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Bargeldlose Busse in Hamburg Abschaffung von Bargeld nur eine Verschwörungstheorie? Realitätscheck

Wer gegen Bargeldabschaffung ist, der ist Verschwörungstheoretiker? Jetzt schafft Hamburg in Bussen das Bargeld ab. Alles völlig problemlos?

Euro-Bargeld
Euro-Bargeld. Foto: Bilanol - Freepik.com

Wer sagt, er tritt ein gegen die Bargeldabschaffung, der ist damit fast automatisch ein Verschwörungstheoretiker!? Denn es gibt ja weiterhin Bargeld, die Bundesbank steht vehement hinter dem Bargeld, sogar die EZB positionierte sich jüngst klar pro Bargeld, und kein Politiker fordert die Abschaffung. Also gibt es doch gar keine Abschaffung von Bargeld? Aber halt. So wie in Schweden, so läuft es nun auch in Deutschland. Zwar sind wir hier noch lange nicht so weit wie im hohen Norden, aber es geht Schritt für Schritt in diese Richtung der „kalten“ Abschaffung von Bargeld. Und das ganz ohne staatliches Bargeldverbot.

Kein Bargeld mehr in Hamburger Bussen

Wenn es Bargeld zwar weiterhin gibt, wenn es weiterhin gesetzliches Zahlungsmittel ist, aber wenn man im Alltag nicht mehr mit Bargeld zahlen kann, dann ist das nichts weiter als eine Bargeldabschaffung. In meinem Alltag erlebe ich auch erste Geschäfte, die kein Bargeld mehr annehmen. Hier könnte man als „Karten-Fan“ immer noch sagen: Das ist die Privatwirtschaft, jeder Einzelhändler oder Cafe-Betreiber kann selbst bestimmten, welche Form von Bezahlung er annimmt. Gut. Aber beim Staat und bei öffentlichen Einrichtungen hört der Spaß doch auf!

Der Hamburger Verkehrs-Verbund (HVV), der Busse und Bahnen in Hamburg betreibt, hat diese Woche verkündet, dass man ab Januar 2024 in all seinen Bussen nicht mehr mit Bargeld bezahlen kann (hier die offizielle Meldung). Wenn das mal keine Bargeldabschaffung ist, was dann? Für mich ein Skandal! Die Begründung des HVV: Es zahlt ja eh kaum noch jemand mit Bargeld in Bussen, und wenn alle mit Karte zahlen, dann stehen die Busse nicht mehr so lange an Haltestellen und kommen schneller ans Fahrziel. Laut HVV stammen lediglich 5 Prozent der HVV-Gesamteinnahmen aus den Barverkauf in Bussen.

Meine Meinung: Man kann sich für alles Argumente suchen. Während Corona gab es ja auch an vielen Orten die Ablehnung von Bargeld mit der Begründung, durch Geldscheine würden Viren und Keime übertragen. Da höre ich heute sogar noch, wenn ich in Geschäften mit Bargeld-Ablehnung freundlich nachfrage. Mehrmals hörte ich die Antwort: Mit Karte geht es schneller, „und es ist auch viel hygienischer“. Als ob wir alle reihenweise erkrankt wären in den letzten Jahrzehnten wegen exzessiver Nutzung von Scheinen und Münzen! Meine Meinung: Bargeld ist gesetzliches Zahlungsmittel! Und wer in öffentlichen Verkehrsmitteln bar bezahlen will, der soll das auch gefälligst tun können, auch wenn es nur noch ein einziger Kunde ist, der das wünscht.

Man kann ja an Verkaufsstellen Karten aufladen

Die Lösung des HVV: Die Leute, die mit Bargeld zahlen wollen, können ja an Verkaufsstellen Aufladekarten erwerben, mit denen sie dann bargeldlos in Bussen zahlen. Der HVV nennt es so: Man schaffe eine „komfortable Alternative zur Kleingeldsuche“. Gibt es denn an jeder Bushaltestelle so eine Aufladestation für Karten? Eben nicht! Zurzeit ist die „hvv Prepaid Card“ eben nur an allen U-Bahn-Haltestellen an den neuen Fahrkartenautomaten der Hochbahn erhältlich, darüber hinaus auch an über 550 Verkaufsstellen teilnehmender Vertriebspartner – darunter zahlreiche Kioske, Rewe-, Penny- und Toom-Märkte sowie Tankstellen. Weitere Verkaufsstellen sollen folgen.

