Der Bitcoin setzt auch zu Beginn des neuen Jahres seine fulminante Rally aus 2023 fort. Der starke Kursanstieg der vergangenen Monate beruht vor allem auf der Hoffnung, dass die SEC den Bitcoin-ETF genehmigt. Kommt er nun oder nicht? Viel Zeit bleibt nicht mehr, denn bis spätestens Mittwoch fällt die Entscheidung, ob die Securities and Exchange Commission (SEC) den Spot-ETF zulässt. Der Countdown läuft – eine Genehmigung scheint jedoch unvermeidlich.
Die größte Kryptowährung der Welt stieg am Montag zum ersten Mal seit April 2022 auf über 47.000 US-Dollar und verzeichnete mit einem Sprung von 6,5 % den größten Anstieg an einem Tag seit Oktober. Aktuell konsolidiert der Kurs leicht unterhalb der Marke von 47.000 USD. Am Dienstag um 6 Uhr morgens in London sank der Kurs auf 46.739 USD, nachdem er am Montag in den USA auf ein 21-Monats-Hoch gestiegen war. Der Bitcoin-Kursanstieg im neuen Jahr liegt nun bei 10 %, während es bei anderen Assets wie Aktien und Gold im gleichen Zeitraum zu einem Rückgang kam.
Entscheidungen über Bitcoin-ETF-Anträge
Wie Bloomberg berichtet, erwartet der Kryptomarkt bis zum 10. Januar grünes Licht für US-Spot-Bitcoin-ETFs. Potenzielle Emittenten wie BlackRock, Fidelity Investments und Ark Investment Management haben ihre Unterlagen bei der Securities and Exchange Commission (SEC) eingereicht, und die Aufsichtsbehörde hat bis Mittwoch Zeit, mindestens einen der Anträge zu bearbeiten.
Spekulanten wetten darauf, dass die Behörde gleich eine ganze Reihe von Entscheidungen auf einmal bekannt geben wird, um zu vermeiden, dass sie einen First-Mover-Vorteil vergibt. Wenn die Fonds genehmigt werden, ist die nächste Frage, wie viel Geld sie einnehmen werden. Bitcoin ist in den letzten 12 Monaten um 172 % gestiegen, was ein Zeichen dafür ist, dass die Händler mit einer breiteren Akzeptanz des Coins rechnen.
Alle Augen auf die SEC
„Die Marktteilnehmer scheinen zu glauben, dass die anfänglichen Kapitalströme tatsächlich die Erwartungen übertreffen werden“, sagte Kyle Doane, ein Händler bei Arca.
BlackRock, Ark und mehrere andere potenzielle Emittenten von börsengehandelten Fonds, die direkt in Bitcoin in den USA investieren, haben am Montag in einem letzten Vorstoß geänderte Formulare für ihre Anträge bei der SEC eingereicht.
Fidelity, Invesco, Galaxy Digital und WisdomTree gehörten ebenfalls zu den Unternehmen, die geänderte S-1-Anträge bei der SEC eingereicht haben. Die Aufsichtsbehörde hat bis zum 10. Januar Zeit, um mindestens einen der Anträge zu bearbeiten. Krypto-Investoren spekulieren darauf, dass die Aufsichtsbehörde dieses Datum nutzt, um eine ganze Reihe von Entscheidungen auf einmal zu verkünden.
Der Vorsitzende der SEC, Gary Gensler, hat indessen wiederholt argumentiert, dass Kryptowährungen voller Betrug und Fehlverhalten sind. Die Behörde ging nach einer Krise im Jahr 2022 und Zusammenbrüchen wie dem Konkurs der FTX-Börse von Sam Bankman-Fried hart gegen den Sektor vor. Trotzdem scheint eine Genehmigung unvermeidlich zu sein.
Im vergangenen Jahr verlor die SEC jedoch einen wichtigen Rechtsstreit gegen den Krypto-Vermögensverwalter Grayscale Investments LLC, was Spekulationen anregte, dass die Regulierungsbehörde den Spot-ETFs nachgeben muss. Bei dem Streit ging es um den Wunsch des 29 Milliarden Dollar schweren Grayscale Bitcoin Trust, sich in ein solches Produkt umzuwandeln.
ETF-Kritiker
Kritiker behaupten, dass ETFs auf Kryptowährungen ein Risiko für Anleger darstellen würden, da digitale Vermögenswerte für ihre hohe Volatilität und die Anziehung illegaler Aktivitäten berüchtigt sind.
„Was leider passieren wird, ist, dass viele Amerikaner unserer Meinung nach finanziell geschädigt werden“, sagte Dennis Kelleher, Geschäftsführer der gemeinnützigen Finanzreformorganisation Better Markets.
Der monatelange Anstieg von Bitcoin hat den Markt für digitale Vermögenswerte im Allgemeinen beflügelt und kleinere Kryptowährungen wie Solana und Avalanche gestärkt. US-Kryptowährungsaktien stiegen am Montag überwiegend und gaben asiatischen Unternehmen wie der japanischen Monex Group und der Woori Technology Investment in Südkorea Rückenwind.
Bitcoin: Pullback-Risiko
Einige Krypto-Beobachter fragen sich, ob Bitcoin reif für einen Rückschlag ist, falls und wenn die SEC-Zulassung endlich kommt. Ganz nach dem Motto: „buy the rumor, sell the fact“. Der Börsenspruch besagt, dass, wenn das Ereignis schließlich so eintritt wie erwartet, die Zeit gekommen ist, Kasse zu machen.
Es gibt aber noch keine Anzeichen für ein sogenanntes Sell-the-News-Ereignis, schrieb Chris Weston, Leiter der Forschungsabteilung der Pepperstone Group in einer Notiz. Laut Tony Sycamore, einem Marktanalysten bei IG Australia Pty. ist die Marke von 51.000 USD ein mögliches Ziel, bevor ein solcher Rückschlag erfolgt.
Abgesehen von den kurzfristigen Kursschwankungen ist das wichtigste Ergebnis der Zulassung des Bitcoin-Spot-ETF die Marketing-Maschine, die hinter der größeren Bekanntheit von Bitcoin steht. Angetrieben von einigen der größten Namen im traditionellen Finanzwesen“, schrieb Noelle Acheson, Autorin des Newsletters Crypto Is Macro Now.
Der Bitcoin erreichte ein Rekordhoch von fast 69.000 USD im Jahr 2021 während einer Hausse in der Pandemie-Ära, der durch extrem niedrige Kreditkosten angeheizt wurde.
FMW/Bloomberg
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