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Volatilität und Nervosität an den Märkten Bitcoin, Dax, Euro – Vola und Nervosität – Experten, alte Daten, neue Daten

Bitcoin, Dax, Euro und Co sind gestern erst gefallen, dann viel stärker gestiegen. Schauen wir auf die gesamte Gemengelage aus Meinungen, sowie alten und neuen Daten ab heute Nachmittag.

Kurse mit Aufwärtspfeil

Eine sollte klar sein: Wie der heutige Handelstag am Aktienmarkt ausgeht, kann man jetzt noch nicht mal erahnen bei der großen Volatilität! Dax, Euro, Bitcoin und andere Assets schwanken derzeit spürbar. Fakt ist nur: Nach den gestrigen US-Inflationsdaten, die einen Tick höher ausfielen als im Schnitt der Analysten erwartet, fielen Gold, Aktien, Bitcoin und Euro runter. Wir haben es vorhin bereits berichtet: Die Aktienmärkte trotzen derzeit den Zinssorgen. Nach dem Absturz verschiedener Assetklassen ab 14:30 Uhr gestern, kam kurz danach der große Pullback nach oben, der deutlich kräftiger ausfiel als vorher der Absturz. Aber warum?

Märkte hatten in Wirklichkeit diese US-Inflation schon erwartet?

Am Markt erwartet man von der Fed weiter kräftige Zinsanhebungen, weil die Inflation sich offenbar doch hartnäckiger zeigt. Schauen wir uns die aktuelle Gemengelage an. Markus Koch hat es in seinem Fazit für den gestrigen Handelstag an der Wall Street spät gestern Abend deutscher Zeit so beschrieben (arg verkürzt zusammengefasst): Der Aktienmarkt in den USA ist deswegen so kräftig gestiegen, weil der vorige Abwärtsmove übertrieben war. Denn eigentlich sei der Markt vorbereitet gewesen auf die gestern gemeldeten Inflationsdaten. Hier dazu das Video von Markus Koch.

Entlastung für Märkte dank Erwartung an Entspannung der Lage in Großbritannien

Auch trägt heute Vormittag (noch) zur Entspannung der Märkte bei, dass die britische Regierung offenbar plant weitere angedachte Steuersenkungen zurückzunehmen. Dies würde das Vertrauen der Märkte in die Seriosität des britischen Haushalts stärken. Offenbar kehrt Schatzkanzler Kwasi Kwarteng heute vorzeitig vom IWF-Treffen in Washington zurück, was auf Aktionen der britischen Regierung hindeutet. In „froher Erwartung“ fällt die Rendite für zehnjährige britische Staatsanleihen derzeit weiter.

Vom Hochpunkt Mittwoch Nachmittag bei 4,66 Prozent rutscht die Rendite durchgehend ab auf aktuell 4,02 Prozent. Die Anleihekurse steigen also. Die Angst vor größeren Kursverlusten britischer Pensionskassen sinkt damit. Dies ist deswegen so wichtig, weil die Bank of England ihre Stützungskäufe für Anleihen heute beenden wird. Immer noch ist es eine extrem wacklige Gemengelage in London. Wird die Regierung wirklich weitere Steuersenkungsmaßnahmen zurückziehen? Und bleibt das Chaos am Markt am Montag aus, wenn die Bank of England nicht mehr als Aufkäufer von Staatsanleihen fungiert? Die Unsicherheit bleibt, auch wenn die Renditen derzeit deutlich fallen.

Neue US-Daten heute Nachmittag

Die Lage in UK entspannt sich aktuell also weiter – was nicht heißt, dass die Lage bereits heute Nachmittag schon wieder ganz anders aussehen kann. Auch können die Aktienmärkte in Europa und den USA heute Nachmittag wieder gen Süden drehen, ebenso wie Bitcoin, Dax, Gold und Euro. Nach den gestrigen offiziellen US-Inflationsdaten stehen um 14:30 Uhr deutscher Zeit neue wichtige Daten in den USA an, nämlich die Einzelhandelsumsätze, die Auskunft geben über die Stimmung der Verbraucher und damit über die Konjunktur. Und um 16 Uhr wird das US-Verbrauchervertrauen der Universität von Michigan für den Monat Oktober veröffentlicht. Also, heute Nachmittag könnten Dax, Dow, Nasdaq, Euro, Bitcoin und Co wieder überraschende Wendungen hinlegen.

