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„Bei jeder Schweinerei ist die Deutsche Bank dabei“

Nein nein, das Zitat stammt natürlich nicht von uns – wir sind nämlich die allerglühendsten Anhänger der Deutschbanker! Vielmehr haben das heute einige Aktivisten auf der Hauptversammlung der Deutschen Bank skandiert – interessanterweise ließ man sie einige Zeit gewähren, bevor man sie abführte. „Es ging leider nicht anders“, sagte Aufsichtsrat-Chef Achleitner, schließlich müsse die Rede des CEO Jain ja weiter gehen!

Jain lieferte dann das ab, was man erwarten konnte: man sei auf einem guten Weg, betreibe Kosteneinsparungen und werde, wie Mit-CEO Fitschen verkündete, die Einsparungen weiter vorantreiben – also im Zweifel an den Hartkosten sparen und Leute entlassen. Auch für das nächste Jahr wird die Bank wohl nicht ihre Ziele erreichen, vor allem wegen „unvorhersehbaren“ Rechtskosten. Die waren und sind natürlich total „unvorhersehbar“! Es ist ja fast eine „Schweinerei“, dass Kunden, die sich von der Bank betrogen fühlen, dann sogar noch klagen!

Aus einigen wenigen Bereichen, die als anrüchig gelten, hat sich die Bank zurückgezogen – aber sie reagierte damit immer nur so weit wie nötig auf den öffentlichen Druck. Eine wirklich konsequente Linie sieht anders aus. Da war es natürlich für die Spitze der Deutschen Bank eher unangenehm, dass die Aktivisten auf der Hauptversammlung Zettel parat hatten, auf denen stand: „Deutsche Bank profitiert von
Landraub, Nahrungsmittelspekulaton und Rüstung.“

Weniger um Landraub, Rüstung und Nahrungsmittelspekulation ging es jedoch den meisten der anwesenden Aktionären. Im Fokus steht vielmehr der ziemlich miese Kursverlauf der Aktie, die seit ihrem Hoch 2007 75% eingebüßt hat. Derzeit hat die Bank an den Börsen eine Marktkapitalisierung von 31 Milliarden Euro – aber allein in den letzten fünf Jahren hat sie 25 Milliarden Euro von Investoren eingesammelt. Nicht gerade eine glorreiche Bilanz!

Dabei sorgt das frisch eingesammelte Geld – zuletzt durch die Kapitalerhöhung von acht Milliarden Euro – nur dafür, dass Löcher gestopft werden: „Ein guter Teil der Eigenkapitalerhöhung wird benötigt, um die in den letzten zwölf Jahren in die Bücher genommenen Verluste zu kompensieren und vielleicht für Verluste vorzusorgen, die noch nicht in die Bücher genommen wurden“, kritisierte Martin Hellwig, Direktor des Max-Planck-Instituts, kürzlich bei einer Rede in Frankfurt.

Und da könnten in den Bilanzen der Bank noch einige böse Überraschungen schlummern – schließlich obliegt es den Banken selbst, wie sie die Risiken in ihren Büchern einordnen und bewerten.

Und so sieht das Kurs-Trauerspiel der Aktie der Deutschen Bank visualisiert aus:

Deutsche Bank

Und das bei einem Dax, der praktisch auf Allzeithoch notiert! Hier der Vergleich der Kursentwicklung Dax und Deutsche Bank:

DeutscheDax



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1 Kommentar

  1. Bitte bitte, tut dieses Bild weg, es tut in den Augen weh! Wer das auch sein mag, absolut unsympathisch! Schlimmer als die Merkel!

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