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Aktienmärkte: Warum das Coronavirus uns noch lange beschäftigen wird!

Ohne Impfstoff oder Medikament gegen Corona sind wir gefangen zwischen einer Überlastung des Gesundheitssystems und einem Zusammenbruch des Wirtschaftssystems

Derzeit nehmen die Aktienmärkte offenkundig an, dass das Coronavirus bald verschwinden wird – und dann eine Rückkehr zur Vorkorona-Zeit problemlos möglich sein wird. Was aber, wenn das so nicht passiert? Derzeit ruhen die Hoffnungen auf zwei Säulen: erstens werde recht zeitnah ein Impfstoff entickweckelt werden können – dazu aber müßte etwas gelingen, was bisher der Menschheit noch nie gelungen ist: nämlich gegen irgendein Coronavirus einen solchen Impfstoff zu entwickeln.

Die zweite Säule der Hoffnung ist der Glaube der Aktienmärkte an die sogenannte Herdenimmunität. Es wird aber sehr wahrscheinlich gar keine Herdenimmunität geben, da die Ausbreitung des Virus (in „Lockdown“ oder ähnlichen Maßnahmen) zu langsam ist und eine Durchseuchung das Gesundheitssystem nicht verkraftet (siehe hierzu das Interview ab Minute 13:36 im gestrigen „Heute-Journal“ mit Prof. Dr. Michael Meyer-Hermann, Leiter der Abteilung Systemimmunologie am Helmholtz-Zentrum.

Die Aussagen von  Prof. Dr. Michael Meyer-Hermann lassen sich wie folgt zusammenfassen:

a.) es wird keine Herdenimmunität geben (nicht genug Fallzahlen; Fallzahlen wären dann zu hoch für das Gesundheitssystem)

b.) bei aktueller R=1 führt jede Lockerung zur weiteren Ausbreitung des Virus

c.) die Politik der Koexistenz wird für eine lang Zeit wie eine Handbremse für die Wirtschaft wirken

d.) das Virus wird uns begleiten bis Impfstoff oder eine erfolgreiche Behandlung gibt, gegebenfalls mindestens bis 2021

Für die Aktienmärkte bedeutet dies, dass uns dieses Thema solange begleitet, bis ein geeignetes Medikament (in ausreichender Menge, weltweit und zeitnah) oder ein Impfstoff zur Verfügung steht. Ansonsten sind wir gefangen zwischen einer Überlastung des Gesundheitssystems und einem Zusammenbruch des Wirtschaftssystems. Zumal es nicht ausreicht, wenn nur „USA“ oder „Deutschland“ die Lage in den Griff bekommt. Es müssen alle die Lage (ökonomisch wesentliche Länder) unter Kontrolle bringen – und die Wahrscheinlichkeit hierfür ist wohl eher 0%, da es Länderübergreifend zu Reinfektionen kommt.

Es wäre ein Lichtblick, wenn Deutschland wenn die Welt insgesamt – einen Modus wie Südkorea finden würde. Aber wie soll das für alle Länder funktionieren? Viele Ländern verfügen nicht über deren hochentwickelte technolgische Möglichkeiten. Ein Trostpflaster ist hier lediglich, dass in der Breite technologisch wenig entwickelte Ländern wie Indien ganz anders).

Die Überwindung des Virus ist nur eine notwendige Bedingung für eine Erholung der Wirtschaft (und der Aktienmärkte) auf das Vor-Coronavirus- Niveau. Es ist keine hinreichende Bedingung. Auch dies wird in der aktuellen Situation vergessen. Der Schaden kann auch so hoch sein, dass die Erholung sehr schleppend ist. Diese Krise ist ein Angebots- und Nachfrageschock in der Realwirtschaft. Die folgende Finanzkrise kommt dann kostenlos dazu..

Hinweis der Redaktion: Der Text entstammt einer Leserzuschrift eine Autors, der anonym bleiben möchte – sein Pseudonym lautet „Grafschaft“

Die Aktienmärkte würden das Coronavirus gerne abhaken

 



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2 Kommentare

  1. Jeden Tag höre ich mittlereweile,daß wir ja irgenwie und irgendwann,aber ja wohl
    in überschaubar kurzer Zeit ?? wieder wirtschaftlich die Zeit vor Corona erreichen
    werden.

    Gleichzeitig höre ich,daß dieser Crash in seiner Dimension uns in eine Depression
    vergleichbar mit dem Wall Street Crash führen wird.

    Meine Bewunderung natürlich für Menschen mit einem unerschütterlichen Optimismus.
    Nur diese Einstellung hat der Menschheit schon immer geholfen,wird uns erzählt.
    Ist unsere Zivilisation in der Lage mit wirklichen Einbrüchen/Entbehrungen zu leben und diese zu beseitigen,wenn dabei viele Jahre ins Land gehen werden ?
    Provokativ; Sind Entbehrungen noch zeitgemäß vom Sofa vor dem Fernseher…………..

  2. die Märkte sind doch immer noch himmelhoch bewertet. Ein neues Tief unter 8000 ist Pflicht. Kommt es nicht, und der Markt steigt weiter, sehen wir dann nach unten ganz andere Tiefs!!!! Es kann aber auch so beim nächsten Tief unter 8000 gleich nach unten durchfallen und der Dax sich halbieren…..wenn man die ganze Gemengenlage sieht kann einem Angst und Bange werden. Vielleicht wendet man auch einen Aberverkauf ab dem PunktX ab und schliesst die Börsen….um nicht Zustände wie 2008 zu bekommen, wo wohl 500 Milliarden von Festgeldkonten in kurzer Zeit abgezogen wurden. Heute haben wir noch die ETF`s, etc . etc, das dürfte dann nach unten ganz andere Dimensionen annehmen….

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