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Börse: Wann ist der Peak erreicht? Wachstum, Inflation, Quartalszahlen

Über die Pattsituation an der Börse - und warum sie enden könnte!

Einzelhandelsumsätze und Realeinkommen, die große Stütze

Die Einzelhandelsumsätze in den USA

Aus diesen paar Argumenten wird die ganze Komplexität ersichtlich, wenn der Staat glaubt mit seinem Füllhorn an Zuwendungen aktive Konjunktursteuerung betreiben zu können.

Erinnern wir uns nur an die deutsche Abwrackprämie, den Sugar Rush bei den Autoverkäufen – und dann den Kater danach.

Sicher kann die Inflation tatsächlich über einem Niveau von drei Prozent dauerhaft bleiben, aber darauf wetten, würde ich mich nicht trauen.

Zurück zum Juniloch

Es sind nur noch fünf Tage an der Börse bis zum Ende des Quartals sowie des ersten Halbjahrs und das große Geld scheint sich nicht aus dem Markt verabschieden zu wollen. Immer wieder werden Rückschläge aufgekauft und der Trend ist eher ein Rebalancing zu den Tech-Werten im Nasdaq, die im Frühjahr um acht Prozent korrigiert hatten. Auf Kosten von Value, sehr anschaulich an der Wertentwicklung der Beteiligungsgesellschaft vom Berkshire Hathaway zu erkennen, die seit ihrem Hoch vom 10. Mai nun schon sechs Wochen seitwärts/abwärts tendiert. Eine riesige Firma, die mit ihrer Marktkapitalisierung von über 530 Milliarden Dollar die Entwicklung von 90 Firmen verkörpert.

Warum ist die Phase von Ende Juni normalerweise statistisch so auffällig an der Börse? Natürlich hat dies mit dem großen Verfall am dritten Freitag des Monats zu tun, bei dem sich die Investoren anschließend neu aufstellen, um sich auch ein wenig auf die umsatzarme Sommerzeit vorzubereiten. Dies führt auch zu weniger Spekulation auf steigende Kurse, zu weniger Hedging durch Stillhalter und dann gibt es auch noch das Window Dressing.

Warum geht es dann im Juli an der Börse so oft wieder nach oben? Da ist zum einen der Effekt zu Monatsbeginn. Frisches Geld fließt an die Märkte durch die vielen Aktiensparpläne – allein in Deutschland hat die Zahl der monatlichen Sparpläne die 2,5 Millionengrenze schon überschritten.

Dann fließt in vielen Ländern immer noch Kapital an die Märkte durch das Anleihekaufprogramm der Notenbanken, welches in Japan sogar noch durch den Kauf von Aktien-ETFs unterstützt wird.

Fazit

Der Money In-Flow in die Aktienmärkte hat noch nicht nachgelassen:

Börse und Money Flow

Dazu kommt: die Zinsen für die Staatsanleihen (USA 1,49 Prozent für die Zehnjährigen) sind trotz der Inflationsdaten immer noch absurd niedrig. Dies führt dazu, dass die Investoren hin- und herrotieren, weil man der dauerhaften Inflation nicht Glauben schenken mag. Weil sich auch noch nichts Durchgreifendes geändert hat: Die Kapitalsammelstellen, inklusive der Pensionsfonds, brauchen Rendite und bis vier Prozent Inflation haben die Aktien bisher immer noch anständig performt. Bis zu einem Tapering ist es auch im günstigen Fall noch eine Weile hin, erst recht bis zu einem ersten Zinsanstieg. Aber auch nach einem ersten Hike ist die Welt der Börse nicht gleich untergegangen.

Börse und Zinsanhebungen

Es muss eben eine Alternative geben.

Jetzt kommen aber bald die Quartalsergebnisse in den USA – und da wird die von mir schon seit Wochen beschriebene Pattsituation an der Börse auf eine echte Probe gestellt. Peak Growth, Peak Inflation und vielleicht auch Peak Aktienindizes?



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