Der Automobilhersteller BMW und die Fluggesellschaft Lufthansa haben am Morgen ihre Zahlen für das abgelaufene Quartal vorgelegt. Beide Unternehmen trafen die Analystenschätzungen und gaben einen positiven Ausblick für das kommende Quartal. Während BMW die Prognose für Fahrzeugauslieferungen aufgrund starker EV-Nachfrage anhob, sieht Lufthansa den Gewinn im dritten Quartal wieder über dem Vorpandemie-Niveau.
BMW: Hoher Auftragsbestand an Elektro-Fahrzeugen
Wie Bloomberg berichtet, hat die BMW AG ihre Prognose für die Fahrzeugauslieferungen in diesem Jahr aufgrund des hohen Auftragsbestands und der Nachfrage nach vollelektrischen Fahrzeugen erhöht. Die Aktie notiert vorbörlich leicht im Plus.
Der Autobauer hat im zweiten Quartal nach Abzug von Steuern etwas weniger Gewinn erwirtschaftet. Unter dem Strich ging der Konzernüberschuss im Jahresvergleich um 2,9 % auf 2,96 Milliarden Euro zurück, wie BMW am Donnerstag mitteilte. Als Grund nannte man die höheren Steuern. Der Umsatz kletterte jedoch um 7 % auf 37,2 Milliarden Euro, da BMW mehr Autos verkaufte, vor allem im Luxus-Segment.
Der Autohersteller erwartet nun „solide“ Verkäufe in diesem Jahr, statt eines „leichten“ Anstiegs, teilte der Konzern am Donnerstag mit. Die neue 5er-Limousine und ihr elektrischer Bruder, der i5, werden dazu beitragen, den Absatz in der zweiten Jahreshälfte zu steigern.
Während die Nachfrage nach seinen Luxusautos weiterhin stark ist, warnte BMW am Dienstag, dass die gestiegenen Kosten für Teile den Cashflow schmälern und nannte auch Logistikprobleme als Hindernis. Gleichzeitig hob das Unternehmen seine Gewinnprognose für das Gesamtjahr leicht an, da man erwartet, dass sich die Verfügbarkeit der Luxusfahrzeuge in der zweiten Jahreshälfte verbessern wird.
Logistikprobleme
Mehrere Automobilhersteller sehen sich nun mit neuen logistischen Einschränkungen konfrontiert, nachdem ein Mangel an Halbleitern nachgelassen hat. Die Volkswagen AG senkte letzte Woche ihre Lieferprognose, da aufgrund von Engpässen bei Zügen und Lkw-Fahrern fertige Fahrzeuge in den Fabriken stehen blieben. Die Porsche AG musste den Verkauf ihres Elektroautos Taycan einschränken, nachdem sie mit der Beschaffung bestimmter Komponenten zu kämpfen hatte.
Der Gewinn vor Zinsen und Steuern des BMW-Konzerns stieg im Vergleich zum zweiten Quartal 2022 um 28% auf 4,38 Mrd. € und übertraf damit die durchschnittlichen Analystenschätzungen von 4,23 Mrd. €. Die Automobilrendite stieg auf 9,2 %.
Lufthansa sieht Gewinn im Q3 wieder über Vorpandemie-Niveau
Die Deutsche Lufthansa AG erwartet bis zum Jahresende wachsende Gewinne, da die Nachfrage nach Flugreisen hoch bleibt, obwohl die Inflation auf den Geldbörsen der Verbraucher lastet, so Bloomberg. Die Aktie rutscht vorbörslich knapp 1,5 % ins Minus.
Die Kranich-Airline erwartet für das dritte Quartal einen Gewinn, der über dem Vorpandemie-Niveau von 1,3 Milliarden Euro liegt, teilte sie am Donnerstag mit. Das soll den Jahresgewinn auf über 2,6 Milliarden Euro steigern — etwa das, was auch die Analysten erwarten.
Die starke Nachfrage in diesem Sommer verhalf der Lufthana zu einem bereinigten Gewinn vor Zinsen und Steuern im zweiten Quartal von 1,1 Milliarden Euro und damit fast das Dreifache des Vorjahresquartals. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr um 17%.
“Auch für den Rest des Jahres erwartet die Lufthansa Group eine anhaltend hohe Nachfrage vor allem in den Premiumklassen. Haupttreiber sind dabei Privatreisende”, so die Lufthansa. “Aktuell liegen die Buchungen für die Monate August bis Dezember 2023 durchschnittlich bei mehr als 90 Prozent des Buchungsvolumens des Vorkrisenniveaus.”
Laut Lufthansa erholt sich zwar auch der Geschäftsreiseverkehr, dürfte aber bis zum Jahresende deutlich unter dem Niveau von 2019 bleiben.
Lufthansa strebt an, bis Ende dieses Jahres der für 2024 angestrebten Gewinnmarge von 8% möglichst nahe zu kommen, so Finanzvorstand Remco Steenbergen in der Erklärung. Dies würde der Fluglinie helfen, die während der Coronavirus-Pandemie aufgelaufenen Schulden zu begleichen.
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Mit Genugtuung nehme ich zur Kenntnis, daß sich bei der Deutsche Lufthansa AG auch der Geschäftsreiseverkehr wieder etwas erholt, da dieser die größte Legitimation für den Luftverkehr darstellt.