Allgemein

Banken vor Riesenproblem, das jetzt nicht wahrgenommen wird

Banken vor Problemen

Wir Banken stehen vor immensen Problemen! Aber eigentlich ist doch alles bestens? Die EZB flutet alles mit Liquidität, und die Rettungsgelder kommen auch vom Staat? Irgendwie wird das doch alles gut gehen? Eben nicht. Wir zitieren hier erst einmal die Bundesregierung, damit das Grundproblem klar wird. Was für die Mieter ein Segen ist, ist auf der anderen Seite ein kleiner Albtraum. Zitat:

Das Recht der Vermieter, Miet- und Pachtverhältnisse wegen Zahlungsrückständen zu kündigen, wird für einen begrenzten Zeitraum eingeschränkt. Diese Einschränkung gilt für die Fälle, in denen die Rückstände auf den Auswirkungen der Corona-Pandemie beruhen. Die Regelung ist auf den Zeitraum vom 1. April bis zum 30. Juni 2020 begrenzt. Die Pflicht des Mieters oder Pächters zur fristgerechten Zahlung bleibt jedoch auch in dieser Zeit bestehen. Zahlungsrückstände aus dem Zeitraum 1. April bis 30. Juni 2020 berechtigen den Vermieter – für die Dauer von 24 Monaten – nicht zur Kündigung. Erst, wenn der Mieter oder Pächter die Zahlungsrückstände auch nach dem 30. Juni 2022 noch nicht beglichen hat, kann ihm wieder gekündigt werden. Mit den Regelungen wird verhindert, dass infolge vorübergehender Einnahmeausfälle durch die Corona-Pandemie Wohnraummieter ihr Zuhause und Mieter oder Pächter gewerblicher Räume und von Grundstücken die Grundlage ihrer Erwerbstätigkeit verlieren.

Banken vor Kreditausfällen

Natürlich wird es zahlreiche private und gewerbliche Vermieter geben, die auf gigantischen Vermögen sitzen, und für die es aus existenzieller Sicht in keinster Weise ein Problem darstellt, wenn mal für zwei, drei Monate keine Mieteinnahmen fließen. Aber dann gibt es da natürlich auch noch jede Menge private und gewerbliche Vermieter, die ihre Häuser, Eigentumswohnungen und Bürogebäude volle Pulle auf Kredit finanziert haben. Ihnen werden voraussichtlich in großem Umfang die Einnahmen wegbrechen, und damit auch die Möglichkeit in vollem Umfang die monatlichen Kreditraten an die Bank zu zahlen. Das bedeutet wiederum für die Banken? Richtig, einige Kreditkunden mit großen und kleinen Immobiliendarlehen könnten zu notleidenden Kreditnehmern werden, wo man sich als Bank überlegen muss: Stufen wir diesen Fall jetzt schon als Kreditausfall ein, also wird der Kredit demnächst zu einem Non Performing Loan werden, zum Schrottkredit?

Da hilft aktuell eine Verfügung der BaFin, die den Banken hier aktuell Flexibilität gewährt. Eigentlich wertlose Kredite können dann auf den Büchern gehalten werden als werthaltige Forderung, die folgerichtig nicht abgeschrieben werden muss als Verlust, der das Eigenkapital angreift. Aber so oder so – die Bankvorstände werden wissen: Auch wenn wir fürs Erste rein optisch diese gewisse Anzahl von Krediten nicht als Verlust abschreiben müssen, so sind die Kredite dennoch real wertlos oder zumindest am Wanken – und es drohen viele davon notleidend zu werden, je länger zahlreiche Mieter in den Objekten einfach keine Miete bezahlen. Hier entsteht eine echte Kettenreaktion von den Mietern, über die Vermieter die auf Kredit Objekte erstellt haben, bis hin zu den Banken, die letztendlich die Suppe auszulöffeln haben.

Aber wo ist dann das Problem? Tja, da sind wir dann beim Experten Markus Krall angekommen, und seinem großen lange gepredigten Crash-Szenario für die gesamte Volkswirtschaft. Der richtige systemische Crash beginne damit, dass die Banken schrumpfendes Eigenkapital haben, weshalb sie folgerichtig weniger Kredite vergeben können. Aber halt, aktuell flutet der Staat doch die ganze Volkswirtschaft mit Zuschüssen und Krediten – die Banken werden von der EZB überflutet, der Staat haftet für Kredite – also wo ist bitteschön das Problem?

Und was macht die Politik?

