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Heute vorbörsliche Erholung Bankaktien: Blick auf die gesamten Verluste seit letztem Mittwoch

Am Tag nach dem großen Crash bei den US-Regionalbanken blicken wir auf die prozentualen Verluste von Bankaktien.

Wie haben Bankaktien das Debakel um die Pleite von Silicon Valley Bank und Signature Bank überstanden? Entscheidend war das Wochenende. US-Regierung und Federal Reserve erstickten Ängste vor Bank Runs im Keim mit ihren Rettungsmaßnahmen. Dennoch haben besonders die Aktien von US-Regionalbanken gelitten. Denn klar wurde durch die Rede von Joe Biden und die gemeinsame Verkündung von Fed, FDIC und Finanzministerium: Gerettet wurden die Einleger, nicht die Aktionäre. Also ging gestern die große Angst um – welche Regionalbank aus der zweiten und dritten Reihe in den USA könnte noch gefährdet sein?

Der große Absturz der Bankaktien seit letzter Woche Mittwoch

Eine kräftige Fluchtbewegung sorgte für einen Crash, den man wie folgt sehen kann. Während diese Bankaktien bereits Ende letzter Woche fielen, gab es gestern den kräftigen Absturz, erkennbar mittig im Chart. Die Charts beginnen letzte Woche Mittwoch. Unterm Strich haben seit letzter Woche Mittwoch am Stärksten verloren: First Republic Bank mit -68 %, Western Alliance Bancorporation -60 %, PacWest Bancorp -59 %. Nach dem schlimmsten Schock zum gestrigen Handelsstart konnte man im gestrigen offiziellen Börsenhandel zwar wieder etwas aufholen, aber die Verluste bleiben insgesamt sehr hoch.

Prozentuale Entwicklung von US-Bankaktien seit letzter Woche Mittwoch

Im folgenden Chart sehen wir die deutschen und US-Banken aus der ersten Reihe. Die Commerzbank verliert seit letzter Woche Mittwoch am Stärksten mit -16 %, Deutsche Bank -13 %, Wells Fargo – 13 %, Citigroup -12 %, Bank of America -12 %. Und der US-Branchenprimus JPMorgan, sozusagen die letzte Zuflucht der Sicherheit, verliert nur 4,6 %. Dies liegt wohl daran, dass man sich als Börsianer sagt: Wenn JP Morgan pleite geht, bricht sowieso das globale Finanzsystem zusammen. Mehr „Too big to fail“ als JP Morgan geht eh nicht, man würde dann sowieso als Regierung alles retten müssen. Also ist JPMorgan unter diesen Bankaktien diejenige mit den geringsten Verlusten. Man könnte auch sagen: JPM ist die Bundesanleihe unter den Bankaktien.

Große Bankaktien aus Deutschland und den USA seit letztem Mittwoch

Charts: TradingView

US-Regionalbanken heute vorbörslich mit gewisser Erholung

Heute sehen wir aber, wie sich vorbörslich eine gewisse Erholung bei den US-Bankaktien einstellt, besonders bei den gestern so arg gebeutelten Regionalbanken. Sie machen einige Verluste aus dem sechstägigen Ausverkauf nach dem Zusammenbruch der Silicon Valley Bank wieder wett, da die Besorgnis über eine weitere Ansteckung im Finanzsystem nachlässt, so Bloomberg aktuell. Die First Republic Bank steigt aktuell im vorbörslichen US-Handel um bis zu 28 %, während die PacWest Bancorp um 40 % und die Western Alliance Bancorp um 21 % zulegen. Größere Banken wie die Bank of America und die Citigroup legten ebenfalls zu.

„Sobald wir den anfänglichen Schock überwunden haben und nicht mehr alle über einen Kamm scheren, neigen wir dazu, die Modelle, die Einlagenbasis der Banken und den Zugang zu Liquidität etwas genauer unter die Lupe zu nehmen“, sagte Gary Schlossberg, globaler Stratege beim Wells Fargo Investment Institute. „Die Regierung hat nicht gezögert, wir könnten sogar weitere Schritte zur Stabilisierung des Systems sehen“. Der Ausverkauf bei Bankaktien werde „sicherlich eingedämmt“, wenn es einen Hinweis darauf gebe, dass die Fed-Politik ein wenig umschwenkt, fügte er hinzu.

Moody’s Investors Service stufte die First Republic Bank und fünf weitere US-Kreditgeber herab, das jüngste Zeichen der Besorgnis über die Gesundheit der Regionalbanken in den USA. Der KBW-Bankenindex, einer der wichtigsten Gradmesser für die Finanzbranche, fiel bis Montag sechs Mal in Folge und verlor ein Viertel seines Wertes, wobei sich die Rückgänge auch nach der Ankündigung von Regulierungsmaßnahmen am Wochenende fortsetzten. Diese Entwicklung wird sich am Dienstag vor den mit Spannung erwarteten Daten zu den US-Verbraucherpreisen fortsetzen.

„Wir gehen davon aus, dass die Ereignisse der vergangenen Woche keine unmittelbare Bedrohung für das breitere US-Bankensystem oder die Bilanzen der stark regulierten, global systemrelevanten Banken darstellen“, so Kieran Calder, Leiter der Aktienanalyse für Asien bei Union Bancaire Privee, in einer schriftlichen Stellungnahme.

FMW/Bloomberg



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