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Die Fed hat eine neue Idee, warum sie die Zinsen weiter anheben muß!

Fed-Vize Fischer warnt vor einer Wiederholung der Immobilienblasen - und rechtfertigt damit die Absicht der Fed, die Zinsen weiter anheben zu müssen!

FMW-Redaktion

Es gibt eine Notenbank, die will ihre Geldpolitik nicht lockern oder nur sehr langsam straffen. Die Rede ist natürlich von der EZB, und diese EZB hat ihre Mitarbeiter offenkundig beauftragt, Gründe zu finden, warum man leider leider doch nicht die Geldpolitik etwas rigider gestalten kann. Und die Mitarbeiter wurden doch, oh Wunder, fündig. Sie fanden nämlich, dass die Löhne in der Eurozone nicht stark genug steigen würden, und eigentlich sei doch die Arbeitslosigkeit viel höher, als in den offiziellen Zahlen ausgedrückt, weil viele eben „unterbeschäftigt“ seien. All das ist schon richtig, nur war es zuvor nie ein Argument gewesen für die Notenbank – plötzlich dann aber schon.

Und es gibt eine andere Notenbank, die will doch eigentlich die Zinsen anheben, weil sie das in der Vergangenheit so oft angekündigt hatte und es dann doch nicht machte. Das hatte Vertrauen gekostet, die Märkte hatten immer klar signalisiert: ihr werdet die Zinsen nicht anheben – und damit recht behalten. Nun aber, viel zu spät, hat diese Notenbank dann doch die Zinsen angehoben, und will an diesem Anhebungszyklus unbedingt festhalten, weil man ja wieder glaubwürdig werden will. Und das obwohl derzeit die US-Konjunktur sehr deutliche Bremsspuren zeigt, aber versprochen ist eben versprochen, man sitzt gewissermaßen in der eigenen Psycho-Falle.

Also braucht es Argumente, warum die Fed – der aufmerksame Leser hat sich schon gedacht, von wem die Rede ist – doch die Zinsen weiter anheben muß. Und da hat der Fed-Vize Fischer offenkundig eine gute Idee: die Immobilienpreise seien in vielen Ländern sehr stark gestiegen, die Preise seien „hoch“ inzwischen – und würden weiter steigen, so Fischer in einer Rede heute vormittag in Amsterdam. Subtext: erinnert euch an die Immobilienkrise, das müssen wir verhindern, das es wieder so weit kommt. Die Welt könne keine neue Finanzkrise mehr verkraften, so Fischer, und die Ursache der so stark gestiegenen Immpobilienpreise seien die zu lange niedrigen Zinsen.

Bums! Fischer warnt also indirekt vor einer Blase an den Immobilienmärkten vieler Länder, nennt aber keine konkreten Länder – man denkt aber unwillkürlich etwa an Kanada, Australien, aber auch in den USA und auch Deutschland (Großstädte) sind die Preise bekanntlich stark angestiegen wieder.


Fed-Vize Fischer – er bleibt bis Anfang 2018 im Amt
Foto:Federal Reserve

Mithin sagt Fischer damit auch: wenn wir in den USA die Zinsen weiter anheben, denken wir dabei auch an die internationalen Folgen unserer Geldpolitik, wir kucken nicht nur auf den US-Markt. Aber das Immobilien-Argument von Fischer ist neu, eine neue Rechtfertigung für die Absicht, weiter anzuheben!

Die eigentliche Blase etwa in den USA ist derzeit eher aber nicht der Immobilienmarkt, sondern der US-Automarkt. Hier haben viele langfristige Kreditverträge abgeschlossen, die Preise aber für gebrauchte Autos fallen stark derzeit in den USA, was die Sicherheit für die Kreditgeber verringert. Also kommt es massenhaft zu Zwangsvollstreckungen – und im Unterschied zur Finanzkrise, und das macht die Sache für US-Konsumenten wirklich gefährlich, ist es aber mit der Herausgabe des auf pump gekauften Autos nicht getan. Die Schulden nämlich bleiben, selbst wenn das Auto zwangsvollstreckt ist. Das ist eine großer Unterschied zur Finanzkrise, als Millionen von Amerikanern einfach die Schlüssel der Bank geben konnten, damit ihr Haus zwar verloren, aber eben keine weiteren bleibenden Schulden mehr hatten..



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2 Kommentare

  1. Jetz dämmerts anscheinend gewissen Leuten,dass das Gelddrucken keine nachhaltige Lösung sein kann.Habe ich doch kürzlich geschrieben, dass ich überhaupt nicht verstehe dass die Krise 2008 ,die durch eine Immoblase entstanden ist bewusst mit andern Blasen ( Anleihen u.Aktien ) bekämpft wird. .Meine Sichtweise wurde auf dieser Plattform von einigen “ hochdotierten “ Kommentatoren gar nicht gut aufgenommen.Ich glaube eher dass das FED Angst vor der Aktienrally hat,wenn das nämlich weitergeht wie bisher IST DER KNALL VORPROGRAMMIERT u.das will eigentlich niemand AUSSER ICH U.2-3 ANDERE BÄREN!

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