Nun ja, da wären wir bei Peter Altmaier und Olaf Scholz angekommen. Sie hatten unlängst gigantische Milliardenhilfen und Kredite verkündet. Aber gerade jetzt, wo die Banken vor allem über die Immobilienkredite einiges an Ausfällen zu erwarten haben, da gibt es mit einem kleinen technischen Detail umso mehr Probleme. Die Kreditinstitute sollen ja eigentlich nun volle Pulle die KfW-Kredite an die Selbständigen und Unternehmen herausreichen. So schnell und so viel wie nur irgend möglich, und das bitteschön unbürokratisch. Aber der Staat haftet für die potenziellen Kreditausfälle nur zu 90 Prozent! Wir hatten dieses Thema letzten Donnerstag schon besprochen, aber man kann es nicht oft genug erwähnen. Die Banken haften für die KfW-Kredite mit 10 Prozent der Kreditsumme. Und sie werden vielleicht in einem halben Jahr vor einer riesigen Masse an Pleite-Unternehmern stehen, wo dann reihenweise Abschreibungen gebucht werden müssen, weil die Kredite nicht zurückgezahlt werden. Und das, wo von den Immobilienkrediten wie vorhin beschrieben bereits diese Problemfront auf die Banken zurollt. Wie sollen sie dann bitte jetzt kleinen Unternehmern, die keine Sicherheiten haben, die KfW-Kredite geben? Das ist ein Problem! Der Staat müsste hier eigentlich sofort handeln und die Haftung auf 100 Prozent ausweiten. Nur dann könnten die Banken die KfW-Kredite jetzt wirklich an alle Unternehmer in Existenznot herausreichen.

Und da wären wir jetzt bei Peter Altmaier angekommen, der gestern bei Anne Will zu Gast war. Unternehmer wurden in Einspielern eingeblendet, und sprachen genau auf dieses 10 Prozent-Problem an. Die Staatshaftung müsse zügig auf 100 Prozent steigen, damit die Banken umfangreich und vor allem schnell die Kredite vergeben könnten. Antwort Altmaier: Das ginge deshalb nicht, weil die EU-Kommission die 90 Prozent-Haftung genehmigt hatte. Man sei sich in der Politik einig, dass die Banken mit in diesem Verfahren drin bleiben. Aber auch er sei zufrieden, wie diese Garantie umgesetzt werde. So würden von den Banken den Kreditnehmern beispielsweise Kredite verweigert, weil die Banken ja gar nicht wüssten, wann zum Beispiel ein Gastronom sein Geschäft denn wieder öffnen könne. Die Idee dieser Kredite sei gerade, dass die Unternehmer damit die Krise überstehen könnten. Einige (die Banken) hätten etwas falsch verstanden, so Peter Altmaier. Wir meinen: Ja Herr Altmaier, schön und gut. Aber das nützt alles nichts. Die ganz klammen Unternehmer, die kommen bei der Bank nur an die Kohle, wenn der Staat die Haftung auf 100 Prozent erhöht! Bitte handeln!

Also wäre das alles nicht schlimm genug, könnte auf die Banken die nächsten Jahre eine Welle von Kreditkündigungen zurollen, was immense Probleme mit sich bringt. Mehr dazu hier.



Kommentare lesen und schreiben, hier klicken

Lesen Sie auch

14 Kommentare

  1. Besser die Kinder beim Namen nennen, als tröpferlweise Schreckensmeldungen in die Welt setzen.
    Was kommt? Bankencrash, Eurountergang, Währungsreform für Bargeld-und Kontobesitzer, Goldverbot für Goldbesitzer, Lastenausgleich für Immobilien-und Grundbesitzer und garantiert auch was für Aktienbesitzer. Whiskysammler retten sich…vielleicht.
    Was hatte gleich der Krall gemeint, wie man sein Geld retten kann? Gold und noch ein paar Tipps, aber ziemlich verschwommen, bei dem Thema wirkte er immer etwas unsicher. Bei der Untergangsprognose war er recht klar, bei der Vermögensrettungsprognose weniger. Ist auch schwieriger, wäre aber wichtiger.
    Eines ist sicher, die Löschschäden werden viel schlimmer als die Brandschäden sein.

    1. Blödsinn was sie da schreiben. Sie wissen doch, wenn in Deutschland jemand einen Rat bekommt und es geht in die Hose, dann ist es immer der Andere der Schuld hat. Machen sie es doch nach eigenem Gut dünken und verlassen sich nicht auf andere! Lange genug hat doch der dumme deutsche Michel die Augen zu gemacht und auf den Staat gehofft! Jetzt ist schluss mit lustig und das ist auch gut so , das der Michel es richtig schmerzhaft bekommt!

      1. @asisi1, Ihre asozial-idiotisch-selbstherrlich-inszenierten-1dimensionalen Überheblichkeiten können Sie sich sparen, zumindest in der aktuellen Situation. Das dämliche dumme-Michel-Gesülze können Sie sich aufsparen, bis der schlaue Börsianer sein Heil(!!!) wieder im Heiligen Krall der ATHs sucht.

        Es ist auch gut so , das der Michel es richtig schmerzhaft bekommt! Was läuft schief in Ihrer rechts-frustrierten Reichsbürger-Birne?

      2. @Arschisi, lies das, bevor du die Michels verurteilst:
        https://www.n-tv.de/kolumnen/Die-Leckt-uns-Wut-der-Pfleger-article21679679.html

        Der Michel ist dumm und solidarisch, pflegt bis zur Erschöpfung, setzt sich extremer Gefahren aus, und soll es jetzt darum richtig schmerzhaft bekommen? Weil er es historisch nicht besser verdient hat? Es ist gut so?

