Immobilien

Kurioser Marktmechanismus Wie der US-Immobilienmarkt 3 Billionen Dollar Verlust zurückholt

Wegen einem nachvollziehbaren Marktmechanismus hat der US-Immobilienmarkt 3 Billionen Dollar an Verlusten wieder aufgeholt.

Einfamilienhäuser in New Jersey

Kurios, aber markttechnisch logisch! Der US-Immobilienmarkt leidet wie auch andere westliche Volkswirtschaften daran, dass die Zinsen kräftig gestiegen sind. Also müssten die Immobilienpreise drastisch fallen, damit Hauskäufer ihre Mehrkosten bei den Zinsen durch günstigere Kaufkosten kompensieren können? Dem ist aber nicht so. Der Gesamtwert der Immobilien in den USA hat 3 Billionen Dollar Verlust wieder aufgeholt!

Wie der US-Immobilienmarkt 3 Billionen Dollar aus dem jüngsten Abschwung zurück holt

Nach einer Schätzung des Maklerunternehmens Redfin hat der US-Immobilienmarkt den Wert von fast 3 Billionen Dollar wiedererlangt, der während der Konjunkturabschwächung im vergangenen Jahr verloren gegangen war, so berichtet es Bloomberg. Ein Mangel an Immobilienangeboten in den USA hat die Preise in die Höhe getrieben und den Gesamtwert der US-Immobilien auf einen Rekordwert von 47 Billionen Dollar ansteigen lassen, so Redfin.

Viele Hausbesitzer haben sich demnach vor dem Anstieg der Kreditkosten im letzten Jahr mit günstigeren Hypothekenzinsen eingedeckt und zögern nun, diese Kredite aufzugeben. Nach Angaben von Redfin wechselte in diesem Jahr nur 1 % der Häuser in den USA den Besitzer, der niedrigste Anteil seit mindestens zehn Jahren. Die kuriose Logik am Immobilienmarkt geht deswegen folgendermaßen: Die Eigentümer „bleiben, weil ein Umzug eine doppelt so hohe Rate bedeuten würde“, so Chen Zhao, Forschungsleiter bei Redfin Economics, in dem Bericht. „Das bedeutet, dass die Käufer, die jetzt auf dem Markt sind, sich um einen sehr kleinen Pool von Häusern duellieren, was verhindert, dass die Immobilienwerte einbrechen.“

Wertentwicklung am US-Immobilienmarkt in den letzten 24 Monaten

Steigende und auch fallende Preise in einzelnen Regionen

Den größten Wertzuwachs verzeichnete der Immobilienmarkt in Atlanta mit 40,1 Milliarden Dollar gegenüber Juni letzten Jahres. Boston verzeichnete einen Zuwachs von 33,4 Milliarden Dollar, während die Werte in Miami um 30,3 Milliarden Dollar stiegen. Die größten prozentualen Zuwächse waren in relativ erschwinglichen Märkten zu verzeichnen. In Little Rock, Arkansas, stiegen die Häuser um 8,8 % gegenüber dem Vorjahr, während die Werte in Camden, New Jersey, um 8,7 % zunahmen. Laut Redfin haben die erschwinglicheren Kosten in diesen Städten wahrscheinlich die Käufernachfrage gestärkt.

In 32 Großstädten sanken die Werte gegenüber dem Vorjahr, wobei die kalifornischen Städte am stärksten betroffen waren. Los Angeles verzeichnete den größten Rückgang – fast 153 Milliarden Dollar -, gefolgt von Oakland mit fast 86 Milliarden Dollar. In San Francisco sanken die Immobilienwerte um 58 Milliarden Dollar.

FMW/Bloomberg



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2 Kommentare

  1. Dr. Sebastian Schaarschmidt

    Früher oder später werden sich die steigenden Renditen durch’s System fressen. Dann müssen die nicht so solventen Immobilienbesitzer verkaufen, weil sie die steigenden Zinsen nicht mehr bedienen können.

    Das und nichts anderes wird dann die Blase zum Platzen bringen. Vorausgesetzt die Zinsen bleiben lange genug oben.

    Bisher gehen die Märkte ja davon aus, das die Zinsen bald wieder sinken werden. Deshalb ist noch niemand nervös.

    Weder an der Börse noch in den Immobilienbüros. Man halt die Powellsche Zinswende für einen Placebo, für ein vorübergehendes Ereignis, was bald wieder verschwindet.

    Man sieht das an der Rendite der Zehnjährigen. Die bleibt bei 4 Prozent. Würde der Markt wirklich davon ausgehen, das Powell ernst macht, mit dem was er sagt, dann würde sich deren Rendite auf 5 Prozent annähern.

    Aber man glaubt dem Powell nicht, das ist das Problem. Man glaubt oder geht besser gesagt davon aus, das er, wenn’s ernst wird, wieder kneift, wie in 2018,Stichwort Autopilot.

    Nun wir werden sehen….

    1. in den USA werden fast immer 30 jährige Finanzierungen gemacht. also die gesamte Kreditlaufzeit. da kann einen Dan nichts mehr überraschen außer die steigen steuern. aber die bleiben eigentlich immer im Rahmen außer man verkauft sein property. der nächste hat dann mit dem Wertzuwachs und den erhöhten steuern zu kämpfen.
      ein Problem werden die steigenden Zinsen nur in für die in Deutschland die nur 10 Jahre finanziert haben. sorry folks. die Werte in Deutschland sind ja völlig ausgeblasen dafür das 6 Monate Scheißwetter ist. LOL

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