Die guten Jahre an der Börse sind vorbei, deshalb sollte man bei Aktien für die nächsten Monate vorsichtig sein, sagt Harald Preißler, Kapitalmarktstratege bei Bantleon. Der Grund dafür ist nicht allzu kompliziert: Die Zinsen „fressen“ sich wie ein „Geschwür“ langsam durch das System! Sie entfalten mit zeitlicher Verzögerung ihre Wirkung und belasten Konsumenten und Firmen.
Aktien: Warum die guten Jahre an der Börse vorbei sind
„Es ist nur eine Frage der Zeit“, sagt Harald Preißler, bis es an der Börse rumpelt: er erwartet, dass bereits Anfang nächsten Jahres die Notenbanken umschwenken, weil die Wirtschaft auch in den USA in die Rezession fallen wird. Trotz der von Preißler erwarteten Zinssenkungen wird es „an den Märkten rumpeln“. Denn mit der Abschwächung der Wirtschaft werden die Gewinne der Firmen einbrechen. Das trifft nun auf Aktien-Bewertungen an der Börse in den USA, die noch extrem hoch sind.
Die Inflation wird hoch bleiben (wenn auch nicht so hoch wie im Jahr 2022 aufgrund der „3D“ (Demografie, der Deglobalisierung und der Dekarbonisierung) – und damit würden auch die Zinsen höher bleiben, auch wenn die Notenbanken zu einzelnen Zinssenkungen schreiten dürften.
Entscheidend so Preißler, sei nun der Arbeitsmarkt: hier werde es in den USA auf breiter Front zu Entlassungen kommen. Das wiederum trifft die meist stark verschuldeten US-Konsumenten hart, deren Spar-Volumen aus der Corona-Zeit inzwischen weitgehend aufgebraucht ist. „Der Faktor Arbeit ist der erste, der geopfert wird“, so Preißler, der erwartet, dass die Firmen angesichts der rezessiven Wirtschaft „überreagieren werden“. Da die Arbeitskosten und die Zinskosten steigen, geraten die Unternehmen von zwei Seiten unter Druck. Und das wiederum wird sich bei den Aktien dieser Untenrehmen notwendigerweise auswirken müssen, sagt Preißler, der bereits zum Jahresende eine große Korrektur erwartet.
Das „buy the dip-Mantra“ ist zukünftig sehr gefährlich, so Preißler, Eine ganze Anleger-Generation habe ihr Geschäft während der Nullzins-Phase gelernt. Aber Börse wird in den nächsten Jahren sehr viel schwieriger, meint der Kapitalmarktstratege in folgendem, sehr sehenswerten Interview.
Hier die Timeline zum Video:
00:00 Die Lage in China
05,40 die chinesische Politik als Risikofaktor?
07:16 Wie Anleger auf die China-Schwäche reagieren sollten
08:06 Was die nächsten Börsen-Monate bestimmen wird
12:42 An den Märkten wird es kräftig rumpeln
15:45 Auf was sich Anleger mittelfristig einstellen müssen
20:19 „Buy the dip“ gilt nicht mehr
22:38 Die richtige Anlagestrategie für die Zukunft
24:06 Die guten Jahre an der Börse sind vorbei
Kommentare lesen und schreiben, hier klicken
Die Börsen sind so sozialisiert, das sie ständig von den Notenbanken und der Politik gebail outet werden. Ist mal ein Problem vorhanden, kommt die entsprechende Notenbank oder die jeweilige Regierung und haut den Investor( Spekulanten) raus.
Griechenland 2010 und 11,Eurokrise 2011 und 12 ( Whatever it takes) ,Tapering Krise 2013, China 2015,Fracking Krise 15/16, China Zölle Trump 2017/18…
Corona 2020/21 usw…
Zuerst erfasste die Inflation nur die Aktienmärkte, dann die Immobilienmärkte und erst ganz zum Schluss die Realwirtschaft ,in Form der explodierten Warenkörbe.
Aber erst da, also ganz zum Schluss, reagierten die Notenbanken. Es gab, während der langen Phase des Anstiegs, immer wieder Vorschläge, zum Beispiel die Immobilien – und Aktienmärkte mit in die Inflation einzubeziehen.
Hier nochmals die Ausgangslage vom März 2009 : DAX 3588 ,Dow 6575,Nasdaq 100 1250, MDax 5500, Nikkei 225 7500 usw und so fort…
Immobilien USA: Durchschnittlicher Hauspreis im Jahre 09,bei um die 150 000 US Dollar, Inclusive Grundstück, heute 450 000 US Dollar, Inclusive Grundstück….
Natürlich spekulieren die Märkte auf ein Einknicken der Notenbanken, weil sie es so gewohnt sind…
Beispiel 2000,Zinsen werden auf 6,5 Prozent angehoben bis zum Sommer, aber schon 6 Monate später knickt die FED ein…
Beispiel 2007 bis 09 usw… Und als die Zinsen ganz unten waren, da wurde zusätzlich ein QE nach dem anderen aufgelegt.
Vergleichen Sie bitte hierzu die Charts,der entsprechenden Bilanzsummen, der weltweit führenden Notenbanken, im langfristigen Kontext.
Jetzt also die Zinswende und schon jammern die Bullen. Dabei übersehen diese ein grundsätzliches Problem, das Problem der gigantischen Blase.
Keine Volkswirtschaft kann gesunden, wenn die entsprechende Blase nicht platzt. „Schlumpetersche Zerstörung “ sagen wir in der Volkswirtschaft dazu.
Die Dotcom Blase musste platzen, damit daraus neues entsteht, ebenso wie die Immobilienblase 2007,oder zuvor die Tigerstaaten- Blase ,in den Neunzigern oder nehmen wir die Japaner, Ende der Achtziger…