Vor einem Jahr lag der Kryptomarkt am Boden und die Vorstellung, dass Bitcoin erneut ein Rekordhoch von fast 69.000 US-Dollar erreichen könnte, war fast lächerlich. Zwölf Monate später deuten einige Studien nun auf genau diese Möglichkeit hin.
Historische Vergleiche: Mögliches neues Rekordhoch bei Bitcoin
Eine technische Analyse, die den Anstieg der größten Digitalwährung mit früheren Anstiegen vergleicht, prognostiziert weitere Gewinne in den kommenden Wochen. Alternative Analysen folgen weiter unten – verbunden mit dem Hinweis von Bloomberg News, dass die Vergangenheit nicht immer ein verlässlicher Hinweis auf die Zukunft ist. Dies gilt insbesondere für einen noch relativ jungen und vor allem extrem volatilen Vermögenswert wie Bitcoin (BTC). Ein statistischer Aspekt, der für die Möglichkeit des Erreichens eines neuen Allzeithochs bei Bitcoin und anderen Digitalwährungen spricht, ist die wöchentliche Gewinnserie:
ETFs und Halving
Der Preis von Bitcoin hat sich seit Anfang 2023 verdreifacht. Besonders der Optimismus hinsichtlich der Zulassung „physischer“ börsengehandelter US-Fonds (Spot-ETFs) durch die Börsenaufsichtsbehörde (SEC) sowie eine Halbierung des Angebots des Bitcoin-Token, das sogenannte „Halving„, wirkten positiv auf die Kursentwicklung. Die Zulassung der ETFs ist bereits nun bereits geschehen und entfaltet nachfragende Wirkung nach Bitcoin. Die Halbierung der Neuemission der Digitalwährung wird für Sonntag, den 21. April erwartet.
Anstieg im Bitcoin um weitere 49 Prozent?
Aktuell umfasst die Preisrallye vier aufeinanderfolgende Wochen. Dabei sind Kursentwicklungen bis zum 18. Februar berücksichtigt. In den letzten fünf Jahren stieg der Pionier unter den Kryptowährungen nach solch einer Gewinnserie innerhalb von drei Monaten durchschnittlich um weitere 49 Prozent an, wie aus von Bloomberg zusammengestellten Daten hervorgeht. Das würde den Preis von Bitcoin auf etwa 78.000 US-Dollar verteuern. „Die Marktsituation für Bitcoin bleibt sehr stark“, sagte dazu Richard Galvin, Gründer der kryptofokussierten Investmentfirma DACM gegenüber Bloomberg News.
Rücksetzer vor Ausbruch?
Elliott-Wellen-Studien gehen davon aus, dass sich Wellenmuster an Märkten wiederholen. Die Anwendung dieser Analyse-Methode auf Bitcoin deutet auf einen Preisrücksetzer in Richtung der 40.000-Dollar-Marke hin. Erst danach könnte es in einer Welle „C“ bzw. „3“ zu einem neuen Allzeithoch bei Bitcoin kommen. Konkret entspräche dies einem Anstieg auf etwa 70.000 US-Dollar pro BTC. Im Vergleich dazu erreichte Bitcoin im November 2021 sein bisheriges Rekordhoch laut Bloomberg-Daten bei 68.992 US-Dollar. Damals wurden die Finanzmärkte mit billigem Geld und die Welt mit Konjunkturprogrammen aus den Notenpressen überschwemmt.
Derivatemarkt sieht weiteres Potenzial – mit Warnhinweis
Spekulanten nutzen Optionskontrakte für verschiedene Handelsansätze. Das gilt auch für die Digitalwährung Bitcoin. Daten von Deribit, der größten Krypto-Optionsbörse, zeigen gemäß Blomberg, dass Bitcoin-Call-Spreads derzeit zu den beliebtesten Strategien gehören. Dies deutet darauf hin, dass Anleger Potenzial für weitere Bitcoin-Gewinne sehen, jedoch nicht unbedingt für erhebliche Steigerungen auf ein Rekordhoch. Bei einem Bull-Call-Spread handelt es sich um den Kauf einer Call-Option, die teilweise durch den gleichzeitigen Verkauf eines Kontrakts mit derselben Laufzeit zu einem höheren Ausübungspreis finanziert wird.
Der Optionsmarkt insgesamt „schätzt die Wahrscheinlichkeit, vor dem Halving ein neues Allzeithoch zu erreichen, derzeit auf etwa 20 bis 25 Prozent ein, eine Schätzung, die uns annähernd fair erscheint“, sagte Caroline Mauron gegenüber Bloomberg News, Mitbegründerin von Digital-Asset Derivate-Liquiditätsanbieter Orbit Markets.
Bitcoin stieg am Montag um 8:20 Uhr in New York (14:20 MEZ) um 1 Prozent auf 52.333 US-Dollar und lag damit nahe dem Rekordhoch seit mehr als zwei Jahren. Unter den kleineren Altcoins ragte der Worldcoin-Token aus einem vom umstrittenen CEO von OpenAI Sam Altman mitbegründeten Projekt heraus. Der Token legte in den letzten 24 Stunden um etwa 40 Prozent zu, wie Zahlen von CoinGecko zeigen.
FMW/Bloomberg
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