Indizes

US-10-Jahresrendite fast bei 5 % Aktienmärkte doppelt unter Druck – Fed und Renditen!

Die Aktienmärkte leiden unter steigenden Renditen für US-Staatsanleihen. Nach jüngsten Fed-Aussagen spricht heute Abend auch Fed-Chef Powell.

Die Direktoren der Federal Reserve

Nicht nur, dass der Israel-Hamas-Krieg Druck auf die globalen Aktienmärkte ausübt – was diese bislang relativ unerschrocken weggesteckt haben. Aktuell drücken als zweiter Faktor noch viel stärker die immer weiter steigenden Renditen für US-Staatsanleihen gegen die Aktienmärkte. Je höher die Leitzinsen und die Renditen, desto attraktiver werden Anleihen für Anleger im Vergleich zu Aktien, und desto höher die Kreditkosten für Unternehmen und Verbraucher. Die zehnjährige US-Anleiherendite klettert seit Tagen wie an einer Schnur gezogen nach oben. Vor einer Woche noch bei 4,57 %, sind wir jetzt bei 4,96 %, der höchste Stand seit dem Jahr 2007!

Höhere Renditen drücken gegen Aktienmärkte – Analystenkommentar

Wichtig zu beachten ist: Heute Abend um 18 Uhr deutscher Zeit spricht der Chef der Federal Reserve Jerome Powell vor dem Economic Club of New York. Wird er die Renditen über 5 % treiben, mit der Aussicht auf weiterhin hohe Zinsen? Das würde die Aktienmärkte wohl noch weiter unter Druck bringen. Hier eine aktuelle Aussage von Ipek Ozkardeskaya, Senior Analyst bei der Swissquote Bank: „Die Rendite 10-jähriger US-Papiere nähert sich jetzt der psychologischen Marke von 5 %, obwohl die Spannungen im Nahen Osten zunehmen, da Bidens Besuch in Israel die Lage nach der Explosion des Krankenhauses in Gaza nur noch verschlimmert hat. Und wenn ich sehe, dass die 10-jährigen US-Papiere trotz der hohen geopolitischen Spannungen so aggressiv verkauft werden, schließe ich daraus, dass es Potenzial für einen weiteren Anstieg gibt. Und ein Anstieg der 10-jährigen US-Rendite über die 5 %-Marke wird den Verkaufsdruck auf den S&P 500 mitten in der Gewinnsaison sicherlich erhöhen – unabhängig davon, wie gut oder schlecht die Ergebnisse ausfallen.“

Bloomberg mit Einordnung – Aussage von NY Fed-Chef

Bloomberg schreibt dazu aktuell: Die Euro Stoxx 50-Futures sanken um 0,6 %, nachdem die Renditen 10-jähriger US-Staatsanleihen im asiatischen Handel einen vierten Tag lang gestiegen waren und sich weiter in Richtung 5 % bewegten. Der Präsident der Federal Reserve Bank of New York, John Williams, sagte, dass die Zinssätze „für einige Zeit“ auf einem restriktiven Niveau bleiben müssen, um die Inflation wieder auf das Ziel der Zentralbank zu bringen. FMW-Kommentar dazu: Aktuelle Fed-Aussagen pushen also die Renditen weiter nach oben und üben damit Druck gegen die Aktienmärkte aus.

Die Renditen für Staatsanleihen befinden sich weiterhin auf dem höchsten Stand seit mehreren Jahrzehnten, wobei Fed-Gouverneur Christopher Waller darauf hinwies, dass die Entscheidungsträger abwarten und weitere Daten sammeln können, bevor sie entscheiden, ob die Wirtschaft eine weitere geldpolitische Zurückhaltung benötigt. Dennoch ziehen die hohen Renditen Käufer an, und bei einer Auktion für 20-jährige Anleihen lag die Rendite niedriger als vor der Auktion angegeben, was dazu beitrug, den Anstieg der Renditen für langlaufende Anleihen zu begrenzen.

Im Chart sehen in blaue die steigenden Anleiherenditen im Vergleich zu fallenden Dow Futures und Nasdaq CFD. Die Aktienmärkte lassen sich aktuell also von den stark steigenden Anleiherenditen runterziehen. Diese beeindrucken die Aktienanleger derzeit offenbar viel mehr als der Israel-Hamas-Krieg. Nach wie vor keine Bodenoffensive in Gaza. Offenbar ist der politische Druck auf Israel so groß, dass man erst sehen will, dass möglichst viele Zivilisten Nord-Gaza verlassen, bevor man dort einmarschiert?

Fallende Aktienmärkte in negativer Korrelation zu Anleiherenditen

FMW/Bloomberg



Kommentare lesen und schreiben, hier klicken

Lesen Sie auch

Hinterlassen Sie eine Antwort

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert




ACHTUNG: Wenn Sie den Kommentar abschicken stimmen Sie der Speicherung Ihrer Daten zur Verwendung der Kommentarfunktion zu.
Weitere Information finden Sie in unserer Zur Datenschutzerklärung

Meist gelesen 7 Tage