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Tesla-Aktie vor den Quartalszahlen: Zwei Szenarien zur Auswahl

FMW-Redaktion

Gestern hatten wir die Meinung eines Analysten der Saxobank veröffentlicht, die wir inhaltlich gut nachvollziehen können. Sinngemäß ging es darum, dass die ausgelieferten Autos nicht rentabel sind und dass die bereits vorbestellten neuen Modelle gar nicht in so großer Stückzahl produziert werden können. Als Szenario schlug er vor über Put-Optionen an möglichen Kursverlusten zu partizipieren, die nach dem Quartalszahlen von Tesla entstehen könnten.

Tesla meldet heute Abend nach Marktschluss 22 Uhr seine Zahlen (wir berichten umgehend). Aber wo könnte da der Haken an der Sache sein? Schon oft hatten auch wir hingewiesen auf die fundamental negativen Fakten rund um Tesla. Immer wieder Enttäuschungen, ständig wird in enormem Umfang Cash verbrannt. Aber immer wieder konnte Tesla-Chef Elon Musk den Kurs der Tesla-Aktie mit warmen Worten über schöne Zukunftsaussichten retten.

Zwei Faktoren geben Anlass zur Vermutung, dass viele Shorties heute bzw. morgen zum Handelsstart in die Röhre gucken könnten. Erstens wäre da der Verkauf des neuen Tesla 3 Modells mit seinen Vorbestellungen, die ja extrem gut aussehen, zumindest als Zahl. Der Verkauf soll laut Elon Musk erst Ende 2017 beginnen, von daher kann er bis dahin (wie in den letzten Jahren) von der Hoffnung auf ein tolles Geschäft leben, und das noch 1 1/2 Jahre in die Zukunft projeziert. Was immer in den nächsten Monaten an schlechten Fakten aus aktuellen Verkaufszahlen und Verlusten auf ihn einprasselt – er kann immer sagen „wartet doch ab, sobald das 3er-Modell anläuft, rieselt der Geldsegen auf die Firma herunter“.

Zweitens wäre das der Fakt, dass die Trader, die sich auf negative Unternehmensdaten berufen, bereits im Vorfeld in enormem Umfang short in Tesla sind, in der Aktie oder als Optionswette mit Long-Puts. Wie man von Analysefirmen und Tradern hört, soll die Shortquote in der Tesla-Aktie derzeit auf einem sehr hohen Niveau liegen. Genaue Zahlen können wir nicht bieten, aber so hört man es. Das ist auch mehr als nachvollziehbar bei den Fundamentaldaten, und vor allem bei dem jüngst hingelegten Rebound der Tesla-Aktie von 150 auf 268 Dollar in gerade mal zwei Monaten – gut, zuletzt ging es zurück auf 232 Dollar, aber die Aktie ist immer noch sehr gut gelaufen. Jetzt wetten die Shorties massiv darauf, dass die Aktie überkauft ist und dass sie zusammen mit möglicherweise schlechten Q-Zahlen einbricht.

Aber die Shorties sind ja alle schon eingestiegen. Fällt das negative Aha-Erlebnis ins Wasser, müssen so mache von ihnen eindecken und lösen damit Kaufdruck aus. Also, alles bleibt offen, und wie immer ist die Tesla-Aktie eine Wundertüte. Abseits der Zahlen wird wohl wieder einmal entscheidend sein, mit welchen netten Worten Elon Musk diesmal seine Zahlen in ein schönes Licht rückt. Die langfristige Wachstumsstory ist ja schon vorhanden!

Tesla-Aktie
Die Tesla-Aktie seit Oktober 2015.



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