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Die neuen Highflyer kommen aus Europa Warum Investoren auf europäische statt US-Aktien setzen

Aktien: Warum Investoren europäische Aktien bevorzugen

Als Anleger muss man sich manchmal die Augen reiben, wenn man die Performance europäischer Aktien-Indizes der letzten fünf Monate wie dem Dax mit seinen US-Pendants vergleicht. Es ist aber nicht nur der deutsche Leitindex, der die US-Indizes augenscheinlich outperformt, sondern auch der französische Leitindex CAC oder der Euro Stoxx 50 Index. Während der Dax und Euro Stoxx seit Ende September knapp 30% im Plus liegen, hinken die US-Indizes S&P 500 (+11%) und der Dow Jones (+14%) deutlich hinterher. Das Performance-Gap hat sich zuletzt nochmal auffallend vergrößert.

Die Gründe dafür sind vielfältig. Zum einen sind US-Aktien mit Blick auf das Kurs-Gewinn-Verhältnis erheblich teurer bewertet als europäische Titel, trotz der jüngsten Aufholjagd. Zum Vergleich: Der Dax hat ein aktuelles KGV von 13,7 – der S&P 500 von 21,3. Darüber hinaus bremst die bedeutend rigidere Geldpolitik in den USA die Aktienmärkte aus. Die US-Notenbank Fed ist der Europäische Zentralbank (EZB) immer mehrere Schritte im Kampf gegen die hohe Inflation voraus. Angesichts einer Inflationsrate in der Eurozone von 8,6% im Februar und einem Leitzins von aktuell 3,0% muss man immer noch von einer laxen Geldpolitik sprechen. Es gibt aber noch weitere Gründe, warum Investoren derzeit europäische Aktien gegenüber amerikanischen bevorzugen.

US-Indizes S&P 500, Dow Jones versus europäische Indizes Dax, Cac, Euro Stoxx

Vergleich US-Inidzes vs. europäische Indizes – Chart von TradingView

Europäische Aktien: Die Gewinne sprudeln

Bloomberg berichtet dazu: Fragt man Amundi oder Blackrock, ist das Fazit der abgelaufenen Berichtssaison eindeutig. Europa befindet sich derzeit an einem Idealpunkt. Die starke Performance europäischer Aktien wird zunehmend durch beeindruckende Unternehmensgewinne bestätigt. Im Februar verzeichneten Europa und Großbritannien positive Gewinnrevisionen, während selbige in den USA oder in Schwellenländermärkten ihren negativen Trend fortsetzten bzw. sich seitwärts bewegten.“In Europa hält die Widerstandsfähigkeit der Gewinne die Bewertungen trotz der starken Erholung der Aktienmärkte seit Ende September auf einem attraktiven Niveau”, sagt Eric Mijot, Stratege bei Amundi. “Solange das Soft-Landing-Szenario vorherrscht, könnte der europäische Markt als Joker für internationale Aktienportfolios gelten.”

Europa-Aktien: Gewinne europäische Unternehmen vs. USA

Die Unternehmenszahlen des vierten Quartals zeigen für Europa einen Gewinnanstieg von gut 4%, ganz im Gegensatz zu dem Gewinnrückgang von gut 3% in den USA. Niedrigere Energiepreise und die lang erwartete Wiederöffnung Chinas gaben europäischen Unternehmen Rückenwind. Damit bleibt der Stoxx 600 Index trotz 8% Plus in diesem Jahr immer noch 30% billiger als sein US-Pendant. Helen Jewell, stellvertretende CIO Fundamental Equities EMEA bei BlackRock, sieht nach der positiven Berichtssaison “viele Chancen” in der Region. Insbesondere die Banken dürften von den höheren Zinsen beflügelt werden, während ihre Bewertungen immer noch “deutlich unter dem langfristigen Durchschnitt” liegen, sagt sie.

FMW/Bloomberg



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