Wer also weit ab von U-Bahnen und Supermärkten wohnt und nur eine einfache Bushaltestelle in der Nähe hat, und nur mit Bargeld bezahlen will, der kann eben keinen Bus mehr besteigen? Nein, man müsste – wenn die Karte nicht mehr genug Guthaben aufweist – zu Fuß zu einem Kiosk oder Supermarkt gehen, und dort die Karte aufladen. Aber nein, das Bargeld wird nicht abgeschafft – beim HVV nennt man es „Abschaffung des Barverkaufs“. Weiter schreibt der HVV: Ein sogenannter „Friendly User Test“ der hvv Prepaid Card, eine Generalprobe mit 200 Fahrgästen, sei im November 2022 bereits sehr positiv verlaufen. Das Buspersonal werde auch weiterhin in Tarifkunde ausgebildet und berät Kundinnen und Kunden, wenn Fragen aufkommen sollten.

Meinung

Meine Meinung dazu: In staatlichen und öffentlichen Einrichtungen – wie der HVV eine ist – sollte Bargeld immer als Zahlung selbstverständlich möglich sein. Dass man es einfach so abschafft, und in der Politik stellt sich dem niemand entgegen, ist ein Skandal. Es ist kein entkräftendes Argument, dass man ja vorher sein Bargeld auf eine Karte aufladen kann. Erstens müsste es an jeder Bushaltestelle so einen Aufladeautomaten geben. Und zweitens müsste es die Möglichkeit geben, exakt den passenden Betrag für eine Fahrt auf so eine Karte aufzuladen. Dann wäre es keine Bargeldabschaffung, sondern eben nur eine Verlagerung der Bezahlung raus aus dem Bus an die Bushaltestelle. Das wäre noch akzeptabel. Aber mit dieser Vorgehensweise betreibt der HVV aktiv die Entwöhnung vom Bargeld. Es ist ja nur „zum Wohle aller“?

Ein absoluter Verfechter für Bargeld in Deutschland ist der renommierte Journalist Norbert Häring, der sich durch alle Instanzen klagt. Klicken Sie für mehr Infos dazu bitte an dieser Stelle.



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13 Kommentare

  1. Verschwörungstheoretiker wissen die Wahrheit oft vor den Systemlingen.
    Nicht immer, aber immer öfter.
    Und auf einige/wenige Verschwörungstheorien vorbereitet sein, wenn sie dann doch eintreten, kann sehr vorteilhaft sein.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

  2. Bargeldgeschäfte müssen gekappt werden. Alleine die ganzen Geldwäsche und Schwarzgeld Praktiken rechtfertigen das.

    1. @ jim ,anscheinend haben sie nicht soooviel Ahnung,denn richtige dicke Geldwäsche findet ganz legal statt.Da kommen sie sowieso nicht dran.
      Und Schwarzgeldpraktiken sind ja nur deswegen da ,weil die Staaten völlig besoffen von ihrer Macht Steuern eintreiben dürfen und jegliches Maß und Anstand verloren haben. DE mit fast 60 % Abgabenquote und
      über 90 % der WELTWEITEN Steuervorschriften sind in deutsch geschrieben. Ist natürlich auch klar ,wenn sich regierenden Politiker wie ein volltrunkener Seemann auf St. Pauli verhalten.
      Bis zum oberen Mittelstand dürften/sollten überhaupt keine Steuern eingetrieben werden. Und der Staat sollte mal
      auf die nackten Kernaufgaben zurückgeführt werden.Dann gibt es auch wieder Hoffnung, Antrieb und Zukunftsperspektive in der breiten mittelschichtigen Bevölkerung,denn um die geht es ,oder was jetzt? Vom Volk für das Volk.
      Das was heutzutage zu sehen ist,ist ein Haufen geltungssüchter Faschisten, die Cashbeschaffer fürs System.
      Impliziert überschuldet bis über die Ohren. Nie war der Satz so gültig wie heute.
      Der expandierende Staat war und ist immer das Problem. Er ist inhärent ineffektiv! Und muss alleine deswegen nachteilig sein.

