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Wirtschaftswachstum in Europa: Was uns diese Grafik zu sagen hat…

Das Wirtschaftswachstum in Europa läuft ordentlich, zumindest wenn man den Durchschnitt anschaut. Im Großen und Ganzen stimmt das Bild, Deutschland liegt im Mittelfeld, die Inflation ist grundsätzlich...

FMW-Redaktion

Das Wirtschaftswachstum in Europa läuft ordentlich, zumindest wenn man den Durchschnitt anschaut. Im Großen und Ganzen stimmt das Bild, Deutschland liegt im Mittelfeld, die Inflation ist grundsätzlich im langfristigen Vergleich angesprungen, die Arbeitslosigkeit geht zurück, wenn auch auf relativ hohem Niveau. Diese Grafik zeigt für 2016 die Zuwachsraten beim Bruttoinlandsprodukt in der EU im Vergleich zu 2015. Der EU-Schnitt liegt bei +1,9%, und Deutschland liegt genau auf diesem Durchschnittswert.

Und was sagt uns diese Grafik sonst noch? Von den kaputten „Absturz-Ländern“ der Finanzkrise ist Spanien mit +3,2% kräftig am Aufholen, auch wenn die Arbeitslosigkeit immer noch extrem hoch ist im Vergleich zum Rest der EU. Auch fällt neben den Lohnzuwächsen auch beim BIP auf, dass gerade Osteuropa in großen Schritten immer weiter aufholt, und sich die Lebensverhältnisse somit immer weiter angleichen an westeuropäische Verhältnisse – auch wenn hier noch reichlich Aufholbedarf vorhanden ist!

So legen Rumänien mit +4,8%, Bulgarien mit +3,4%, die Slowakei mit +3,3% und Polen mit +2,8% kräftig zu. Wie gesagt: Es gibt für diese Länder noch verdammt viel nachzuholen, aber die Aufholjagd läuft! Und nun zum wichtigsten Erkenntnispunkt dieser Grafik: Trotz all den Treffen, Konferenzen, Troika-Entsendungen und Beteuerungen von deutschen und holländischen Finanzministern, wie gut und planmäßig es doch in Athen laufe, muss man sagen: Griechenland hat sich längst aus der „normalen“ wirtschaftlichen Entwicklung der EU verabschiedet. Das Wachstum wird von Eurostat mit 0,0% angezeigt.

Man kennt einen statistischen Effekt, der eintritt, wenn Zahlen stark absacken, wie zum Beispiel beim jahrelangen Absturz der griechischen BIP-Daten. Irgendwann ist ein Niveau so tief, dass es einfach mal einen minimalen Pullback nach oben geben muss. Und der fällt dann prozentual durch den vorigen Absturz so ins Gewicht, dass ein optisch anständiges Wachstum erscheint. Aber dass Griechenland noch im Jahr 2016 auf ein Nullwachstum kommt, zeigt unserer Meinung nach, wie unrealistisch selbst das aktuell laufende 86 Milliarden Euro schwere „Rettungspaket“ der Europartner für Griechenland ist. Es geht hier nur noch um daherhafte Transferleistungen um den Kamin in Athen am Rauchen zu halten.

Ach ja, Italien auf dem vorletzten Platz mit 0,9% Wachstum sieht auch nicht besonders prickelnd aus!



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4 Kommentare

  1. Mit Klötzen an den Beinen läuft es sich immer etwas träge.

  2. Der Zuwachs in Spanien ist logisch.
    Wahnsinns Boom beim Tourismus.
    Warum? Umbuchungen von Ägypten, Tunesien und Türkei.

    Warum Italien so tief unten in der Statistik? Auf der Landkarte leider liegen sie nicht so tief unten. Und profitieren deshalb nicht vom umgeleiteten Tourismus.
    Wenns doch mal nur daran liegen würde, dass in Rom nicht nur ein Papst sondern auch ein Ex-Papst zu gleicher Zeit wohnen und die Italiener deshalb jetzt mehr beten als arbeiten.

    Warum Griechenland mit Nullwachstum – trotz Touristenzuwachs? Ohne den Aufschwung im Tourismus hätten die wohl aufgrund der verordneten Austeritäspolitik
    sogar ein deutliches Minuswachstum.

  3. Spanien ist eine farce! Schließe mich Gerd an das es nur die massenhafte Verschiebung touristischer Aktivität ist dass das Wachstum treibt nicht mehr nicht weniger.

  4. Mit Spanien kann ich mich nicht ganz anschließen auch wenn ich 1% dem Tourismus zuordnen würde aber ich merke das es hier wirklich laaaangsam etwas nach vorne geht, auch wenn die Löhne krass niedrig sind. Aber wenn die Leute wieder Arbeit haben und davor fast nichts haben dann muss die Wirtschaft wachsen auch da aufgrund der Eigentumsquote mehr für den Konsum über bleibt.

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