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Aktuell: EZB will trotz Inflation weiter Staatsanleihen kaufen – Angst vor „Fragmentierung“

Total-Schaden: EZB hebt Zinsen an und betreibt gleichzeitig weiter inflationäres QE!

EZB Inflation Fragmentierung

Die EZB wird trotz hoher Inflation weiter Staatsanleihen vor allem der Anleihen der Südländer (Italien, Spanien, Portugal, Griechenland etc.) der Eurozone kaufen. Das hat die europäische Notenbank soeben in einem Statement mitgeteilt:

„Today the Governing Council met to exchange views on the current market situation. Since the gradual process of policy normalisation was initiated in December 2021, the Governing Council has pledged to act against resurgent fragmentation risks. The pandemic has left lasting vulnerabilities in the euro area economy which are indeed contributing to the uneven transmission of the normalisation of our monetary policy across jurisdictions.

Based on this assessment, the Governing Council decided that it will apply flexibility in reinvesting redemptions coming due in the PEPP portfolio, with a view to preserving the functioning of the monetary policy transmission mechanism, a precondition for the ECB to be able to deliver on its price stability mandate. In addition, the Governing Council decided to mandate the relevant Eurosystem Committees together with the ECB services to accelerate the completion of the design of a new anti-fragmentation instrument for consideration by the Governing Council.“

EZB in Panik – das ist der Grund

Grund für die Maßnahme ist der starke Anstieg der Renditen einiger Länder wie Italien – dabei ist der Spread (also die Rendite-Differenz zur deutschen Benchmarkt) zuletzt stark gestiegen.

Damit kommt die EZB in den nächsten Widerspruch: sie will einerseits (deutlich verspätet!)mit Anhebungen der Zinsen die Inflation bekämpfen – während sie eben diese Inflation durch eine Art „QE durch die Hintertür“ faktisch weiter anheizt! Man darf gespannt sein, mit welch tiefgründiger Dialektik die EZB diesen Widerspruch begründen wird. Die EZB steckt derart in der Klemme, dass man fast schon Mitleid empfinden kann!



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5 Kommentare

  1. RIP EURO
    RIP Eurozone

  2. Das betrifft nicht nur den Euro, sondern alle FIAT Währungen.

  3. Warum überrascht mich das jetzt so gar nicht? Die BoJ druckt bis der Arzt kommt, die Chinesen drucken bis der Arzt kommt, die EZB druckt eh weiter bis sich die Lager festfressen (zum Glück haben Computer keine beweglichen Teile, also noch mal Glück gehabt) und die „geldpolitische Wende“ der FED besteht angesichts der Inflationshöhe auch vor allem aus Verbalakrobatik.

    Übrigens kann das auch gar nicht anders laufen. Den Staaten gibt nur noch derjenige Kredit der mit vorgehaltener Waffe (Stichwort „Mündelsichere Anlage“) dazu gezwungen wird. Also hilft nur Geld durch die eigene Zentralbank drucken, was am Ende auch nichts anderes ist als eine „Zwangsbeleihung“ der Bürger. Und dazu braucht man nicht mal ein Vermögensregister! Die „Rückzahlung“ erfolgt dann halt durch Inflation.

    Läuft.

  4. Gemach, gemach. Unsere amerikanischen Freunde werden den Damen auf dem frankfurter Narrenschiff den Hosenboden stramm ziehen- massive Euroabwertung, bis es endlich einigen Euroländern reicht. Ob auch deutsche Politiker irgendwann an ihren Eid denken, Schaden vom deutschen Volk abzuwehren ?
    Auch die Pensionen der Politiker sind bald nichts mehr wert. Also sollten die Politiker reagieren oder sie finden in Bälde ihr Auskommen beim Steineklopfen.

  5. Dr. Sebastian Schaarschmidt

    Ich bin grundsätzlich gegen die Eurorettungspolitik. Ich kann dieses Whatever it takes Gequatsche nicht mehr hören.
    Ich war schon immer dagegen, habe das schon am 26.07.12 in zahlreichen Foren, Handelsblatt, FAZ, Welt, Zeit etc gepostet.
    Whatever it takes heißt frei übersetzt, koste es was es wolle.Diese Geldpolitik hebelte die gesunden Marktbereinigungen aus.
    Italien, Spanien, Portugal, Griechenland hätten den Euro schon lange verlassen und das wäre gut so.
    Zur Sache: Italien ist ein um 7 Stufen schlechter geratets Land als Deutschland. Jede Stufe macht normalerweise 0,5 Prozent aus. 7 Stufen also 3,5 Prozent Spread.
    In der Eurokrise 2012 war Italien sogar 9 Stufen schlechter geratet, die 4,5 Prozent Spread durchaus gerechtfertigt.
    Aber Draghi stellt sich in London hin und erklärt der Markt würde nicht mehr funktionieren und deshalb müsse er eingreifen.
    Er muss überhaupt nichts. Das steht ihm gar nicht zu ! Er hat sich nicht um die Solvenz seines Landes zu kümmern, sondern um die Geldwertstabilität.
    Der Euro ist keine Transferunion. Das war er noch nie! Der Euro ist eine Gemeinschaft von unabhängigen Staaten, die aufgrund ihrer gemeinsamen Stärke die Währungsunion gegründet haben, Stichwort Konvergenz und Maastricht.
    Wenn ein Staat nicht mehr mithalten kann, dann muss er aus dem Euro austreten, kann aber nicht die anderen in Haftung nehmen.
    Dann hätten wir eine Transferunion. Das hat aber das Bundesverfassungsgericht und der Europäische Gerichtshof ganz klar ausgeschlossen.
    Die ständigen Markteingriffe der EZB verhindern langfristig die Gesundung des Euros. Der Euro ist kein Experimenttierfeld für Notenbankeingriffe.
    Ich verbitte mir weitere Experimente in dieser Richtung.

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