      1. Unsere Grünen und Roten werden schon per Gesetzen dafür sorgen das mehr Steuern eingenommen werden. Die konnten noch nie mit Geld umgehen – außer für sich. Das Volk ist ein SDelbstbedienungsladen und für die Elite da.
        Deswegen werden ja Steuern gleich praktischerweise direkt vom Lohn abgezogen. Der Bürger kann also mit Steuerzahlungsverweigerung nicht gegen überbordende, verschwenderische Ausgabe, wie Bildung von Sondervermögen protestieren. Oder gegen 10% ige Lohnerhöhung im öffentlichen Dienst, weil der ja – laut verdi – seit 40 Jahren Nachholbedarf hat, so immer die Begründung.

    2. @Jim
      Ich bin entsetzt, wie Sie augenscheinlich einfach das Narrativ der Massenmedien übernehmen in Ihrer Argumentation. Dabei erkenne ich, dass Sie überhaupt nicht verstehen, wie Geldwäsche funktioniert.
      Das hat mit Bargeld im Grundsatz nichts zu tun. Und was „Schwarzgeld“ betrifft. Das liegt ja nicht irgendwo nutzlos herum. Es wird i.d.R. ausgegeben und damit wieder und wieder und wieder versteuert. Und Sie sollten sich mal überlegen, ob eine Regierung, die sich formal juristisch bereits in der „Insolvenzverschleppung“ befindet, sich überhaupt noch selber im rechtlichen Rahmen bewegt.

      1. Ich glaub, das war jetzt zu viel für den armen „Jim“. Wie kann man so brav denkende Menschen so verunsichern

  3. Ich bin ja mal gespannt, wie dann die etwa 30 Milliarden an Drogen in der EU bezahlt werden, ebenso die schwarz beschäftigte Putzfrau oder die Prostituierte.
    Oder Bestechungsgelder an Politiker.
    Ich denke, da werden Gold und Silbermünzen plötzlich als Zahlungsmittel wieder in Umlauf kommen.
    Würde mich nicht wundern, wenn mein privater Weinhändler dann plötzlich 1/4 Unze Gold verlangt, anstatt Bargeld ohne dafür zu quittieren. Vielleicht will er ja auch einige Gramm Kokain noch für den Abend kaufen.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

  4. Ob Bargeld oder Karte schneller ist, hängt auch vom Anwender ab. Kartendramen kann man an jeder Supermarktkasse täglich besichtigen.

    Kartenzahlung ist teurer. Der Service kostet etwas. Ein Kaufmann hat vielleicht Kunden, die auf Kartenzahlung wert legen, doch in vielen kleinen Geschäften ist die Kartenzahlung weiterhin unmöglich oder nur als Ausnahme möglich, weil die Preise sonst höher sein müßten, und die Kunden das dort nicht wollen.

    Der Staat müßte aufgrund gesetzlich vorgesehener Wirtschaftlichkeitsprüfung auf Kartenzahlung weitgehend verzichten.

    Geldwäsche geht im großen Stil mit Geschäften und ist nicht von Bargeld abhängig.

    Schließlich: die Geschichte lehrt uns, dass die Mafia gefährlich ist, aber Regierungen weitaus gefährlicher sein können und in ihren Möglichkeiten daher immer sehr eingeschränkt werden müssen.

