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BofA-Stratege warnt Aktienmärkte: Erhöhtes Absturzrisiko bei schwachen US-Jobddaten

Aktienmärkte: Erhöhtes Absturzrisiko bei schwachen US-Jobddaten
US-Aktienmärkte. Grafik: Chormail - Freepik.com

An der Wall Street herrscht Hochspannung vor den wichtigen US-Arbeitsmarktdaten. Die Anleger erhoffen sich vor allem neue Hinweise auf den möglichen Zinskurs der US-Notenbank, die gerade erst angedeutet hat, die geldpolitische Lockerung auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben. Nachdem die Aktienmärkte zuletzt unter Druck geraten waren, braucht es unbedingt positive Impulse, um eine Trendwende einzuleiten. Laut den Aussagen des Fed-Vorsitzenden Jerome Powell nach dem Zinsentscheid am Mittwoch wäre wohl nur ein Einbruch am Arbeitsmarkt die einzige Chance auf eine vorzeitige Senkung der Zinsen. Sollten die Aktienmärkte also auf schwache Arbeitsmarktdaten hoffen? – Nein, sagt Bank of America-Stratege Michael Hartnett laut einem Bericht von Bloomberg.

Aktienmärkte mit weiterem Ausverkauf?

Seiner Meinung nach erhöhen schwache US-Arbeitsmarktdaten das Ausverkaufsrisiko für US-Aktien. Ein schwächerer Arbeitsmarktbericht wäre ein Stagflationssignal, was die Wahrscheinlichkeit eines Ausverkaufs an den Aktienmärkten erhöhen würde, sagt Michael Hartnett.

Die jüngsten US-Wirtschaftsdaten waren ein erstes Stagflationssignal, da sie auf eine Verlangsamung des Wachstums in einer Zeit klebriger Inflation und hoher Arbeitskosten hindeuteten, so Hartnett. Sollte der Bericht des Arbeitsministeriums am Freitag zeigen, dass die USA im April weniger als 125.000 neue Arbeitsplätze geschaffen haben und der durchschnittliche Stundenlohn um mehr als 0,4 % gegenüber dem Vormonat gestiegen ist, wäre dies ein „Stagflationsrisiko“, sagt der Stratege.

Sollte die Zahl der Beschäftigten hingegen um mehr als 225.000 und der durchschnittliche Stundenlohn um weniger als 0,2 % steigen, dann wäre wohl das „Goldlöckchen-Szenario zurück und die Risikofreude könnte zunehmen“, schrieb Hartnett in einer Notiz.

Prognostiker erwarten, dass die Arbeitsmarktdaten, die um 14:30 Uhr deutscher Zeit erwartet werden, zeigen, dass die Arbeitgeber die Zahl der Beschäftigten im April um 240.000 erhöht haben. Der durchschnittliche Stundenverdienst dürfte im Vergleich zum Vormonat um 0,3% gestiegen sein, während die Arbeitslosenquote unverändert bei 3,8% liegen soll.

US-Aktienmärkte: Senkung der Fed-Zinsen bei schwachen Arbeitsmarktdaten?
US-Aktienmärkte straucheln aufgrund von Zins- und Konjunktursorgen

Sorge vor Stagflation

Der Aufschwung an den US-Aktienmärkten geriet im vergangenen Monat ins Stocken, als die US-Notenbank Fed signalisierte, dass sie die Zinsen angesichts der hohen Inflation noch länger hoch halten würde. Eine drastische Verlangsamung des Wirtschaftswachstums im ersten Quartal hat zudem die Sorge geweckt, dass die USA auf eine Stagflation zusteuern könnten.

Andere Marktstrategen, auch bei der Bank of America, haben diese Bedenken heruntergespielt. Savita Subramanian, Leiterin des Bereichs US-Aktien und quantitative Strategie der Bank, sagte am Donnerstag, dass eine robuste Wirtschaft die Hausse der US-Aktienmärkte aufrechterhalten werde.

FMW/Bloomberg



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1 Kommentar

  1. Abstürze sind Kaufgelegenheiten.
    Ich bin mir ziemlich sicher, dass es im Herbst Zinssenkungen geben wird, schon nur wegen der US-Wahl.
    Wahljahre sind gute Börsenjahre.

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