegen, welches sich zur genannten energiepolitischen Agenda der Öl-Allianz OPEC+ im Zusammenhang mit dem genannten Energiemix bekennt, fällt aktuell durch eine konstruktiv/zielführende Ölpolitik auf. Ölminister Dr. Firas Qaddour erörterte am Rande der COP 28 mit Ägypten, Jordanien und dem Libanon das Thema verbesserte Zusammenarbeit in Sachen Ölgewinnung und Ölraffination.
Realwirtschaft spielt doch keine Rolle mehr für die Aktienkurse: In der nächsten Berichtssaison schrauben die „Analysten“ die Erwartungen herunter und alle sind begeistert, wenn diese dann übertroffen werden. Alle anderen Risiken übernehmen die Staaten bzw. Zentralbanken und drucken direkt oder indirekt Geld. Dazu kommt die Erfahrung vor allem der letzten Jahre, dass selbst größte Krisen nur temporären Einfluss auf die Börse haben.
Ja das ist leider so. Mit Wirtschaft hat das wenig zu tun und das keine Firma mehr ohne Subventionen aus kommt, stimmt mich bedenkliche. Hauptsache die Dividende stimmt.
Es wird mit der Senkung des Leitzinses nicht getan sein. Die EZB wird mit größter Wahrscheinlichkeit zusätzlich Geld in den Markt pumpen müssen um ihn zu stabilisieren. Dies wurd dann die Inflation wieder anheizen. Also egal was die EZB macht, sie wird dieses Spiel nie gewinnen!