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BÖRSE AKTUELL – Wochenausblick für Dax, S&P 500, Gold und Bitcoin

Auch in der vergangenen Woche ging es an der Börse hoch her. Besonders spektakulär war die Entwicklung des Ölpreises, über die hier auf Finanzmarktwelt laufend berichtet wurde. Der Goldpreis hat sich erwartungsgemäß stark entwickelt und hat für Spannung an der Börse gesorgt. Ob die Stärke anhält, lesen Sie weiter unten. Im Dax und im S&P 500 ging es etwas ruhiger zu. Hier könnte es aber in der nächsten Woche zu turbulenten Bewegungen kommen. Wagen wir ein Blick auf die Charttechnik.

Sehen Sie dazu auch das Video des Autors hier

Börse aktuell Teil 1: Dax – die Ruhe vor dem Sturm?

Seit mehr als zwei Wochen bewegt sich der Dax in einer, für die aktuellen Verhältnisse, kleinen Range. Besonderes Augenmerk müssen wir auf die Unterstützung im Bereich 10.200 Punkte legen. Dort sind zuletzt immer wieder Käufer auf das Parkett getreten, um eine Aufwärtsbewegung einzuleiten. Sollte diese Unterstützung in der nächsten Woche gebrochen werden, ziehen dunkle Wolken über der Börse auf.

Brechen die Dämme im Dax?

Es ist das alte Spiel von Unterstützung und Widerstand. Wird die markante Haltezone bei 10.200 Punkten unterschritten, wird aus der ehemaligen Unterstützung ein Widerstand. In dem neu entstandenen Verkaufsbereich werden wahrscheinlich diejenigen ihre Positionen schließen, die vorher auf der Käuferseite standen.

Haben Sie sich jemals gefragt, wann ein neuer Trend an der Börse entsteht? Dies ist häufig der Fall, wenn eine Seitwärtsbewegung verlassen wird.
Innerhalb einer Seitwärtsbewegung oder Range haben sich die Marktteilnehmer auf einen fairen Preiskorridor geeinigt. Ändert sich die Meinung zum Markt, muss ein neuer Gleichgewichtspreis gefunden werden. Diese Suche nach dem fairen Wert, ist an der Börse als dynamischer Trend zu erkennen. Haben sich die Marktteilnehmer geeinigt, bewegen sich die Kurse wieder seitwärts.
Sollte nun die Unterstützung bei 10.200 Punkten brechen, wird wahrscheinlich ein neuer fairer Wert ausgehandelt werden müssen. Die folgende Abwärtsbewegung kann nur durch Liquidität gestoppt werden. Erst wenn sich genügend Käufer bereiterklären und an der Börse auftauchen, wird der Kursrutsch aufgehalten.

Teil 2: Geht dem S&P 500 die Puste aus?

Mit der Entwicklung des Ölpreises haben wir in dieser Woche wieder sehr Eindrucksvoll gelernt, dass an der Börse einfach ALLES möglich ist! Deshalb ist auch eine Fortsetzung der Aufwärtsbewegung möglich! Auch wenn die Entwicklung der Corona-Pandemie in den USA, steigende Kurse kaum zulässt – die Börse hat immer Recht.
Das Chartbild trübt sich für den US-Leitindex S&P 500 dann ein, wenn die Unterstützung im Bereich 2.720 Punkte unterschritten wird. Diese Marke ist mit der 10.200er Unterstützung im Dax zu vergleichen. Wird diese unterschritten, wendet sich das Blatt. Die Verkäufer könnten die Kontrolle übernehmen und das Ruder wieder an sich reißen. Die Angst ist weiterhin im Markt. Sie wird dafür sorgen, dass die Kurse wieder rasant fallen können.

Angst und Gier treiben die Börse an

Wir dürfen nicht vergessen, dass Angst ein stärkeres Gefühl ist als Gier. Beide Gefühle treiben die Börse an. Trotzdem fallen die Kurse schneller als sie steigen – es ist immer wieder das gleiche Bild. Wir müssen nur lernen, die Zeichen der Börse zu deuten um daraus Kapital zu schlagen.
Ein Anstieg im S&P 500 über 2.900 Punkte, dürfte weitere Stärke entfachen. Das nächste Ziel liegt dann bei 3.100 Punkten. Je weiter die Börse steigt, desto mehr Panik setzt ein. „Die Hausse nährt die Hausse“.

Teil 3: Gold – Krisenwährung oder Abstellgleis?

In der letzten Woche hatte ich bereits vermutet, dass der Goldpreis im Bereich der Unterstützung zwischen 1.680 und 1.700 Punkten hält und wieder ansteigt. Bis zum Ende der Woche hat sich das Edelmetall an den Fahrplan gehalten. Ein Test des markanten Widerstandsbereiches rückte in greifbare Nähe. Doch dann nahmen die Verkäufer am Freitagnachmittag das Zepter in die Hand und drückten den Goldpreis in Richtung 1.700 USD. Jetzt ist mit einem Anstieg bis 2.000 USD in den nächsten Wochen nicht mehr zu rechnen.
Der markante 1.800er Widerstand aus den Jahren 2011 und 2012 scheint zumindest aktuell noch zu stark zu sein.

