Europa

Autozulassungen mit Sensationsergebnis – das wird zwei Gründe haben

Viele Autozulassungen verringern die Halde der zu viel produzierten Autos

Soeben hat das Kraftfahrtbundesamt für den Monat September die Autozulassungen vermeldet. Geht es nach dieser Zahl, dann ist die Coronakrise aus wirtschaftlicher Sicht vorbei, und der Autoindustrie geht es blendend. Aber bei Autoherstellern und vor allem den Zulieferern werden dieser Tage Massenentlassungen verkündet.

Wie kann das sein? Denn im September gab es in Deutschland 265.227 Autozulassungen (für Personenkraftwagen). Im Vergleich zum Vorjahresmonat zeigte sich somit ein Plus von 8,4 Prozent. Die gewerblichen Zulassungen (63,9 %) stiegen gegenüber dem Vergleichsmonat um +3,5 Prozent, die der Privaten (36,0 %) um +18,3 Prozent.

Diesen Boom bei den Autozulassungen kann man wohl folgendermaßen erklären. Gerade bei großen Anschaffungen mit hohen Kosten lohnt sich der aktuelle Zeitpunkt besonders, aufgrund der Mehrwertsteuersenkung, die seit Juli gilt. Dazu kommt wohl noch die Rabattschlacht der Autohersteller, um die Halde der in den letzten Monaten zu viel produzierten Autos abzubauen. Bei derzeit möglichen kräftigen Rabatten basierend auf diesen Faktoren werden viele Konsumenten wohl zugeschlagen haben. Hier weitere Details vom Kraftfahrtbundesamt, auszugsweise im Wortlaut:

Bei den deutschen Marken konnte Audi mit +42,4 Prozent einen zweistelligen Zuwachs in der Neuzulassungsstatistik verzeichnen. Eine einstellige Steigerung in der Statistik wiesen die Marken Mini (+4,7 %), BMW und Mercedes (jeweils +1,9 %) sowie VW (+1,6 %) aus. Rückgänge zeigten sich bei Smart mit -41,2 Prozent am deutlichsten, gefolgt von Opel (-27,6 %), Porsche (-19,7 %) und Ford (-0,8 %). Den größten Anteil an den Neuzulassungen beanspruchte die Marke VW (15,2 %).

Bei den Importmarken wiesen Tesla (+82,7 %), Seat (+71,1 %), Subaru (+70,4 %), Alfa Romeo (+59,5 %) sowie Renault (+58,4 %) Zulassungssteigerungen von mehr als +50 Prozent aus. Rückgänge von mehr als -20 Prozent zeigten sich hingegen bei DS (-41,5 %), Ssangyong (-29,0 %) und Mazda (-24,7 %). Mit einem Neuzulassungsanteil von 6,8 Prozent (+29,6 %) war Skoda die anteilsstärkste Importmarke in der Monatsbilanz.

Mit einem Anteil von 21,2 Prozent waren die meisten Neuwagen dem Segment SUVs zuzuordnen (+9,7 %). Die Kompaktklasse erreichte nach einer Steigerung um +5,7 Prozent einen Anteil von 21,0 Prozent und war damit das zweitstärkste Segment. Die Wohnmobile (2,0 %/+159,9 %) konnten im September die meisten Zugewinne verzeichnen, gefolgt von den Kleinwagen (16,8 %/+28,9 %) und den Utilities (4,6 %/+21,8 %). Die Segmente Oberklasse (0,6 %/+7,5 %), Geländewagen (10,0 %/+5,4 %) und Mittelklasse (9,7 %/+3,0 %) wiesen ebenfalls ein Zulassungsplus gegenüber dem Vorjahresmonat aus. Mini-Vans (1,3 %/-46,8 %), Großraum-Vans (2,0 %/-19,6 %), Sportwagen (1,0 %/-12,1 %), Minis (6,0 %/-2,8 %) sowie Obere Mittelklasse (3,2 %/-0,6 %) hingegen lagen hinter dem Ergebnis des Vorjahresmonats.

Die alternativen Antriebsarten wiesen im Vergleich zum Vorjahresmonat teils dreistellige Zuwächse auf. 21.188 Elektro-Pkw wurden neu zugelassen (8,0 %/+260,3 %) sowie 54.036 Hybride (20,4 %/+185,2 %), darunter 20.127 Plug-ins (7,6 %/+463,5 %). Des Weiteren wurden 809 Flüssiggas-Pkw (0,3 %/+176,1 %) und 606 Erdgasfahrzeuge (0,2 %/+17,9 %) neu zugelassen. Die Neuzulassung von Benzinern ging um -17,6 Prozent zurück, dennoch lag ihr Anteil mit 120.645 Neuwagen bei 45,5 Prozent. 67.901 Pkw waren mit der Kraftstoffart Diesel ausgestattet. Nach einem Rückgang von -6,4 Prozent erreichten Sie einen Anteil von 25,6 Prozent. Der durchschnittliche CO2-Ausstoß ging im September um -13,4 Prozent zurück und lag bei 134,3 g/km.



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