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Keine Senkung vor Juni, Märkte zu optimistisch? Zinsen: Hängt von Löhnen ab, wann sie sinken, laut EZB

Wird die EZB die Zinsen frühestens im Juni senken?

Wird die EZB die Zinsen frühestens im Juni senken?
 

Wird die EZB die Zinsen frühestens im Juni senken? Aussagen von EZB-Chefin Lagarde deuten daraufhin, dass die Notenbank frühestens im Sommer beginnen wird, die Zinsen zu senken. Präsidentin Christine Lagarde wollte zwar für die erste Senkung der Zinsen der EZB weiterhin keinen Zeitpunkt nennen, betonte aber, dass die Lohndaten für den Startschuss von entscheidender Bedeutung sein werden.

Zinsen: Löhne entscheidend, wann die erste Senkung kommt – laut EZB-Chefin Lagarde

Diese Bindung an die Daten zur Lohnentwicklung deutet darauf hin, dass ein erster Schritt erst gegen Mitte 2024 möglich wäre. Die Märkte preisen hingegen unverdrossen die Erwartung ein, dass die Zinsen bereits im April sinken werden.

“Bei der Inflation sind wir noch nicht so weit”, sagte Lagarde in einem am Dienstag ausgestrahlten CNN-Interview. “Wir brauchen alle möglichen Daten, aber von entscheidender Bedeutung dabei sind die Daten zu den Löhnen.”

Diese Daten liegen aber bei der EZB-Sitzung am 10. und 11. April noch gar nicht vor. Da im Mai keine geldpolitische Sitzung stattfindet, käme für die erste Zinssenkung damit erst der Juni in Frage. Auch EZB-Chefvolkswirt Philip Lane hat die Bedeutung der Lohnentwicklung für das Vorgehen der Währungshüter betont.

EZB uneinig

Der Gouverneur der französischen Zentralbank, Francois Villeroy de Galhau, hatte am Wochenende jedoch erklärt, dass “bezüglich des genauen Datums nichts ausgeschlossen ist und dass bei unseren nächsten Sitzungen alles offen sein wird.” Aber die europäischen Notenbanker scheinen hier uneins zu sein – EZB-Vertreter wie Kazimir gehen nämlich aus, dass frühestens im Juni die Zinsen sinken könnten

Die am Donnerstag anstehenden Verbraucherpreisdaten für den Euroraum werden zeigen, ob die Inflation im Januar weiter abgenommen hat. Analysten erwarten eine Verlangsamung auf 2,7%, nachdem die Teuerung im Dezember auf 2,9% angezogen hatte.

Aus Spanien war am Dienstag eine überraschende Beschleunigung der Inflations auf 3,5% gemeldet worden. Heute sind die Daten für Deutschland (14.00Uhr) und Frankreich (09.00Uhr) fällig.

“Wir befinden uns in einem disinflationären Trend, keine Frage”, sagte Lagarde. “Aber wir müssen in diesem Prozess noch weiter vorankommen.”

Sie bekräftigte, dass die nächste Zinsveränderung eine Senkung sein wird. Diesbezüglich seien sich im EZB-Rat “alle einig”, unabhängig davon, wer im Falken- oder im Taubenlager verortet sei.

FMW/Bloomberg

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