        1. Toller n-tv-Artikel. Da sieht man mal, dass man mit der Kommerzialisierung bzw. mit der reinen Marktwirtschaft im Gesundheitswesen auf einem üblen Holzweg ist.

    2. @Columbo: Die Sache ist doch ganz easy: Breitgestreut in Sachwerte investieren, also physische EM’s, ausgewählte Aktien, Beton-Gold, Ackerland u.s.w. Eine gute Vorbereitung auf die Apokalypse – die durchaus bis zu Ihrem Lebensende andaueren kann – ist natürlich auch ratsam. Also einen stattlichen Gemüsegarten anlegen, Waffen(?), Medikamente, Alkohol, und Zigaretten kaufen, eine Scheune mit Klopapier füllen u.s.w. Gute Tipps gibt es bestimmt auch in der Prepper-Szene (Stichwort: Prepper-Liste). Das Motto lautet also: Jetzt wird wieder in die Hände gespuckt – wir steigern aber nicht das Bruttosozialprodukt! ;-)

  2. Die armen Banken, mein Mitleid hält sich in Grenzen!

    Wenn jemand in Saus und Braus lebt und nix für den Notfall zurück gelegt hat, Pech gehabt. Dann muss man mal durchs Tal der Tränen.

    1. @Torsten

      „…und nix für den Notfall zurück gelegt hat…“

      Meinst du damit die Banken oder den Einzelnen? Der kleine Max hat ja was für den Notfall zurückgelegt, dummerweise meist auf dem Konto oder Sparbuch. Das ist bei einer Bankenpleite und/oder Währungsreform dann weg.

    2. Ja, so ist es. Schon vor Jahren kam aus Bankenkreisen: am 20. des Monats sind bereits 50% der Girokonten unter Wasser. Wer so auf Kante genäht wirtschaftet, egal ob privat oder gewerblich, hält kein kleines Lüftchen aus. Jetzt haben wir einen Sturm, aus dem ein Orkan werden kann und diese Herrschaften schreien nach dem Staat, genauer: dem Nachbarn, der ordentlich gewirtschaftet hat.

      Im Eurosystem wird jetzt der größtmögliche Saustall angerichtet, in dem man vor lauter faulen Krediten erstickt. Der kommende Austritt Italiens wird den Einsturz einleiten.

  3. Seit, wie langer Zeit propagieren wir das „grüne“ Gold = Lebensmittel und Autarkie. Keiner hörte zu! Dies, alles, ist aber hinfällig, wenn das soziale Umfeld nicht stimmig ist! Was heißt das wohl!? Auch die Nachbarn müssen genug zu „futtern“ haben, sonst holen sie es sich! Zuerst, die bewaffnete Beamtenschaft, der Staat! Obwohl, wir 2x Weltkriege und die DDR hinter uns haben, denkt keiner, na denn, an sooo was!
    Nur, die subtropischen Strukturen und Gesellschaften, die keinen Winter haben und das Jahr über, irgendwas, ernten, werden die besten Voraussetzungen mitbringen. Seit Jahren gibt es die Deagel-Liste, keiner hat sie zur Kenntnis genommen. Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben. Trotzdem muß ein Ruck durch das Volk gehen. Die Verantwortlichkeit ist gefragt, sich der Manipulation entgegen zu stellen:
    https://www.youtube.com/watch?v=GjWqDaiGPaI

    1. @ GLOBALVOTERORG,
      ich stimme zu, dass man einen gewissen Vorrat haben sollte (nicht verderbliche Lebensmittel, Hygieneprodukte, etwas zum Heizen und Kochen ohne Strom, physisches Gold und Silber). Aber selbst bei einer Hyperinflation dauert es nicht lange, bis eine neue Währung ausgegeben wurde. Die Notenbanken sind sogar verpflichtet, jederzeit eine Ersatzwährung vorzuhalten.
      Es wird ein überschaubarer Zeitraum bleiben. Ein eigener Acker ist da etwas zu viel des guten

  4. Was euch keine Krise wegnehmen kann ist WISSEN und BILDUNG.

    Und wer ein gutes Netzwerk zu Menschen hat ( privat, Freunde, Firma, Online ) steht noch besser da.

  5. Pingback: Banken vor Riesenproblem, das jetzt nicht wahrgenommen wird – Unser Geld- und Zinssystem

  6. Pingback: Aktuelles vom 31.03.2020 | das-bewegt-die-welt.de

Hinterlassen Sie eine Antwort

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert




ACHTUNG: Wenn Sie den Kommentar abschicken stimmen Sie der Speicherung Ihrer Daten zur Verwendung der Kommentarfunktion zu.
Weitere Information finden Sie in unserer Zur Datenschutzerklärung

Meist gelesen 7 Tage