Europa

Importpreise im September -14,3 % – mehr Entlastung für Inflation?

Die deutschen Importpreise sinken um 14,3 %. Gut möglich, dass dies noch mehr Entlastung bringt für die Verbraucherpreise.

Gas-Pipeline
Gas-Pipeline. Foto: Ksandrphoto - Freepik.com

Die deutschen Importpreise sind im September im Jahresvergleich um 14,3 % gesunken, so meldet es aktuell das Statistische Bundesamt. Zwar lag der Jahresrückgang im August bereits noch tiefer mi -16,4 %. Aber die Rückgänge bleiben auf hohem Niveau, siehe folgende Grafik. Ausschlaggebend für die starken Rückgänge waren vor allem ein Basiseffekt durch die hohen Preissteigerungen im Vorjahr aufgrund des Kriegs in der Ukraine. Gestern sahen wir für Oktober eine Absenkung der Oktober-Inflation von +4,5 % auf +3,8 %. Gut möglich, dass solche Vorlaufindikatoren wie die deflationären Importpreise demnächst noch mehr Entlastung für die immer noch steigenden Verbraucherpreise liefern.


source: tradingeconomics.com

Entwicklung der deutschen Importpreise seit 2015

Sinkende Importpreise dank Energiesektor

Vor allem wegen Energiepreisen sinken die Importpreise so deutlich. Hier dazu die Aussagen der Statistiker im Wortlaut: Energieeinfuhren waren im September 2023 um 47,4 % billiger als im September 2022, aber 9,7 % teurer als im August 2023. Den größten Einfluss auf die Jahresveränderungsrate für Energie hatte Erdgas. Die Preise lagen hier im September 2023 um 69,2 % unter denen von September 2022. Gegenüber August 2023 stiegen die Erdgaspreise aber deutlich um 12,3 %.

Erheblich günstiger als im Vorjahresmonat waren auch alle anderen importierten Energieträger: Die Preise für elektrischen Strom sanken um 71,0 %, für Steinkohle um 53,6 %, für Erdöl um 13,3 % und für Mineralölerzeugnisse um 11,3 %. Gegenüber dem Vormonat stiegen neben den Erdgaspreisen auch die Preise für diese importierten Energieträger: Erdöl war 9,2 % teurer als im August 2023, Mineralölerzeugnisse kosteten 8,1 % mehr, elektrischer Strom war 7,5 % und Steinkohle 6,2 % teurer als im Vormonat.

Ohne Berücksichtigung der Energiepreise waren die Importpreise im September 2023 um 3,4 % niedriger als im September 2022. Gegenüber August 2023 stiegen sie um 0,3 %. Lässt man nur Erdöl und Mineralölerzeugnisse außer Betracht, lag der Importpreisindex um 14,6 % unter dem Stand des Vorjahres (+0,9 % gegenüber August 2023).



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