Indizes

Am heutigen Verfallstag – Märkte vor kurzfristiger Richtungsentscheidung

Entweder Dreifachhoch in den US-Indizes mit gewaltigen Abwärtspotential - oder ein Short Squeeze aufgrund der Performance-Not der Fondsmanager

Die aktuelle Umfrage von Bank of America Merril Lynch hat es zutage gebracht. Die 179 Vermögensverwalter, die man zu ihrer Aktiendisposition befragt hatte, sind so skeptisch wie seit der Finanzkrise 2009 nicht mehr.

Aber was könnte dies nach dieser ereignisreichen Woche bedeuten?

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Das Problem des Markttimings

Die Fondsmanager haben nach den Erhebungen der Bank aktuell eine Untergewichtung von 21 Prozent gegenüber den Vergleichsindizes. Eine Quote wie zuletzt im März 2009, inmitten der Finanzkrise. Damit zeigen die Finanzprofis eine erhebliche Skepsis gegenüber der amerikanischen Konjunktur und gegenüber den Gewinnen der Unternehmen. Darum geht es à la longue bei der Börsenbewertung, wenn die Gewinne zurückgehen, fallen auch die Aktienkurse.

Dazu braucht man sich nur einen Chart über die Jahrzehnte ansehen, in dem der Indexstand und die akkumulierten Gewinnen abgebildet sind. Wenn es zu Übertreibungen kommt wie 2000, 2007 oder vielleicht aktuell, kommt es zur schmerzlichen Regression zum Mittelwert mit Kurseinbrüchen bis zu 52 Prozent, am Beispiel der USA. Das war der größte Indexrückgang (in den Jahren 2008/2009) seit dem zweiten Weltkrieg. Demzufolge könnten die Großanleger ein gutes Näschen beweisen mit ihrer Cashquote und sie wären beim Einbruch dann die großen Gewinner.

 

Die Sachzwänge der Geldbranche

Im Versuch des Markttimings liegt aber immer eine Gefahr inne, nämlich eines unerwarteten Ereignisses, welches zu plötzlichen Kurssteigerungen führt, wie eine „dovishe“ Kehrtwende der Fed, oder ein plötzliches Umschalten von Donald Trump in seiner Handelsstrategie. Was langfristig nicht die große Rolle spielt, setzt die Manager gewaltig unter Druck, denn sie haben aufgrund der Gebührenstruktur der aktiven Fondsbranche eine Bringschuld gegenüber den billigen Exchange Traded Funds.

 

Die aktuelle Lage

Die amerikanischen Indizes haben nach der Fedentscheidung neue Allzeithochs erreicht, die passiven Fonds sind teilweise nicht dabei und laufen der Benchmark hinterher. Besonders delikat der heutige Verfallstag bei neuen Hochs, die nach der Lehre der Charttechnik ein Kaufsignal generieren.

Damit ergibt sich eine unglaublich spannende Situation. Entweder bildet sich ein Dreifachhoch in den US-Indizes aus mit einem gewaltigen Kurspotenzial nach unten oder es entsteht aus der Performance-Not der Fondsmanager wieder einmal eine immer der Fundamentallogik widersprechender Short Squeeze, der Eindeckung von Leerverkäufen und dem „Aufspringen auf einen fahrenden Zug“.

Um nicht missverstanden zu werden: Ich rede hier nicht von einem neuen Aufwärtstrend, sondern nur von einer speziellen Situation, die entsteht, wenn sich größere Anlegergruppen festgelegt haben, wie im geschilderten Fall.

Der Aufschwung hat meines Erachtens nach kein langes Leben mehr.

 

 

CC-BY-SA-.0https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=243386



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