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"Buy the Dip" Aktienmärkte: Jeder Dip ist eine Kaufgelegenheit, sagt Amundi

Aktienmärkte - Buy the Dip. Foto: Videoflow - Freepik.com

Europas größter Vermögensverwalter will den kommenden Dip kaufen, nachdem er die Rally an den Aktienmärkten größtenteils verpasst hat. Amundi, ein Spezialist für Indexfonds, hat seine Einschätzung geändert und ist nun bereit verstärkt auf die Aktienmärkte zu setzen. Laut einem Bericht von Bloomberg ist Amundi endlich bereit, Aktien in den Industrieländern zu kaufen, nachdem er eine Rally von mehr als 30 % ausgesessen hat.

Die Amundi SA, die mehr als 2,1 Billionen Dollar verwaltet, stufte ihre Einschätzung für Aktien im vergangenen Monat auf neutral hoch, nachdem das drohende Risiko einer Rezession im Januar 2023 noch zu einer Herabstufung geführt hatte. Der Vermögensverwalter rechnet zwar nicht mehr mit einer tiefen Rezession, wartet aber darauf, dass die Aktien-Bewertungen sinken, bevor er sein Engagement weiter erhöht, so Monica Defend, Leiterin des Amundi-Instituts.

Aktien: Monica Defend von Amundi sagt, dass Dips eine Kaufgelegenheit sind
Monica Defend von Amundi. Foto: Alessia Pierdomenico/Bloomberg

„Wir könnten die Risikoposition der Portfolios erhöhen“, sagte sie in einem Interview und fügte hinzu, dass Amundi bei Aktien selektiv bleibt. „Jeder Rücksetzer der Aktienmärkte ist eher eine Kaufgelegenheit als eine Korrektur„, sagte Defend. Die Aussage erinnert an die „Buy-the-Dip“ Mentalität, die wir aus der Zeit nach der Corona-Pandemie kennen. Defend begründete ihre Einschätzung damit, dass eine Lockerung der Geldpolitik sowie ein starkes Wachstum der Unternehmensgewinne Katalysatoren für eine Erhöhung der Aktien-Allokation wären.

Aktienmärkte: Die Rally ist zu weit gelaufen

Eine erste Aufforderung zur Reduzierung der Allokation im Juni 2022 erwies sich noch als gut gewählt, da es anschließend zu einem Einbruch des MSCI World Index um fast 16 % gekommen war. Eine ähnliche Einschätzung im vergangenen Jahr kam dem Vermögensverwalter jedoch teuer zu stehen, da die Aktienmärkte durch eine unerwartet starke US-Wirtschaft und einen nachlassenden Preisdruck angeheizt wurden.

Aktienmärkte: Amundi hat die Rally im vergangenen Jahr verpasst

Defend sagte aber auch, dass die derzeitigen Aktien-Bewertungen in Bezug auf die Unternehmensgewinne überzogen sind, sogar jenseits des teuren Technologiesektors. Der S&P 500 Index – in dem die sogenannten Magnificent Seven, also die sieben größten Technologieunternehmen wie Nvidia und Microsoft enthalten sind – wird mit dem fast 21-fachen des voraussichtlichen Gewinns gehandelt und liegt damit weit über dem langfristigen Durchschnitt von 16, wie aus den von Bloomberg zusammengestellten Daten hervorgeht.

„Angesichts der hohen Bewertungen an den Aktienmärkten zum jetzigen Zeitpunkt sind wir skeptisch, ob die Bewertungen wirklich durch die Erträge der Unternehmen gerechtfertigt sind“, so Defend.

Ein relativ geringeres Engagement in Aktien bedeutet nicht unbedingt, dass Amundi hinter seinen Konkurrenten zurückbleibt. So hat beispielsweise der Pioneer Income Opportunities Fund von Amundi, der 1,2 Mrd. USD in Aktien, festverzinslichen Wertpapieren und Geldmarktinstrumenten verwaltet und die ESG-Kriterien erfüllt, im vergangenen Jahr 70 % seiner Konkurrenten übertroffen, wie aus den von Bloomberg zusammengestellten Daten hervorgeht.

Der Fonds ist zu 21 % in Aktien, zu fast 54 % in Anleihen und zu 25 % in Barmitteln investiert, wie aus einem Factsheet auf der Website von Amundi hervorgeht.

FMW/Bloomberg



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