Von Claudio Kummerfeld
Das amerikanische Öl (WTI) legt die letzten beiden Tage eine Mini-Hausse hin, von Mittwoch noch bei 58 Dollar sind wir jetzt bei über 60,50 Dollar angekommen. Grund hierfür sind wie so oft die wöchentlich gemeldeten Öl-Lagerbestände in den USA. Gemeldet wurde ein Rückgang von 2,67 Mio barrels auf Wochenbasis, erwartet war ein Rückgang von 1,75 Mio barrels. Auch betonen wichtige Marktteilnehmer unterstützend für die aktuelle Mini-Hausse sei die Hoffnung, dass in Europa die EZB-Unterstützung durch Anleihekäufe zunehmen könnte und vor allem, dass China seine schwächelnde Konjunktur mit ähnlichen Maßnahmen anschieben könnte. Die Hoffnung klammert sich an die volkswirtschaftliche Weisheit „mehr Geld in den Markt pumpen, bessere Konjunktur, dadurch mehr Nachfrage nach Öl = steigender Ölpreis„. Garniert wird das alles noch durch wieder aufflammende Krisenherde wie den Irak und besonders die Gewässer vor dem Iran.
Dies alles nimmt man jetzt schon mal vorweg. Zusammen mit den sinkenden Öl-Lagerbeständen in den USA wirken diese Argumente für den steigenden Ölpreis ganz nett, stehen aber auf extrem wackligen Beinen, da (wie wir mehrmals berichteten) die Saudis und ihre Nachbarn den Markt mit Öl fluten. Sie sind der entscheidende Player. So könnte die Mini-Hausse auch nur von kurzer Dauer sein. Steigt der Kurs weiter, dürfte dann im Anstieg fast nur noch „Spekulation“ und keine Fundamentaldaten mehr enthalten sein – das Risiko für alle, die long sind, steigt.
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