Allgemein

Institutionellen Handel erkennen – und für das eigene Trading nutzen Börse und Trading: Liquidität als Startpunkt großer Trends

Tradung Börse Liquidität

Die Börse, mag sie auch noch so komplex sein, basiert auf recht einfachen Prinzipien: vor allem auf dem Faktor Liquidität, und das kann man für das Trading nutzen!

Denn eine Tatsache ist zumindest auch ohne Expertenwissen und langjähriges studieren der Charts einleuchtend. Ohne Verkäufer – kein Käufer – und umgekehrt. Dieses Basiswissen, mag es auch noch so trivial klingen, ist etwas tiefer durchdacht ein interessanter Trading-Ansatz, um zukünftige Preisentwicklungen und entstehende Trends besser vorausahnen zu können.

Denn nur dort, wo es ausreichend Liquidität gibt, kann eine große finanzielle Institution wie ein Hedge Fond seine Wetten im großen Stil platzieren. Und da es meist die großen Spieler sind, die die Märkte beeinflussen, kann es für die eigene Trading-Strategie sehr profitabel sein, zu erkennen, wo und wann solche Spieler in den Markt ein- oder aussteigen. Marco von NOC Trading hat diese Trading-Strategie für sich entdeckt und nennt es „das Denken in Liquidität“. In seinen regelmäßig auf YouTube veröffentlichten Videos erklärt er in sehr erfrischender Art, wie man solche Liquiditätsfelder orten kann.

Dem Handelsansatz liegt der Gedanke zugrunde, dass die großen Marktplayer, also das sogenannte „Smart Money“, den Lauf an der Börse maßgeblich beeinflussen. Und sich zumeist auch erfolgreich gegen unerfahrene Kleinanleger, das sogenannte „Dumb Money“ durchsetzen. In der Bibel besiegte zwar der kleine David den Riesen Goliath, aber in der Finanzwelt geht der Kampf in der Regel für den Riesen aus. Aber beide benötigen einander, denn nur, wenn sich der kleine David provozieren lässt, erscheint er auch auf dem Schlachtfeld. Und nur dann kann Goliath auch so richtig austeilen. Wie provoziert Goliath also den kleinen David idealerweise?

Börse und Liquidität: Markt- und Charttechnik als Orientierungspunkte für Liquidität

Will eine große Institution in den Markt einsteigen, sucht sie nach einem Kursniveau, dass möglichst viel Liquidität bereit stellt. Dafür bieten sich markante Hoch- und Tiefpunkte an, denn dort liegen mit hoher Wahrscheinlichkeit die Stopps der kurzfristigen und meist privaten Trader. Wie man die Stopps „idealerweise“ setzen sollte, dazu finden Sie massenhaft Literatur, Tutorials und Seminare, mit denen Sie sich als privater Anleger entsprechend ausbilden können. Man muss sich nur klar machen, was im Falle eines Stopp Loss passiert. Angenommen der Trader ist Short in einer Aktie positioniert, und der Kurs läuft in seinen Stopp Loss, dann wird aus der Short-Position ein „buy Long“ – d.h. der Trader kauft die Aktie, um seine Position zu schließen.

Und wer verkauft dann dem Trader die Aktie? Wenn man „in Liquidität denkt“, lautet die Antwort: die Institution. Vor allem, wenn wir es mit einem Bereich zu tun haben, in dem viele Trader vermutlich ihren Stopp liegen haben. Dann kommt es zu den berüchtigten Bullen- oder Bärenfallen. Ein kurzer Ausbruch über das Hoch oder unter das Tief, der die Stopps auslöst, und diese Liquidität wird genutzt, um die eigene Position im Markt zu platzieren.

Börse, Trading und Liquidität am Beispiel DAX

Das aktuelle Marktgeschehen an der Börse mutet wie ein Lehrbuchstück aus dem liquiditätsbasierten Handel an. Zumindest Stand heute, 16. Februar, kann man diesen Ansatz hier direkt am aktuellen Chart verwenden. Wie es sich dann kurzfristig weiter entwickeln wird, bleibt spannend. Ein Blick auf den DAX im Tageschart ist nötig, um den Handelsansatz zu verstehen:

Liquidität Dax Börse Trading

Der entscheidende Tag ist das neue Jahreshoch im DAX am 9. Februar. Jeder Trader, der ab dem 3. Februar eine Short-Position eröffnet hat, wird irgendwo innerhalb des im Chart eingezeichneten schwarzen Trendkanals seinen Stopp Loss gesetzt haben. Diese Short-Positionen wurden wohl am 9. Februar mit dem Jahreshoch zwangsweise geschlossen, der Verkäufer dahinter könnte eine große Institution gewesen sein.

