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Märkte wetten aber auf Senkung schon im April Zinsen: Senken erst, wenn Inflation am Ziel – sagt EZB-Chefin Lagarde

“Ich kann Ihnen kein Datum nennen”

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Die EZB wird erst beginnen, die Zinsen zu senken, sobald sie davon überzeugt ist, dass die Inflation wieder auf ihr Ziel von 2% zusteuert: Das sagte Präsidentin Christine Lagarde am Donnerstagabend im französischen Fernsehen, worüber nun Bloomberg berichtet. Derzeit scheint die Notenbank gespalten zu sein: Frankreichs Notenbankchef Villeroy versprach Zinssenkungen, ohne explizit auf das 2%-Ziel der Inflation hinzuweisen.

EZB-Chefin Lagarde: Senken die Zinsen erst, wenn die Inflation am Ziel

“Ich kann Ihnen kein Datum nennen”, sagte Lagarde in einem Interview mit France 2. “Aber ich kann sagen: Wenn wir diesen Kampf gewinnen, wenn die 2% wie wir erwarten im Jahr 2025 erreichen, und wenn dies durch die Daten bestätigt wird … dann bin ich sehr zuversichtlich, dass die Zinsen zu sinken beginnen, sobald wir diese Gewissheit haben.”

Die in Preisen am Geldmarkt ausgedrückte Erwartung der Anleger weicht seit längerem von den öffentlich geäußerten Vorhersagen der EZB ab. Während die Märkte eine erste von insgesamt sechs Senkungen der Zinsen bereits ab April einpreisen, halten die meisten EZB-Ratsmitglieder Mitte des Jahres für realistischer.

Erst am gestrigen Donnerstag sagte der kroatische Notenbankgouverneur Boris Vujčić, dass die Märkte den Zeitpunkt der Zinswende weiterhin zu früh ansetzen, während Direktoriumsmitglied Isabel Schnabel am Mittwoch Diskussionen zu diesem Thema als verfrüht bezeichnet hatte.

Steigende Löhne und Rezession

Auch wenn die Inflation bereits unter 3% liegt, will die EZB noch Ergebnisse der Lohnverhandlungen abwarten, zu denen Daten erst nach dem ersten Quartal vorliegen werden. Lagarde wies darauf hin, dass die Lohnerhöhungen über der Inflation liegen. “Wir befinden uns in einer Aufholphase der Löhne, die sich über zwei oder drei Jahre erstrecken wird.”

Einen massiven Einbruch der Konjunktur in der Eurozone erwarten die Währungshüter hingegen nicht. Lagarde sagte, Europa befinde sich nicht in einer ernsthaften Rezession und das Schlimmste im Kampf gegen die Inflation sei überstanden. Der Chefvolkswirt der EZB, Philippe Lane, hatte sich dagegen kürzlich weniger optimistisch gezeigt für die Wirtschaft der Eurozone:

„Weiche Indikatoren deuten auch im Dezember auf eine wirtschaftliche Schrumpfung hin und bestätigen die Möglichkeit einer technischen Rezession in der zweiten Hälfte des Jahres 2023″, so Lane am Mittwoch.

“Ich denke, wir haben den größten und schwierigsten Teil überstanden – es sei denn, es kommt ein weiterer großer Schock”, sagte dagegen EZB-Chefin Lagarde.

FMW/Bloomberg

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1 Kommentar

  1. Das Lagarde das nicht selbst entscheidet sondern ihre „Befehlsgeber“ versteht sich von selbst, aber man sollte ihr glauben. Eine „schwere Wirtschaftskrise“ ist in den von Globalisten beherrschten Europa durchaus gewollt.Den Menschen muss es so „dreckig“ gehen, damit sie die Lösung der Verursacher auch „dankend“ annehmen–„flächendeckend den digitalen „Überwachungs-Euro“

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