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US-Arbeitsmarktdaten am Freitag Aktienmärkte, Gold, Euro: Großer Anlauf beginnt für Mega-Event

Aktienmärkte, Gold und Euro richten so langsam ihren Fokus auf die US-Arbeitsmarktdaten am Freitag, das Top-Event der Woche!

Tagung der Federal Reserve
Tagung der Federal Reserve. Foto: Federal Reserve

Aktienmärkte, Gold und Euro: Das sind vor allem für Privatanleger die drei Anlageklassen, die in Bewegung geraten können bei dem Top-Ereignis der Woche. Am Freitag um 14:30 Uhr deutscher Zeit werden die staatlich ermittelten US-Arbeitsmarktdaten für März gemeldet. Noch stärker als in den letzten Monaten stehen diese Daten diesmal im Fokus der Börsianer.

US-Arbeitsmarktdaten am Freitag

Wochenlang hatten die Märkte quasi gewettet, dass die US-Notenbank Federal Reserve trotz robuster Konjunkturdaten im Juni die Zinsen senken wird. Doch die Konjunkturdaten blieben auch zuletzt weiter robust. Und über Ostern kam die Aussagen von Federal Reserve-Chef Jerome Powell, dass man es nicht eilig damit hat, die Zinsen zu senken. Womöglich längere Zeit höhere Zinsen, das bedeutet für die Aktienmärkte: Noch längere Zeit hohe Kreditkosten für Verbraucher und Unternehmen, das drückt die Aktienkurse. Die Anleiherenditen dürften höher tendieren, so auch der US-Dollar, was den Euro weiter schwächen könnte. Und das zinslose Gold könnte leiden, je länger die Anleiherenditen etwas höher notieren.

Szenario für Gold

Aber wie man derzeit sieht: Gold klettert von Rekordhoch zu Rekordhoch (vorhin 2.276 Dollar), und stellt sich seit Tagen damit klar gegen die eigentlich übliche negative Korrelation zum US-Dollar (an dieser Stelle mehr zu den Hintergründen dieser „Anomalie“). Nun ist die Frage: Kann der bisherige Rekord-Run bei Gold auch am Freitag weiter laufen? Sollten die US-Arbeitsmarktdaten stark ausfallen mit vielen neuen Jobs und hohen Lohnzuwächsen, sollten Renditen und Dollar steigen, und der Goldpreis würde eigentlich fallen. Nun müssen sich aktive Anleger fragen, ob sie der Meinung sind, dass das Edelmetall trotz womöglich starker US-Arbeitsmarktdaten seine Rally noch weiter ausbauen kann. Oder ist generell endlich mal eine Korrektur angebraucht? Gold ist für hochspekulative Anleger mit kurzem Tradinghorizont derzeit ein extremer Markt!

Aktienmärkte

Die Aktienmärkte sind seit Wochen und Monaten verdammt gut gelaufen, das erste Quartal lief sensationell. Heute ist Abverkaufstag bei Dax (-1,07 %), Dow Jones (-1,o8 %) und Nasdaq 100 (-1,36 %). Man kann es getrost als technische Korrektur ansehen, die irgendwann ja mal eintreten musste. Sollten die US-Arbeitsmarktdaten am Freitag stark ausfallen, wäre dies dann aber eine Art Trigger, ein Auslöser für weiter fallende Aktienmärkte, woraus schnell eine Art Schneeballeffekt entstehen kann, wo immer mehr Stops gezogen werden und immer mehr Anleger abspringen, um die gigantischen Gewinne der letzten Wochen zu sichern? Das wäre gut möglich. Aber es ist eben nur ein Szenario. Schwache Arbeitsmarktdaten können nach einer aktuellen Korrektur die Aktienkurse genau so gut kräftig anheizen, und die Rally nimmt wieder Fahrt auf. Im folgenden Chart sehen wir als blaue Linie den Nasdaq 100 auf CFD-Basis, aktuell deutlich fallend. Dagegen sehen wir in orange die Rendite für zehnjährige US-Staatsanleihen, die dank robuster US-Daten und hawkischer Fed-Aussagen steigt.

Nasdaq für aktuell fallende Aktienmärkte im Vergleich zu US-Anleiherenditen

Doppel-Effekt für Euro

Die derzeit spürbar zurückkommende Inflation in der Eurozone und die schwache Konjunktur in Europa sprechen derzeit immer stärker für bald sinkende Zinsen, was den Euro schwächt. Gleichzeitig würde eine Stärkung des Dollar ebenfalls gegen den Euro drücken. Und dies wäre dann der Fall, wenn starke US-Arbeitsmarktdaten US-Anleiherenditen hochdrücken, und damit Anlagen in US-Dollar attraktiver machen. Eine robuste US-Konjunktur hält die US-Zinsen doch noch etwas länger oben, das stärkt den Dollar, und wäre somit automatisch schwächend für den Euro.

Risikohinweis: Der Handel mit Wertpapieren und Finanzinstrumenten kann Ihr Kapital erheblichen Risiken aussetzen, unter Umständen auch über das eingesetzte Kapital hinaus. Trading ist nicht für jeden geeignet. Vergangene Performance ist keine Garantie für zukünftige Performance. Die hier gezeigten Analysen stellen keine Anlageberatung dar und sind daher auch keine Empfehlung zum Kauf bzw. zum Verkauf eines Wertpapiers, eines Terminkontraktes oder eines sonstigen Finanzinstrumentes. Die bereitgestellten Analysen sind ausschließlich zur Information bestimmt und können ein individuelles Beratungsgespräch nicht ersetzen. Eine Haftung für mittelbare und unmittelbare Folgen aus diesen Vorschlägen ist somit ausgeschlossen.

Hinweis auf mögliche Interessenkonflikte: Der Autor dieses Artikels ist mittelbar oder unmittelbar in Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate investiert: Dax und Nasdaq 100.



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