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BASF-Quartalszahlen: Umsatz -28 % und Verlust – Prognose am unteren Ende

Der Umsatz bei BASF sinkt im Jahresvergleich um 28 %! Aus Gewinn wird Verlust. Und die Jahresprognose liegt jetzt am unteren Ende Spanne. Hier dazu BASF-Aussagen und eine Einordnung.

BASF in Ludwigshafen
BASF in Ludwigshafen. Photographer: Alex Kraus/Bloomberg

BASF hat heute früh seine Quartalszahlen veröffentlicht. Hier die wichtigsten Daten mit Blick auf die Prognose. Der Umsatz im dritten Quartal ist im Jahresvergleich von 21,9 auf 15,7 Milliarden Euro gesunken, ein Minus von 28 %. Der Gewinn (Ergebnis vor Ertragssteuern) sinkt von +1,24 Milliarden Euro auf 38 Millionen Euro Verlust! Das EBIT vor Sondereinflüssen sinkt von +1,35 Milliarden Euro auf +575 Millionen Euro (laut BASF lagen die durchschnittlichen Analystenschätzungen bei +601 Millionen Euro). Die Aktie startet aktuell bei Tradegate 12 Minuten nach Handelsstart mit einem +0,04 %.

Wie kommt es zu diesem massiven Umsatzeinbruch binnen 12 Monaten? BASF dazu aktuell im Wortlaut: Deutlich niedrigere Preise, vor allem in den Segmenten Materials, Chemicals und Surface Technologies, waren ausschlaggebend für den Rückgang. Höhere Preise im Segment Agricultural Solutions hatten einen positiven Effekt. Zusätzlich belasteten deutlich geringere Mengen in allen Segmenten die Umsatzentwicklung. „Die Absatzmengen waren in allen Kundenindustrien deutlich niedriger als im Vorjahresquartal – mit einer Ausnahme: der Automobil­branche.

Ausblick für Gesamtjahr 2023: Um unteren Ende der Prognosespanne

Zum Ausblick ordnet Bloomberg wie folgt ein: BASF sieht Umsatz und Ergebnis für 2023 am unteren Ende ihrer Prognose und unterstreicht damit die Herausforderungen, vor denen der deutsche Industriesektor steht, da höhere Zinssätze die globale Nachfrage belasten. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Sondereinflüssen wird sich von 6,9 Milliarden Euro im Jahr 2022 auf 4,0 Milliarden Euro und damit an das untere Ende der Prognosespanne annähern, so die aktuelle Aussage von BASF.

„Sollte sich die Chemieproduktion nicht stabilisieren, besteht das Risiko eines weiteren Mengenrückgangs und eines stärkeren Preisrückgangs als erwartet“, so BASF in seinerMitteilung. Die BASF hat ihr Kostensenkungsprogramm in den Back-Office-Bereichen ausgeweitet. Bis zum Jahr 2026 sollen in der Produktion und in der Verwaltung nun insgesamt 1,1 Milliarden Euro jährlich eingespart werden, gegenüber den im Februar angekündigten 500 Millionen Euro.

Die energieintensiven Industrien in Deutschland haben weiterhin mit hohen Energiepreisen zu kämpfen, auch wenn diese im vergangenen Jahr wieder von den Rekordniveaus gesunken sind. Gleichzeitig sehen sich die Unternehmen mit einem Rückgang der weltweiten Nachfrage konfrontiert, insbesondere in China, das in den letzten Jahren in allen Branchen für Gewinnwachstum gesorgt hat.

BASF sagt auch, dass der Umsatz am unteren Ende ihrer Prognosespanne von 73 bis 76 Milliarden Euro liegen wird. Deutschland ist die einzige große Volkswirtschaft, die nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds in diesem Jahr schrumpfen wird. Diese Entwicklung steht in krassem Gegensatz zu den USA, die Anfang des Monats ein starkes Wachstum zwischen Juli und September meldeten und gleichzeitig die Inflation senken konnten.

Der Verband der chemischen Industrie (VCI) rechnet bis 2023 mit einem Rückgang der Produktion um 11 % (ohne Pharmazeutika). Der Europäische Rat der chemischen Industrie rechnet in diesem Jahr mit einem Rückgang von 8 % in der gesamten Region, ohne dass eine baldige Erholung der Nachfrage zu erwarten ist.

FMW/Bloomberg



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4 Kommentare

  1. Läuft doch alles nach Plan der grünen Ökosekte.
    Wenigstens mal was, was wie geplant funktioniert.
    Man hätte vielleicht der Erfolgsmeldung noch damit Nachdruck verleihen können, dass bekannt gegeben wird, wieviel fossile Brennstoffe dadurch eingespart wurden, und wieviel CO2 nicht in die Atmosphäre geblasen wurde.
    Vielleicht könnte ja auch schon abgeschätzt werden, wieviel Facharbeiter bald dem Arbeitsmarkt zusätzlich zur Verfügung stehen können.
    Oder habe ich da was falsch verstanden?

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

    1. Das sind nicht zuletzt auch die Folgen von den Pipelinesprengungen. Der Profiteur und Initiator sitzt in Washington.

  2. @Helmut,
    ja es wird fossile energie eingespart und kein co2 abgeblasen, zumindest hier.
    dafür aber an den neuen standorten, aber erklär das mal einem sektenjünger oder dem gemeinen bild/spiegelleser, wenigstens treffen mangelnden steuereinnahmen auch die selbstgefälligen alleswisser früher oder später in allen bereichen, trotz pv-anlage, elektroauto und gespeicherter sonne und wind im keller ;-)))

  3. Hallo @ 1150,
    ja, richtig. Es interessiert ja auch bei der grünen Sektenregierung Niemanden, was für extreme Umweltschäden durch das Frackinggas außerhalb von Deutschland entstehen.
    Wenn BASF nun in den USA mit Frackinggas produziert, wird ein Vielfaches von den umweltschädlichen Gasen in die Atmosphäre geblasen, als wenn die Prozesse mit russischem Pipelinegas ablaufen würden.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

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