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Amazon mit Aktiensplit 20:1 und 10 Milliarden-Rückkauf – Aktie +7 Prozent

Amazon App auf einem Smartphone

Amazon hat heute Nacht gegenüber der US-Börsenaufsicht SEC einen Aktiensplit vermeldet im Verhältnis 20 zu 1. Dies bedeutet, dass Aktionäre 19 neue Amazon-Aktien erhalten, während der Aktienkurs durch 20 geteilt wird. Einziger Zweck: Durch die optische Verbilligung der Aktie wird sie leichter handelbar. Beim gestrigen Schlusskurs von 2.785 Dollar konnte ein Anleger, der 10.000 Dollar in die Aktie investieren wollte, gerade mal 3 Aktien kaufen.

Privatanleger lieben nun mal große runde Stückzahlen wie 10, 50 oder 100 Aktien, die man auf einmal handeln kann. Und geringe Aktienkurse wirken unterbewusst einfach so, als wäre die Aktie auch günstiger zu haben. Es ist natürlich reine Psychologie – denn eine Aktie mit niedrigem Kurs kann viel teurer bewertet sein als eine Aktie mit hohem Kurs. Es hängt ja letztlich davon ab, wie viele Aktien eines Unternehmens es gibt. Aktienkurs X Anzahl der Aktien ergibt die Marktkapitalisierung einer Aktiengesellschaft.

20 zu 1 Aktiensplit bei Amazon wird im Juni umgesetzt

Aber das Mittel des Aktiensplits ist beliebt und funktioniert. Als Anleger fühlt man sich nun mal eher animiert optisch günstigere Aktien zu handeln. Deswegen haben Apple und Google dieses Mittel auch zuletzt genutzt um ihre Aktien optisch attraktiver zu machen. Jetzt zieht Amazon also nach. Es ist für das Unternehmen der erste Aktiensplit seit dem Jahr 1999. Es ist zwar nur eine Formalität – aber zunächst muss die Hauptversammlung am 25. Mai dem Split zustimmen. Wer zum Geschäftsschluss vom 27. Mai Amazon-Aktien hält, wird am oder um den 3. Juni 19 zusätzliche Aktien erhalten. Durch die Teilung des Aktienkurses durch 20 ist es letztlich für die Aktionäre ein Nullsummenspiel. Am 6. Juni soll der Handel auf dem tieferen Kursniveau laufen.

10 Milliarden Dollar für Aktienrückkäufe

Dass der Aktiensplit als Animation für die Börsianer wirkt, zeigt jetzt auch die Amazon-Aktie, die mit fast 3.000 Dollar wirklich optisch teuer ist. Heute Nacht stieg der Aktienkurs im US-Handel nachbörslich wegen dieser Meldung nämlich um 6,62 Prozent auf 2.970 Dollar. Heute früh sehen wir im deutschen Handel auf Tradegate ein Plus von 7,67 Prozent. Zusätzlich zum Aktiensplit hat Amazon verkündet, dass man eigene Aktien im Wert von bis zu 10 Milliarden Dollar zurückkauft. Die soll von Zeit zu Zeit geschehen, wenn das Unternehmen der Meinung ist, dass dies den langfristigen Wert für die Aktionäre steigern würde. Die Rückkaufsermächtigung hat keinen festen Ablauftermin.

Die Käufe können durch eine oder mehrere Transaktionen auf dem offenen Markt, durch privat ausgehandelte Transaktionen, durch von Investmentbanken strukturierte Transaktionen oder durch eine Kombination der vorgenannten Möglichkeiten durchgeführt werden. Durch Aktienrückkäufe entzieht man dem Markt frei verfügbare Aktien. Das Angebot wird also verknappt, was grundsätzlich den Aktienkurs steigen lassen sollte – das funktioniert nicht immer, aber die Möglichkeit besteht. Auch steigt der Gewinn pro Aktie, wenn das Unternehmen Aktien einzieht.



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