Hohe Schwankung bei Bitcoin, Dax und Euro

Schauen wir auf den folgenden TradingView Chart. Man sieht seit Mittwoch den Kursverlauf von Bitcoin in USD, Euro vs USD und dem Dax. Man sieht den Absturz gestern nach den US-Inflationsdaten, danach die kräftige Erholung bis heute früh – und jetzt schon wieder einen gewissen Preisrückgang. Alle drei Assets haben auf die Einpreisung höherer US-Zinsen zuerst negativ reagiert, und dann im großen Pullback „gemeinsam“ die Gegenrichtung eingeschlagen. Die Lage ist instabil. Wie gesagt – heute Nachmittag werden die Karten neu gemischt.

Kursverlauf von Bitcoin, Dax und Euro seit Mittwoch

Nicht zu viel Gedanken machen? Kommentar zum Euro

Robin Brooks vom Institute of International Finance hat diese jüngste Schwankung im Euro in einem Tweet besprochen. Wenn sich die Kurse seltsam verhalten, ist etwas anderes im Gange. So sei es auch gewesen mit den gestrigen US-Daten. Der Euro fiel anfangs, wie es sich gehört, stieg dann aber stark an. Seit den Turbulenzen auf dem britischen Anleihemarkt werden eine Menge Schulden abgebaut. Verschwenden Sie keine Zeit mit dem Versuch, diese Kursentwicklung zu rationalisieren, so seine Aussage an seine Follower.



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2 Kommentare

  1. Atomkraft ja Bitte!

    Wer noch auf der Suche nach lohnenden Investments in einen Rohstoff ist, für den hätte ich da noch einen Tipp. Genau genommen stammt der Tipp aber vom größten Gegner dieses Rohstoffs, nämlich von Greenpeace.

    https://www.greenpeace.de/publikationen/2006_02_Kurzfasssung_Uranreport_tb02_0.pdf

    „Aufgrund der Verknappung des Brennstoffs für Atomkraftwerke schießt der Uranpreis in
    die Höhe. Allein in den vergangenen fünf Jahren hat sich der Preis für Uran in der Form
    von U3O8 auf 37,50 Dollar je amerikanischem Pfund nahezu verfünffacht. Es ist davon
    auszugehen, dass der Preis bei fortschreitender Verknappung weiter steigt.“

    Anmerkung: Die Rohstoffkosten sind für den Betrieb von Atomkraftwerken zu vernachlässigen und könnten ohne Probleme auch 200 Dollar oder mehr je US Pfund betragen.

    Also, wer da als Investor nicht zuschlägt ;-)

    Wenn man die ganzen ideologisch einseitigen Betrachtungen überliest, dann muss man Greenpeace als Uraninvestor doch für diesen Bericht danken. Ich frage mich, ob es diesen Bericht auch in englischer Sprache gibt.

    Wobei außerhalb des deutschsprachigen Raums den wohl niemand mit Interesse lesen würde (außer natürlich den Teil über die Uranpreiserwartung).

    Zitat:
    „Darüber hinaus müssen die derzeitigen Atommächte Ländern wie dem Iran schlüssig
    erklären können, warum er keine Brennstoffversorgung aufbauen darf, wo sie selbst diese
    Technologie als Lösung aller Energieprobleme der Industrieländer propagieren.“

    Anmerkung:

    Einen Sch…ß werden die tun oder müssen die tun. Wer genau will die dazu zwingen? Der Iran?

    Aber viel wichtiger für den Uraninvestor ist, dass auch Grennpeace erkannt hat, das wesentliche Industrieländer bzw. Atommächte als Lösung aller Energieprobleme die Atomkraft propagieren ;-)

    Was will man mehr als Investor?
    Damit ist klar wohin die Reise in den meisten Ländern (außer Musterdeutschland) gehen dürfte.

    Der Teil mit dem „Peak“ Uran ist zudem amüsant. Da fragt man sich, ob die von alten Berichten über Öl abgeschrieben haben.

  2. In den letzetn 5 Jahren ist der Uranpreis gestiegen, aber so die letzten 2 Jahre sind es eher ausgesuchte Unternehmen. Kazatomprom aus Kasachstan, weltgrößter Uranproduzent mit Abstand hat in der Zeit gut zugelegt, kam auch wieder von der Spitze runter, anderen ging es ebenso.gute 10, 15, 20% weniger im Wert wie im August. Auch Cameco ist gut das dreifache gestiegen. Das Feld ist auch dort volatil.
    Ab und zu wird die Uransau durchs Dorf getrieben so so wie Wasserstoff.
    Aber für die weitere Zukunft dürfte es interessant sein. Nicht so´n Absacker wie Nordex mit Windenergie.
    Die wenigsten Länder in der Welt sind so ideologiehörig wie Deutschland.

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