  5. Das ist ein Symptom dafür, dass sie zu viel Zeit in D verbringen, wo die Digitalisierung nur im Schneckentempo vorankommt. Bargeld erzeugt für Unternehmen einen Haufen Aufwand und Kosten. Und es kostet Zeit, auch die Kunden, denn es macht den Bus erheblich langsamer, wenn bar bezahlt wird. So wie die Omi, die an der Kasse versucht, die Münzen zu erkennen. Reisen Sie doch mal außerhalb der Landesgrenzen. Z.B. nach NL, ist von Hamburg nicht weit. Dort können Sie erleben, wie viel einfacher und besser nicht nur der Zahlungsverkehr läuft. Am besten mit dem Zug, und dann mit dem Leihfahrrad durch die autofreien, lebenswerte, lebendigen Innenstädte, wo man deutlich mehr verdient als in D. Echtes Endzeitszenario für die Mehrheit der FMW-Leserschaft, die auf die Rückkehr der Goldwährung wartet… 😄

    1. Was hat Mehrverdienst mit bargeldloser Zahlung zu tun ?
      die Argumente sind kleinkarierte Scheinargumente. Und die Omi wird mit den Karten nicht ganz zurechtkommen, vor allem wenn sie dann Überweisungen am PC machen soll. Ich ah den Zirkus mit den Tan2go Verfahren jetzt mit zwei Banken. Bei der ING kann ich nichts mehr einsehen oder überweisen und das seit über 4 Wochen. Und das weil ich eine neue app aufspielen musste und jetzt das alte Passwort nicht mehr geht. Man stelle sich vor : die verschicken Codes zur Identifikation mit der Post!! machen das aber nicht, weil sie, so eine Automatenschreiben, überlastet sind. Super toll !! über deine PIN und Zugangsdaten kommst du im PC nicht an dein Konto.Dazu brauchst du tan2go. Danke die haben fertig bei mir. Nichts geht mehr ohne smartphone. Man ist jetzt auf dieses Mäusekino angewiesen.
      Ist das so ein Vorteil ein Leihfahrad mit Karte zu bezahlen wie mit Bargeld ?
      Muss ich dann jetzt auf meinem Konto ständig den Zahlungsverkehr überprüfen, ob auch richtig abgebucht wurde ? Und das soll dann zeitsparender sein ? Ein gewissenhafter Kaufmann verfährt so. Aber das sind die meisten Bürger nicht.

    2. Florian mit der Rosaroten Brille. 😂 Sie wissen, wofür Bargeld steht oder?

      Ein Blick nach Kanada während Corona haben eindrucksvoll gezeigt was möglich ist, sollte es kein Bargeld mehr geben!

      1. Papperlapapp,ich kann dieses auf der Goldwaage liegende Gefasel einfach auch nicht mehr hören.Fiatgeld,Goldstandard,Weltuntergang,Irakrieg,Taiwan,Ukraine,Corona ,,Putinversteher,NSA,
        Heizungsgesetz,COII -Budget,Zertifikatehandel,Meritorder,EU Kommision,Klimakleber,Greta,Inzidenzzahl,
        R-Faktor undso weiter undso weiter und soweiter.

        Überall wird nur unlogischer Schwachsinn verbreitet,weil sie alle einen Studienabschluß haben ,meinen sie sie wären dann endlich wichtig und sind trotzdem total Banane in der Birne.
        Beispiel Fiatgeld oder Goldstandard ,Fiatgeld ist sogar schon digital funzt doch ,nur für alle müssen halt die gleichen Regeln gelten ,iss aber so nicht und das ist das Problem –ja genau nicht Herausforderung ,sondern Problem — heißt das logisch exakt.Wieder so ein manipulativer Schwachsinn. Warum müsen NB illegalerweise Statsanleihen kaufen und die Zinsen drücken ? CBDC eröffnen das nächste Feld für Manipulation. Die wichtigen bestehenden Probleme werden weder erkannt ,noch durchdrungen noch gelöst.
        So sieht das aus .Natürlich gab es nie eine Weltkriegsgefahr ,weil Putin so ca. 8 zu 1 feldüberlegen ist,mit dem musste verhandeln,und da sind wir wieder Banane in der Birne sonst garnix. Man hat den Eindruck alle haben ein Uniabschluss in -Singen und Klatschen– ich lass es mal dabei ,ist sowieso stets bemüht aber hoffnungslos. Das ist –DER TURMBAU ZU BABEL– Und das ,TIKiTOKi mit einer Aufmerksamkeitsspanne im 15 Sekundentakt

        https://de.wikipedia.org/wiki/Turmbau_zu_Babel

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