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EZB gibt Entwarnung Bankenkrise: Keine Einlagenabflüsse laut EZB in Eurozone

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In den USA sorgten massive Abflüsse von Geldeinlagen bei Regionalbanken für eine Bankenkrise – für den Euroraum aber gibt nun die EZB Entwarnung: laut EZB-Direktoriumsmitglied Schnabel litten Banken der Eurozone nicht unter relevanten Geldabflüssen. Die Turbulenzen um die Credit Suisse haben also offenkundig nicht zu einer größeren Verunsicherung der Bankenkunden geführt.

In der Eurozone gibt es jedoch kaum Konkurrenz in Sachen Zinsen. Anders in den USA: hier nutzen Kunden ihr Smartphone und verschieben ihr Geld in Geldmarktfonds mit einem Zinssatz von derzeit ca. 4,5%. Die Bankenkrise in den USA ist daher vor allem eine Krise der Regionalbanken, die nicht in der Lage sind, ihren Kunden höhere Zinsen anzubieten.

Bankenkrise: Laut EZB kaum Abflüsse von Einlagen

Trotz der jüngsten Bedenken zur Finanzstabilität haben die Banken des Euroraums laut EZB-Direktoriumsmitglied Isabel Schnabel dagegen keine Einlagenverluste erlitten. Das berichtet nun Bloomberg.

“Wir haben eine gewisse Verschiebung von täglich fälligen Einlagen zu Termineinlagen gesehen, doch keinen allgemeinen Einlagenabfluss der Banken”, berichtete sie am Dienstag bei einer Veranstaltung in Washington. “Im Moment sieht der Bankensektor ziemlich widerstandsfähig aus.”

Die Eurozone werde die Auswirkungen der jüngsten Turbulenzen aufgrund der Bankenkrise auf die Realwirtschaft wahrscheinlich weniger zu spüren bekommen als die USA. Eine gewisse Verschärfung des Kreditumfelds könnte es diesseits des Atlantiks dennoch geben.

Die “disinflationäre Wirkung” des Trends sei klar und müsse berücksichtigt werden, so Schnabel. Wie groß dieser Effekt sein werde, sei allerdings “vorerst völlig offen”.

Trotz der Finanzmarktturbulenzen nach dem Zusammenbruch der kalifornischen Silicon Valley Bank und der Schwierigkeiten bei der Credit Suisse Group AG hat die EZB ihre Leitzinsen Anfang des Monats um einen halben Prozentpunkt angehoben. Die Währungshüter legten sich auf keine weitere Straffung der Geldpolitik fest. Sie betonten allerdings, dass die Inflation viel zu hoch bleibe und weitere Maßnahmen rechtfertige, sofern sich die Aussichten nicht ändern.

Die aktuellsten EZB-Projektionen, die vor den jüngsten Marktspannungen erstellt wurden, lassen einen Rückgang der Teuerung auf 2% in der zweiten Hälfte des Jahres 2025 erwarten. Die Daten für diesen Monat werden am Freitag vorgelegt. Von Bloomberg befragte Ökonomen rechnen mit einem Rückgang der Inflationsrate auf 7,1%, den niedrigsten Stand seit etwas mehr als einem Jahr.

FMW/Bloomberg



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3 Kommentare

  1. Kann schon sein. Man kann nämlich kaum unterschätzen, wie erstaunlichst unbedarft ein Großteil der Bürger (auch Akademiker) als Geldanleger und Bankkunde ist!

    1. Der Großteil der Bürger hat nichts zum anlegen, also ist es ihm auch egal, was mit seinen paar Tausendern auf dem Konto geschieht.

  2. Hat sie „Disinflation“ gesagt?! KAUFT ALLES!!!! STONKS ONLY GO UP … BRRRR

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