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Wochenausblick: Der Dax startet kräftig erholt – worauf ist zu achten

Wochenausblick: Der Dax startet kräftig erholt - worauf ist zu achten

Angesichts der hohen Nervosität und den jüngsten Turbulenzen an den Märkten müssen sich Dax-Anleger auch in der neuen Woche auf verstärkte Kursschwankungen einstellen. Es dürfte immer wieder zu starken Erholungsrallys kommen, die aber anschließend auf Verkaufsdruck stoßen. Neben der Zinswende belastet der Ukraine-Konflikt die Märkte, aber auch die bisher durchwaschsene Berichtssaison bleibt ein Unsicherheitsfaktor.

Die vergangene Woche beendete der Deutsche Aktienindex schwach. Trotz eines Schlussspurts am Freitag stand am Ende des Tages ein kräftiges Minus von 205 Punkten (1,32%) bei 15.318 Zählern zu Buche. Von seinem Tagestief bei 15.122 Punkten konnte sich der Leitindex jedoch ein gutes Stück nach oben absetzen. Unter dem Strich summierte sich der Wochenverlust auf 1,8 Prozent. Damit hat der Dax drei Wochen in Folge rot geschlossen. Neue Impulse könnte die in Deutschland in Fahrt kommende Berichtssaison liefern. Während die Firmenbilanzen in den USA der Wall Street kaum Rückenwind verliehen haben, fiel hierzulande der Start vielversprechend aus. Die Deutsche Bank hat  das beste Ergebnis seit zehn Jahren vermeldet, der Versorger RWE und der Softwarekonzern SAP konnten ebenfalls die Erwartungen übertreffen.

Die Bullen sollten dennoch Vorsicht walten lassen. Wenn der Dax nicht bald wieder über den Widerstandsbereich um 15.600 Punkte klettert, dann sieht es düster für die kommenden Wochen aus. Der Anstieg über das lokale Hoch bei 15.583 Punkten würde folglich ein positives Signal senden, das den Dax in Richtung der Hürde bei 15.720/50 Punkten befördern kann. Unterhalb des genannten Widerstands bleibt der Leitindex anfällig für neue Rücksetzer bis in den Bereich der 15.000er Marke.

US-Geldpolitik als Game-Changer

Jerome Powell hat die Bekämpfung der Inflation in den Mittelpunkt der amerikanischen Geldpolitik gerückt. Das hat mehrere Gründe: Die Teuerung in den USA notiert inzwischen bei 7 Prozent. Zudem signalisieren die neuesten Konjunkturdaten, dass das Wirtschaftswachstum weiterhin robust ist und der Arbeitsmarkt sich gut erholt hat. All das trägt dazu bei, dass das Risiko einer Lohn-Preis-Spirale steigt. Eine solche Konstellation macht einen Rückzieher der US-Notenbank daher äußerst unwahrscheinlich. Der Fed-Chef gibt bisher jedenfalls keine Anzeichen dafür. Bevor es so weit ist, müssten die Kurse an den Aktienmärkten wohl noch deutlicher nachgeben. Die Eindämmung der Inflation über höhere Zinsen und einer Bilanzreduzierung wird für längere Zeit das Mantra der US-Notenbank sein. Die Nervosität an den US-Börsen und dem Dax zeigen, dass die Marktteilnehmer nicht mit einem so abrupten und konsequenten Vorgehen der Fed gerechnet haben.

News und Konjunkturdaten

In dieser Woche nimmt hierzulande die Berichtssaison langsam an Fahrt auf, am Donnerstag präsentieren unter anderem die beiden Dax-Unternehmen Siemens Healthineers und Infineon ihre Quartalszahlen. In den USA öffnen zudem mit der Google-Mutter Alphabet, Amazon und Meta weitere Big-Tech Unternehmen ihre Bücher. Konjunkturseitig steht dann am Donnerstag die Zinssitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) im Fokus. Ungeachtet der hohen Inflation in der Eurozone wird die EZB auf Zinserhöhungen wohl auf absehbare Zeit verzichten. Vor diesem Hintergrund blicken Dax-Händler heute gespannt auf die deutschen Inflationsdaten um 14:00 Uhr und den europäischen Verbraucherpreisen am Mittwoch. Am Dienstag richtet sich das Augenmerk ebenfalls auf die deutschen und amerikanischen Einkaufsmanagerindizes der Industrie, diese geben Auskunft über die aktuelle Stimmung der Einkaufsleiter und Firmenchefs.

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Dax: Wo heute die wichtigen Marken für den Handelstag liegen

Zum Wochenstart dürfte der Dax mit einem Aufwärtsgap in den Handel starten. Vorbörslich notiert der Leitindex bereits über der Marke von 15.500. Kann er sich darüber halten und die 15.550 überwinden, dann ist mit einem erneuten Anstieg in Richtung der Hürde bei 15.583/87 zu rechnen. Aber erst ein Ausbruch über die lokalen Hochs würde weiteres Anstiegspotenzial freisetzen. Überwindet der Dax zusätzlich die 200-Tage-Linie (SMA) bei 15.613, wäre zunächst Platz bis 15.652/666. Später könnte der Angriff auf die entscheidende Widerstandszone bei 15.720/750 erfolgen.

Unterhalb der lokalen Hochs bei 15.583/87 bleibt ein bärisches Szenario noch leicht im Vorteil. Rutscht der Dax heute wieder unter 15.464 zurück, könnten zuerst Abgaben bis 15.416 und 15.372 folgen. Darunter wartet das Xetra Gap bei 15.318 auf seine Schließung. Die nächste horizontale Unterstützung folgt bei 15.280.

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Dax Ausblick: Gelingt der Ausbruch über 15.587?

Dax Unterstützungen (US)

15.464 – Zwischentief

15.416 – Tageshoch 28.01.

15.372/366 – horizontale US / Pivot Punkt

15.318 – Gap 28.01.

15.280/260 – US-Zone

15.197 – Tagestief 27.01.

15.122 – Tagestief 28.01.

15.060 – mehrfache US

15.000 – psychologische Marke

14.979/952 – Tagestief 25.01. / 24.01.

Dax Widerstände (WS):

15.416 – Tageshoch 28.01.

15.529 – mehrfacher WS

15.582/587 – Tageshoch 27.01./24.01.

15.613 – 200-Tage-Linie (SMA) / Pivot R1

15.652/666 –vorher US

15.729/747 – WS-Zone

15.800 – Bulle-Bär-Marke

15.921 – letztes lokales Hoch

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