Börse aktuell Teil 4: Mein Bitcoin Fahrplan

Nachdem in dieser Woche bereits alles über das Öl gesagt wurde, widme ich mich in dieser Ausgabe dem Bitcoin.
Die Kryptowährung hat in der Corona-Krise deutlich mitgelitten. Auch wenn sich Bitcoins zu einer neuen Krisenwährung entwickeln können. Bis dahin ist der Weg aber wohl weit. Jetzt hat sich erneut gezeigt, dass nicht nur Gier sondern auch Angst den Kursverlauf der Kryptos bestimmt. Denn am Ende drückt noch der Mensch, oder ein von Menschen programmierter Algorithmus, den Kauf- oder Verkaufsknopf.
Nun aber zur Charttechnik. Zwischen 7.050 und 7.200 Euro befindet sich ein Widerstand. Diese Hürde wurde zwar dynamisch angelaufen, konnte aber bislang nicht überwunden werden. Mir persönlich geht die Aufwärtsbewegung seit dem 20. März etwas zu schleppend. Aus diesem Grund kann ich mir eine kurzfristige Abwärtsbewegung bis 6.000 Euro gut vorstellen. Wird die Hürde allerdings geknackt, sehe ich ein weiteres Potential von 1.000 Euro nach oben.

 

Mario Steinrücken ist Daytrader. Er hat sich auf das Orderflow  Trading im E-Mini S&P 500 Futures (ES),  Nasdaq 100 Futures (NQ) und  Dow Jones Futures (YM) spezialisiert. Seine professionelle Trader Laufbahn startete er 2004 im Aktienhandel der  Börse Stuttgart. Später arbeitete er zusammen mit Dirk Müller an der  Frankfurer Börse im Aktienhandel. Er besitzt die  Xetra- und Eurex Lizenz und war ebenso als Futures  Trader bei der Wertpapiereigenhandelsgesellschaft „Gass Capital Markets“ in Frankfurt tätig.
Seine Begeisterung für Trading versucht er seinen Followern mit Tipps und Tricks auch auf seinem eigenen  YouTube Kanal näher zu bringen. „Die Börsenschule“ ist sein neuestes Projekt, bei dem Sie das Trading aus erster Hand lernen.



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5 Kommentare

  1. Vielleicht werden dank Trump jetzt die Bullen am Drücker sein:

    https://www.der-postillon.com/2020/04/trump-desinfektionsmittel.html

  2. In der Krise werden die Vermögen von Morgen an der Börse gemacht.

    Am Markt hat derjenige mit Informationsvorsprung einen Vorteil.

    Der Kollaps ist besonders im Inland offenbar nicht ansatzweise so stark wie im Ausland:

    https://www.bloomberg.com/amp/news/articles/2020-04-22/blow-to-germany-s-economy-probably-weaker-than-elsewhere-chart

    Im Mai wird die Industrie mit besseren Hygienekonzepten zudem selbst ohne weitere staatliche Lockerungen wieder hochfahren.

    Und der kollabierte Ölpreis lässt auch für die Weltwirtschaft hoffen, Indikatoren die 3-6 Monate weiter in die Zukunft als die Einkaufsmanagerindizes reichen lassen einen V-förmigen Aufschwung in der zweiten Jahreshälfte fortfolgend erwarten:

    https://de.reuters.com/article/us-health-coronavirus-oil-analysis-idUSKCN2242Z5

    Die gigantischen Stimuli noch nicht eingerechnet, die noch kommen werden.

    Ich würde international in solide Konsumwerte und IT investieren und im Inland Chancen wie bei der Lufthansa wahrnehmen. Die Lufthansa wird nicht fallen gelassen werden und eine Verstaatlichung ist vom Tisch. Das heißt der Staat kauft sich ein und will in der Zukunft möglichst sogar mit Gewinn wieder aussteigen, sei es in einigen Jahren. Das bedingt also nicht nur die Stabilisierung und den Erhalt der Lufthansa AG, es bedingt auch, dass der Staat selbst ein Interesse an einem steigenden Aktienkurs hat.

    Und so kann man Einzelwerte gezielt durchgehen.
    Ich finde kurios wenn Leute jetzt Cash aus dem Markt nehmen und dann mitten im Aufschwung wieder in gestiegene Kurse investieren. Jetzt ist ein historisch günstiger Zeitpunkt zum Einstieg in viele Aktien.

  3. Ich bin mir ziemlich sicher, nächste Woche erstmal richtig runter und zwar mit Schmackes.

    1. Das sehe ich auch so. Viele Aktien-Indizes scheinen an einem Wendepunkt angekommen zu sein – oder zu mindestens an einem Entscheidungspunkt. Die Bärenmarktrally könnte somit schon gelaufen sein.

    2. @Leo

      Wie kommen Sie zu der unglaublichen, geradezu ketzerischen Annahme?

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