Zudem lockte das neue Jahreshoch sicherlich neue Trader an, die alle innerhalb des schwarzen Kanals ihre „Long-Positionen“ eröffnet haben, schließlich gibt es genügend Trading-Strategien, die solche Ausbrüche nutzen. Auch das bedeutet zusätzliche Liquidität. Somit kann der gesamte Bereich innerhalb des schwarzen Kanals als Liquiditätsfeld definiert werden und könnte der Startpunkt einer größeren Bewegung werden. Daher war es auch keine Überraschung, zumindest wenn man „in Liquidität denkt“, dass der Markt seitdem immer wieder abkippt und es wäre auch nicht überraschend, wenn der Markt weiter fällt. Auf Tagesbasis hat der Chart sogar ein sogenanntes „Island-Gap“ ausgebildet, das lockt erneut kurzfristige Trader in den Markt, die Short-Positionen eröffnen. Wo liegen da wohl die Stopps?

Ein Blick auf den Stundenchart im DAX ist hilfreich:

Liquidität Dax Börse und Trading

Die Stopps liegen wahrscheinlich entweder über dem Jahreshoch, oder aggressiver, in dem Gap-Bereich zw. ca. 15.480 und 15.523 (wie eingezeichnet). Wo ist der Markt vorgestern kurz hingelaufen, nur um dann wieder nach unten abzudrehen? Also auch diese Liquidität wurde abgefischt, um weiter verkaufen zu können. Je nachdem, wie groß das Volumen ist, das untergebracht werden soll, sind vielleicht verschiedene Anläufe nötig, um die gesamte Position am Markt zu platzieren.

Natürlich kann es sein, dass der Markt nun nochmal in Richtung 15.525 oder darüber läuft, um wieder die Stopps abzufischen, aber vielleicht auch nicht. Denn wie so oft, an der Börse ist alles möglich, auch das Gegenteil. Aber – zumindest kann man mit dieser Denkweise erklären, warum immer wieder genau das Gegenteil eintritt. In seinen regelmäßig erscheinenden Videos analysiert Marco von NOC Trading, der hauptberuflich Informatiker ist, auch aktuelle Charts und zeigt mögliche Liquiditätsfelder auf, die als Ausgangspunkt von dynamischen Trendbewegungen genutzt werden können.

Und auch, wie man solche Setups für den eigenen Handel nutzen und die eigene Stopp-Strategie optimieren kann. Natürlich ist auch dieser Ansatz nicht der heilige Gral, aber das „Denken in Liquidität“ kann eine Bereicherung für die tägliche Börsenanalyse sein. Bitte beachten Sie zudem bei Ihren Anlageentscheidungen, dass der Monat Februar ein sehr gefährlicher Monat an der Börse ist. Ebenfalls sehr gefährlich sind der Januar, der Dezember, der Oktober, der September, der November, der März, der Mai, der April und auch der Juni, Juli und August.

 

Kursdaten aus https://de.tradingview.com

Offenlegung gemäß § 80 WpHG zwecks möglicher Interessenkonflikte:

Der Autor dieser Veröffentlichung erklärt, dass er jederzeit in einem der genannten und analysierten bzw. kommentierten Finanzinstrumente investiert sein kann. Dadurch besteht möglicherweise ein Interessenkonflikt. Der Autor versichert jedoch, jede Analyse und jeden Marktkommentar unter Beachtung journalistischer Sorgfaltspflichten, insbesondere der Pflicht zur wahrheitsgemäßen Berichterstattung sowie der erforderlichen Sachkenntnis, Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit erstellt zu haben.
Diese Veröffentlichung stellt keine Anlageberatung dar. Es handelt sich auch nicht um Kauf- oder Verkaufsempfehlungen von Wertpapieren und sonstige Finanzinstrumenten. Die Wertentwicklung der Vergangenheit bietet keine Gewähr für künftige Ergebnisse. Die bereitgestellten Analysen sind ausschließlich zur Information bestimmt und können eine individuelle Anlageberatung nicht ersetzen. Eine Haftung für mittelbare und unmittelbare Folgen aus diesen Vorschlägen ist somit ausgeschlossen.



Kommentare lesen und schreiben, hier klicken

Lesen Sie auch

2 Kommentare

  1. Was für ein Video – voll daneben. ich als tecAnalyst blutet das Herz auf 14 Minuten so viel Mist zu sehen.
    Sorry Fugi ich liebe Dich – aber dieses Video sofort rausnehmen.
    Danke Doris

Hinterlassen Sie eine Antwort

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert




ACHTUNG: Wenn Sie den Kommentar abschicken stimmen Sie der Speicherung Ihrer Daten zur Verwendung der Kommentarfunktion zu.
Weitere Information finden Sie in unserer Zur Datenschutzerklärung

Meist gelesen 7 Tage