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Ab 5. Dezember keine Importe mehr Berlin warnt vor Engpässen und höheren Preisen durch russisches Ölembargo

Am 5. Dezember tritt das Ölembargo der EU gegen Russland in Kraft. Die Bundesregierung warnt vor möglichen Engpässen und höheren Preisen.

Öl-Fässer

Europa erlebt derzeit eine regelrechte Gas-Schwemme. Es kommt viel LNG aus Übersee, das Wetter war wochenlang zu warm, und die Gasspeicher sind voll (wir berichteten heute früh). Aber beim Thema Öl könnte die Lage bald problematischer werden in der EU? Seit dem Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine hat der Westen zahlreiche Sanktionen gegen Russland verhängt. Öl gehörte bisher nicht zu den sanktionierten Waren, da Europa noch darauf angewiesen war. Aber nun stellt sich die Frage, in wie weit man sich in den letzten Monaten von Russland als wichtigem Lieferanten lösen konnte. Denn am 5. Dezember tritt das Ölembargo der EU gegen Russland in Kraft (für Rohöl), und ab Februar (sehr wichtig) werden die Sanktionen für Destillate wie Benzin und Diesel wirksam. Was wird ab dem 5. Dezember passieren? Von der Bundesregierung hört man aktuell eine Warnung vor möglichen Engpässen und höheren Preisen.

Die Bundesregierung kann vorübergehende Versorgungsengpässe und Preiserhöhungen nicht ausschließen, wenn in gut zwei Wochen das Ölembargo gegen Russland in Kraft tritt, so berichtet es Bloomberg. Die Situation könnte mit der in diesem Sommer vergleichbar sein, als der niedrige Wasserstand des Rheins den Transport von Rohstoffen und anderen Gütern behinderte, schrieb das Bundeswirtschaftsministerium in einer Antwort auf eine Anfrage der CDU/CSU-Fraktion.

Das Ölembargo von Deutschland und anderen europäischen Ländern gegen russisches Pipeline-Rohöl tritt am 5. Dezember in Kraft. Bereits zuvor waren wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine Sanktionen gegen Rohöl-Lieferungen auf dem Seeweg beschlossen worden. Für die Raffinerien PCK Schwedt und TRM Leuna, die von der Druschba-Pipeline gespeist werden, wäre die Umstellung auf andere Lieferquellen “hinsichtlich der zu substituierenden Mengen anspruchsvoll, aber beherrschbar”, so das Bundeswirtschaftsministerium. So würden etwa die Transportkosten steigen. Die Referenzsorte Brent wird derzeit um durchschnittlich 20 Dollar pro Barrel über dem russischen Ural-Rohöl gehandelt.

Die Bundesregierung hat beide Raffinerien angehalten ihre Vorräte zu maximieren. Sie führt auch Gespräche mit Warschau, um eine langfristige Lösung für die PCK-Raffinerie in Schwedt zu finden, die bereits unter dem Rückgang der russischen Öllieferungen leidet, seit Berlin im September die deutsche Tochter des russischen Ölkonzerns Rosneft übernommen hatte. Laut der Anfragebeantwortung haben mehrere Unternehmen Interesse an einer Beteiligung an der Raffinerie in Schwedt gezeigt. Diese versorgt Berlin und große Teile Ostdeutschlands mit Destillaten.

FMW/Bloomberg



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2 Kommentare

  1. Im Jahr 1999: Es gibt keine Stabilität in Europa ohne die Beteiligung und Einbindung Russlands. Und ich weiß genau, dass Russland nicht so schwach bleiben wird, wie es im Augenblick ist. Wir können im Prinzip jetzt alles tun, was wir wollen, Russland kann es nicht hindern, es ist zu schwach. Aber ich warne davor, ein großes stolzes Volk zu demütigen. (Egon Bahr +, ehem. deutscher Politiker)

  2. Obiges ist dem politischen Willen der Bundeskanzler Olaf Scholz-Bundesregierung/Koalition(,) und den Deutscher Bundestag-Mitglieder der aktuellen Legislaturperiode geschuldet. Zitat Bundespräsident a.D. Joachim Gauck: „Für/Zugunsten die/der jetzigen politischen Verantwortlichen in Kiew sollten wir im Zweifelsfall sogar bereit sein zu frieren“. Furchtbar.

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