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S&P 500: Was spricht für eine Börsen-Korrektur, was dagegen?

US-Börsen: Bullen oder Bären? Foto: Phonlamaistudio-Freepik.com

Nach einer fulminanten Rally und einem Rekord nach dem anderen sind die US-Börsen schwach in den April gestartet. Ein deutlicher Rückschlag direkt zum Monatsauftakt trübt die Stimmung und weckt die Sorge, dass es schließlich zu einer überfälligen Korrektur kommt. Es gibt nach wie vor Anzeichen dafür, dass die Hausse eine Pause einlegen könnte. Diese gibt es aber nicht erst seit dem jüngsten Rücksetzer, sondern schon seit einigen Wochen. Die Marktlage ist schon seit geraumer Zeit überkauft, außerdem wirkt die Rally stark überspannt. Dennoch kletterten die drei großen US-Indizes S&P 500, Dow Jones und Nasdaq 100 auf immer neue Höchststände. Angetrieben vom KI-Boom und der Aussicht auf sinkende Zinsen der Fed. Doch ist jetzt die Zeit für eine Korrektur gekommen? Das kann man noch nicht mit Sicherheit sagen. Es spricht jedoch einiges dafür.

Neben der überkauften Marktlage, gibt es weitere Anzeichen dafür, dass die Rally im S&P 500 und Co eine Verschnaufpause einlegt: Beispielsweise der starke US-Dollar und die steigenden Renditen, die den Druck auf die US-Börsen erhöhen. Die Zweifel an schnellen Zinssenkungen der Fed haben zuletzt zugenommen, da sich der Arbeitsmarkt sowie die Konjunktur weiterhin als robust erweisen, wie die jüngsten Wirtschaftsdaten gezeigt haben. So fielen sowohl die BIP-Zahlen, die Daten zur Industrie als auch die Arbeitsmarktdaten in dieser Woche besser als erwartet aus. Gegen eine sofortige Ausweitung der Korrektur spricht, dass der S&P 500 sich aus saisonaler Sicht Anfang April in einer guten Phase befindet, ehe es Mitte April häufig zu einem Rücksetzer kommt.

Arbeitsmarktdaten rücken in den Fokus

Für den mit Hochspannung erwarteten US-Arbeitsmarktbericht am Freitag rechnen die Analysten ebenfalls mit einem gesunden Stellenwachstum (+205.000 Stellen) und einer unverändert geringen Arbeitslosenquote von 3,9 %. Eine deutliche Abkühlung am engen Arbeitsmarkt ist damit nicht in Sicht. Es besteht also keine Dringlichkeit für die Fed, die Zinsen in diesem Jahr gleich mehrfach zu senken. Der einzige Punkt, der für eine deutliche Lockerung der Geldpolitik spricht, ist die rasant steigende US-Staatsverschuldung, die bei hohen Zinsen zu nicht mehr tragfähigen Schuldenkosten führt.

Kurzfristig stehen aber erst einmal die Daten zur Beschäftigung außerhalb der Landwirtschaft (NFP) im Fokus und könnten für neue Impulse an den US-Börsen sorgen. Sollten die Zahlen wie schon in den vier vorangegangenen Monaten besser ausfallen als erwartet, könnte sich der Druck auf den S&P 500 und Co erhöhen. Der Dollar dürfte ebenso wie die Renditen den jüngsten Aufwärtstrend fortsetzen, während die Erwartungen an schnell sinkende Zinsen nachlassen. Aus technischer Sicht hat sich das Chartbild trotz des kräftigen Rücksetzers zu Beginn der Handelswoche noch nicht entscheidend eingetrübt. Könnte es aber, wenn der S&P 500 aus seinem Aufwärtstrend fällt.

US-Börsen: Zeit für eine Korrektur im S&P 500?

Die Börsenweisheit „der Trend ist dein Freund“ gilt so lange, bis zum Beweis des Gegenteils. Wie man im beigefügten Tageschart von TradingView sieht, ist der Aufwärtstrend weiterhin intakt. Der gestrige Rücksetzer wurde von den Bullen genau an einer horizontalen Unterstützung bei 5.184 Punkten gestoppt, an der zudem die 20-Tage-Linie (EMA) verläuft. Seit Beginn des Jahres diente die EMA20 immer wieder als Unterstützung und als eine gute Kaufgelegenheit. Es würde wohl erst Schlimmeres drohen, wenn der S&P 500 per Tagesschlusskurs unter die Durchschnittslinie fällt.

Dann würde die Wahrscheinlichkeit zunehmen, dass der Index seinen Trendkanal nach unten bricht. Die negative RSI-Divergenz kann durchaus als Warnsignal gewertet werden, da sie ein nachlassendes Momentum signalisiert. Schon heute könnte der Index neue Hinweise liefern, ob es wieder aufwärts geht oder die jüngste Korrektur an Fahrt gewinnt. Händler sollten um 16:00 Uhr den wichtigen Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor sowie um 18:10 Uhr die Rede vom Fed-Chef Powell im Auge behalten.

Korrektur an den US-Börsen: S&P 500 unter Druck wegen Fed-Zinsen
S&P 500: Intakter Aufwärtstrend trotz der jüngsten Korrektur

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