Europa

Zinswende zeigt Wirkung Baugenehmigungen -32 % – stärker Einbruch seit 16 Jahren

Mit -31,9 % fallen die Baugenehmigungen in Deutschland so stark wie seit 13 Jahren nicht mehr. Hier dazu aktuelle Details.

Baustelle

Die Baugenehmigungen in Deutschland sind im April im Jahresvergleich um 31,9 % zurückgegangen, so zeigen es aktuelle Daten vom Statistischen Bundesamt. Daran erkennt man klar die Folgen der in den letzten zwölf Monaten massiv gestiegenen Zinsen. Viele Bauherren können sich den Bau einfach nicht mehr leisten, und für viele gewerbliche Projektentwickler werden Neubauprojekte unrentabel. Im April gab es in Deutschland 21.200 Baugenehmigungen für Wohnungen, 9.900 Baugenehmigungen weniger als im April 2022. In den Ergebnissen sind sowohl die Baugenehmigungen für Wohnungen in neuen Gebäuden als auch in bestehenden Gebäuden enthalten.

Baugenehmigungen mit stärkstem Rückgang seit 13 Jahren

Dies war erneut der stärkste Rückgang gegenüber einem Vorjahresmonat seit März 2007 (damals -46,5 % gegenüber März 2006). Die Zahl neu genehmigter Wohnungen war damit seit Mai 2022 geringer als im jeweiligen Vorjahresmonat, seit Januar 2023 betrug der Rückgang jeweils mehr als 20 %, so die Statistiker. Von Januar bis April 2023 wurden insgesamt 89.900 Baugenehmigungen für Wohnungen erteilt, das waren 27,3 % weniger als im Vorjahreszeitraum (Januar bis April 2022: 123.700 Baugenehmigungen). Die offizielle Begründung: „Zum Rückgang der Baugenehmigungen dürften weiterhin vor allem hohe Kosten für Baumaterialien und zunehmend schlechtere Finanzierungsbedingungen beigetragen haben.“

Entwicklung der Baugenehmigungen seit dem Jahr 2010

Details

Hier weitere Details der Statistiker: In neu zu errichtenden Wohngebäuden wurden von Januar bis April 2023 insgesamt 74.900 Wohnungen genehmigt. Das waren 30,3 % oder 32.600 weniger als im Vorjahreszeitraum. Dabei ging die Zahl der Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser um gut ein Drittel (-33,5 % bzw. -9 200 Wohnungen) auf 18.300 zurück. Bei den Zweifamilienhäusern sank die Zahl genehmigter Wohnungen sogar um mehr als die Hälfte (-52,1 % bzw. -5.800) auf 5.300. Auch bei der zahlenmäßig stärksten Gebäudeart, den Mehrfamilienhäusern, verringerte sich die Zahl der genehmigten Wohnungen deutlich, und zwar um mehr als ein Viertel (-27,1 % bzw. -17.900) auf 48.200.



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2 Kommentare

  1. Norbert Schönhofen

    Warum liegen die Zahlen für April erst Mitte Juni vor? Was ist mit dem Mai? Selbst mit Datentransfer per Pferde-Postkutsche sollte das schneller gehen?

    1. Es müsste doch aufgefallen sein, dass unsere Bürokratie einen Quantensprung in die Langsamkeit vollführt hat.
      Work-Life Balance geht vor Effektivität und Leistung (nur ein Aspekt).
      Das ist die Botschaft der Rosa-Rot-Grünen.

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