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Aktuelle Quartalszahlen BASF mit Umsatzeinbruch – Jahresprognose deutlich reduziert

BASF meldet aktuell deutlich weniger Umsatz und Gewinn für das letzte Quartal, sowie einen deutlich reduzierten Jahresausblick.

BASF hat heute früh seine Quartalszahlen veröffentlicht. Hier die wichtigsten Fakten: Der Umsatz sinkt von 22,97 auf 17,31 Milliarden Euro. Der Gewinn – das Ergebnis der Betriebstätigkeit vor Abschreibungen (EBITDA) – sinkt von 3,4 auf 1,9 Milliarden Euro. Der Gewinn vor Steuern sinkt von 2,66 Milliarden auf 851 Millionen Euro. Die Aktie notiert vorbörslich mit „nur“ -0,4 %. Denn bereits am 12. Juli hatte BASF den Ausblick für 2023 angepasst und vorläufige Zahlen vorgelegt. Heute nun sehen wir die ausführlichen endgültigen Quartalszahlen.

Der Grund für die massiv sinkenden Umsätze bei BASF

BASF erläutert die schwachen Zahlen wie folgt: „Wir verzeichneten eine geringe Nachfrage aus unseren wichtigsten Abnehmerbranchen, mit Ausnahme der Automobilindustrie“. Ausschlaggebend für den Umsatzrückgang seien geringere Preise gewesen, insbesondere in den Segmenten Chemicals, Surface Technologies und Materials. Agricultural Solutions konnte Preissteigerungen durchsetzen. Ein niedrigerer Absatz infolge einer schwächeren Nachfrage belastete laut BASF die Umsatzentwicklung in allen Segmenten. Darüber hinaus dämpften auch Währungseinflüsse den Umsatz.

Deindustrialisierung?

Beim Thema „Mögliche Deindustrialisierung“ in Deutschland war BASF in den letzten Monaten immer wieder im Fokus der medialen Öffentlichkeit, vor allem wegen einer Mega-Investition in China, statt in Deutschland. BASF schreibt aktuell über seine „Maßnahmen zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit“: Mit einer Reihe von Maßnahmen verbessert BASF ihre Wettbewerbsfähigkeit. Wie bereits Ende Februar veröffentlicht, führt das Unternehmen ein Kosteneinsparprogramm mit Schwerpunkt Europa durch und passt seine Verbundstrukturen am Standort Ludwigshafen an. „Zusammen mit den bereits laufenden Initiativen in unseren weltweiten Serviceeinheiten werden wir die Fixkosten bis Ende 2026 senken, so dass sie ab dann Jahr für Jahr rund eine Milliarde Euro weniger betragen werden“.

Ausblick deutlich reduziert

Zum Ausblick schreibt BASF aktuell, das man für das zweite Halbjahr 2023 auf globaler Ebene keine weitere Abschwächung der Nachfrage erwarte. Denn die Lagerbestände an Chemierohstoffen in den meisten Kundenindustrien seien bereits stark abgebaut worden. Vor dem Hintergrund der angepassten Erwartungen für die weitere Entwicklung im zweiten Halbjahr wurde die Prognose für die BASF-Gruppe für das Geschäftsjahr 2023 wie folgt angepasst (bisherige Prognose aus dem BASF-Bericht 2022 in Klammern):

Umsatz zwischen 73 Milliarden Euro und 76 Milliarden Euro (84 Milliarden Euro und 87 Milliarden Euro).

EBIT vor Sondereinflüssen zwischen 4,0 Milliarden Euro und 4,4 Milliarden Euro (4,8 Milliarden Euro und 5,4 Milliarden Euro).

BASF-Anlagen in Ludwigshafen
BASF-Anlagen in Ludwigshafen. Photographer: Alex Kraus/Bloomberg


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4 Kommentare

  1. Young Global Leader

    Die Meldung ist nicht gerade eingeschlagen – oder doch. BASF ist gerade Spitzenreiter im DAX.

  2. Die Investoren, also die Leute mit Geld, sehen eben rosige Zeiten für BASF wenn es ins Ausland investiert.

    1. wieviel geht da eigentlich dem deutschen steuersäckel verloren :D kann man da irgendwas nachdrucken ?

    2. Young Global Leader

      Investitionen, v.a. im großen Umfang, werden von den Börsen i.a. nicht gut aufgenommen. Sie drücken zunächst einmal auf die Margen und tendenziell sinken Gewinnerwartungen für die nächsten Quartale. Im Falle von BASF folgt den schlechten Nachrichten vom 12.07 nun das gleiche nochmal, nur in höherer Auflösung, wie ja auch im Artikel zu lesen ist. Das beeindruckt die Händler offenbar nicht und wenn nicht abverkauft wird, wechseln sie technisch auf die long Seite. Nicht auszuschließen, dass es auch einen Short-Squeeze gab.

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