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"Stetiger Abwärtstrend" Staatliches Arbeitsmarktbarometer fällt unter „neutrales Niveau“

Das staatliche Arbeitsmarktbarometer fällt unter ein neutrales Niveau. Auch das ifo-Institut meldet schlechte Werte für den Arbeitsmarkt.

Der Arbeitsmarkt in Deutschland rutscht ab. Dies zeigen zwei heute veröffentlichte Datenquellen. Das IAB-Arbeitsmarktbarometer sinkt im September im Vergleich zum Vormonat um 0,7 Punkte. Der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) – eine Forschungstochter der Bundesagentur für Arbeit – steht nun mit 99,8 Punkten unter der neutralen Marke von 100 und erreicht damit den niedrigsten Wert seit dem Corona-Jahr 2020. Seit April ist das IAB-Arbeitsmarktbarometer „im stetigen Abwärtstrend“. „Die Arbeitsmarktaussichten sind etwas schwächer als Ende 2012 in der Eurokrise, der letzten Rezession vor Corona“, erklärt Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen“.

IAB-Arbeitsmarktbarometer gesunken – Details

Hier weitere Aussagen des IAB: Die Komponente zur Vorhersage der Arbeitslosigkeit sinkt im September zum fünften Mal in Folge und steht nach einem Minus von 0,4 Punkten inzwischen bei 97,0 Punkten. Sie liegt damit klar unter der neutralen Marke von 100,0 Punkten, was eine weitere Zunahme der Arbeitslosigkeit erwarten lässt. Die Beschäftigungskomponente fällt im September um 1,0 Punkte auf 102,6 Punkte. „Die Arbeitsagenturen erwarten, dass die Beschäftigungszuwächse deutlich geringer werden. Von einem Einknicken gehen sie aber weiterhin nicht aus. Und trotz allem: Die Beschäftigung in Deutschland liegt noch immer auf Rekordstand“, berichtet Weber.

Arbeitsmarktbarometer fällt

Auch das ifo-Beschäftigungsbarometer ist gesunken

Die Einstellungsbereitschaft der Unternehmen in Deutschland hat einen Dämpfer erhalten. Das ifo-Beschäftigungsbarometer sank im September auf 95,8 Punkte, nach 97,0 Punkten im August. Das ist der niedrigste Wert seit Februar 2021. „Der robuste Aufbau an Beschäftigung der letzten Monate ist zum Erliegen gekommen. Wegen fehlender Aufträge werden freiwerdende Stellen eher zurückhaltend nachbesetzt“, so das ifo-Institut.

Weiter sagt das Institut: „Die Bereitschaft, neue Mitarbeiter einzustellen, wird vermutlich wieder steigen, wenn sich die Wirtschaft wieder erholt. Mittelfristig wird der demografische Wandel dem Arbeitsmarkt mehr und mehr Arbeitskräfte entziehen.“ Aufgrund fehlender Neuaufträge planen viele Unternehmen in der Industrie mit weniger Personal auszukommen. Gleiches gilt auch für den Handel und das Baugewerbe. Auch der Dienstleistungssektor verliert gerade etwas die Zugwirkung auf dem Arbeitsmarkt. Die Einstellungsdynamik hat merklich nachgelassen. Die Zurückhaltung in den anderen Branchen spüren auch die Personaldienstleister.



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