Die Bedeutung von Hongkong hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Seit der Einführung des Nationalen Sicherheitsgesetzes und des „Artikel 23“ verlassen immer mehr internationale Unternehmen die Stadt. Hongkong, einst ein bedeutendes Finanzzentrum, leidet unter einem Abfluss von Einwohnern. Doch nicht nur die Finanzbranche ist betroffen – auch der Hafen von Hongkong hat an Bedeutung verloren.
Hongkong: Containerhafen fällt aus den Top 10
Laut neuen Daten von Alphaliner, die die weltweit geschäftigsten Containerhäfen analysieren, ist Hongkong im vergangenen Jahr erstmals aus den Top 10 der Containerhäfen gefallen. Der Hafen verzeichnete einen Rückgang des Verkehrsaufkommens um 14,1 % auf 14,3 Millionen TEU (20-Fuß-Standardcontainer). Dies markiert den langfristigen Rückgang eines einst führenden Containerhafens. Vor 20 Jahren konkurrierte Hongkong regelmäßig mit Singapur und Shanghai um den Titel des weltweit geschäftigsten Hafens. Nun wurde es von Dubai auf den zehnten Platz verdrängt.
Dubai überholte im Jahr 2023 zwei seiner nächsten Konkurrenten und schaffte es erneut in die Top 10 – eine Position, die es bereits 2018 innehatte. Hongkong verzeichnete bereits das siebte Jahr in Folge einen Rückgang des Volumens und hat in den letzten zehn Jahren ein Drittel seines Containerverkehrs verloren.
Bedeutung der Häfen zeigt Verschiebung der Lieferketten
Die veränderten Warenströme sind an den Auf- und Abstieg der Häfen deutlich sichtbar. Beispielsweise ist Qinzhou, ein chinesischer Hafen in der Provinz Guangxi im Südwesten, der speziell für den Handel mit den ASEAN-Mitgliedsstaaten und insbesondere Malaysia konzipiert wurde, neu in der Liste der 30 wichtigsten Häfen. Auch andere Häfen in Südostasien wie Cai Mep (ein Tiefwasserhafen von Ho-Chi-Minh-Stadt), Port Kelung (Malaysia) von Platz 14 auf 12, Laem Chabang (Thailand) von Platz 19 auf 17, Ho-Chi-Minh-Stadt von Platz 21 auf 20 und Mundra (Indien) von Platz 25 auf 23 sind aufgestiegen Diese Veränderungen unterstreichen die wachsende Relevanz der asiatischen Länder außerhalb Chinas und Indiens in den globalen Lieferketten
Europäische Häfen wie Rotterdam (Rang 13), Antwerpen (15) und Hamburg (22) und sind jeweils um zwei Plätze im letzten Jahr zurückgefallen. Diese Veränderungen spiegeln die dynamische Entwicklung der globalen Handelsströme wider und verdeutlichen, wie sich die Bedeutung der Häfen im Laufe der Zeit verschiebt.
Insgesamt bleibt Shanghai weiterhin an der Spitze der Rangliste, gefolgt von Singapur und Ningbo. Shanghai benötigt in diesem Jahr ein Wachstum lediglich von etwa 2 %, um den Meilenstein von 50 Millionen TEU zu erreichen.
Frachtraten sinken weiter während sich die Schiffsrouten
Die Frachtraten im Containerverkehr kennen in den letzten Monaten nur eine Richtung: Nach unten. Laut dem Drewry World Container Index (WCI) sind die Preise seit ihrem Höchststand Anfang des Jahres um 34.4% gesunken. Dieser Rückgang ist auf verschiedene Faktoren zurückzuführen, darunter die Stabilisierung der Lage im Roten Meer und die Erhöhung der Kapazitäten des Panama-Kanals. Allerdings fragen immer mehr Reeder nach Zuschlägen für den Transport von Containern, was die Aussage des WCI etwas verzehrt und den eigentlich transparenten Containermarkt undurchsichtig macht.
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